Hugo Sholto Oskar Geor DOUGLAS

Hugo Sholto Oskar Geor DOUGLAS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hugo Sholto Oskar Geor DOUGLAS
Beruf Unternehmer,Schriftsteller,Mitgl.d. preuß. Landtages;Staatsrat
Religionszugehörigkeit ev

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 19. April 1837 Aschersleben nach diesem Ort suchen [1]
Tod 19. April 1912 Berlin nach diesem Ort suchen [2]
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Notizen zu dieser Person

https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Sholto_Oskar_Georg_von_Douglas Leben Seine Vorfahren stammen vom schottischen Geschlecht der Douglas ab. Einige Familienmitglieder zogen im Jahr 1772 nach Aschersleben. Diese waren hier erst als calvinistische Prediger in den reformierten Gemeinden tätig. Sie betrieben nebenbei Ackerbau, weil das Geld kaum reichte. Sein Großvater Wilhelm Douglas entdeckte im Jahr 1795 bei Aschersleben eine Braunkohlenlagerstätte und gründete mit seinen Söhnen im Jahr 1828 einen Braunkohletagebau. Sein Vater Gustav (1798-1877) wurde 1832 Aschersleber Bürgermeister und Abgeordneter des Kreistags. Durch den hohen Braunkohlebedarf und die Erschließung neuer Gruben wurde die Familie immer reicher. Deshalb konnte Hugo Sholto Oskar Georg Douglas in Berlin und Heidelberg Chemie studieren. Nach seinem Studium wurde er Angestellter im neu entstehenden Kalibergwerk bei Staßfurt. Am 25. April 1865 heiratete Douglas in Gottesgnaden bei Calbe (Saale) Jenny Amalie Reisner. Im Deutschen Krieg 1866 und im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 avancierte er zum Major und erhielt das Eiserne Kreuz. Er war seit 1864 Mitbesitzer der Grube Alfred bei Calbe, die bis 1915 bestand. Im Jahr 1882 vertiefte der Unternehmer die Grube auf 57 Meter. So förderten im Jahr 1889 über 200 Bergleute täglich 683 Tonnen Rohbraunkohle. Einige Kilometer westlich von Westeregeln entdeckte er unter einem Gipshut Kalisalze, legte Mutung ein und begann 1875 mit der Förderung von Carnallit. Er gründete das Kali- und Steinsalz-Bergwerk Douglashall. Im Jahr 1881 wurde die Aktiengesellschaft "Consolidierte Alkaliwerke" mit schon bestehenden Kaliwerken vereinigt. Douglas erweiterte die Zahl der Abbauschächte, um den gestiegenen Bedarf zu decken. Sein Kaliwerk in Westeregeln gehörte am Ende des 19. Jahrhunderts zu den weltweit größten seiner Art. Im Jahr 1884 wurde er in den Freiherrenstand erhoben. Er engagierte sich auch sozial: Im Jahr 1884 gründete er eine Zentralstelle für Volkswohlfahrt, den Evangelischen Trostbund und 1886 eine Stiftung der Familie und einen familieneigenen Kindergarten. Von 1882 bis 1912 war Douglas als Abgeordneter des Wahlkreises Magdeburg 7 (Calbe - Aschersleben) Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, wo er zunächst fraktionslos blieb und ab 1886 Mitglied der Fraktion der Freikonservativen Partei war.[1][2] 1888, im Jahr der Thronbesteigung Wilhelm II., wurde Douglas in den Grafenstand erhoben. Schloss Ralswiek Im Jahr 1891 erwarb er das Gut Ralswiek. Mit diesem Fideikommissgut wurde der Grafentitel erblich. Hier ließ er in den Jahren 1893/96 auf einer Anhöhe ein von dem Berliner Architekten Gustav Stroh im Stil der französischen Loireschlösser entworfenes Herrenhaus bauen. Ab 1894 ließ er den seit 1810 bestehenden Park in einen Landschaftspark mit vielen dendrologischen Seltenheiten umgestalten, die er bei der Weltausstellung in Schweden gekauft hatte. 1913 wurde der Marstall nach Plänen des Stralsunder Baumeisters Franz Juhre angebaut. Die Holzkapelle Ralswiek ließ der Graf im Jahr 1907 am Ortseingang aufbauen. Sein Sohn ließ das "Schloss" genannte Herrenhaus in den Jahren 1912-1914 durch Henry van de Velde im Jugendstil neu ausstatten.[3] Graf Douglas erhielt im Jahr 1896 von der Großherzoglich Mecklenburgisch-Schweriner Regierung den Auftrag, den unter einer Gipsschicht bei Lübtheen befindlichen Salzstock Lübtheen-Jessenitz zu erschließen und auszubeuten. Die Mecklenburgische Gewerkschaft Friedrich Franz, deren Hauptaktionär Großherzog Friedrich Franz II. war, wurde gegründet und 1906 das Bergwerk eröffnet. Bereits 1916 musste der Schacht wegen eines massiven Wassereinbruchs wieder geschlossen werden. Im Jahr 1909 gab Hugo Sholto Oskar Georg Graf von Douglas seine Lebenserinnerungen unter dem Titel "Lebensbetrachtungen - Aphorismen zur Lebensweisheit" heraus. Er starb in Berlin und wurde in Ralswiek in der Nähe seines Herrenhauses begraben. Nach seinem Tode verkauften die vielen teilhabenden Verwandten das gemeinsame Montan- und Industriebesitztum und teilten den Ertrag anteilig unter sich auf. Die Universität Halle verlieh ihm die Ehrendoktorwürde, er wurde Ritter mehrerer Orden und Ehrenbürger der Stadt Aschersleben. Außerdem wurde nach ihm in Aschersleben die Douglasstraße benannt, in der die Verwaltung und der Kindergarten ansässig waren. Einzelnachweise Bernhard Mann (Bearb.), Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867-1918. In: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3. Droste, Düsseldorf 1988, S. 112. Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867-1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten. In: Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6. Droste Datum=1994, Düsseldorf, S. 416-419. Sabine Bock, Thomas Helms: Schlösser und Herrenhäuser auf Rügen. 3. aktualisierte Auflage, Bremen 2011, S. 140-144 Literatur Ellen Gräfin Poninski, Wolfgang Zorn: Douglas, Hugo Sholto Oskar Georg Freiherr, Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 89 (Digitalisat). Sabine Bock und Thomas Helms: Schlösser und Herrenhäuser auf Rügen. 3. aktualisierte Auflage Bremen 2011, ISBN 978-3-86108-912-4 Hugo Sholto Oskar Georg von Douglas: Lebensbetrachtungen - Aphorismen zur Lebensweisheit, Berlin: Schriftenvertriebs-Anstalt 1910 Weblinks Dieter H. Steinmetz: Calbe im Zeitalter des Deutschen Kaiserreiches bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. ----------------------------------------------------------------------------------------------------- https://www.deutsche-biographie.de/gnd116190744.html#ndbcontent Genealogie Das Geschl. kam mit William D. (� 1711), Kaufm. in Schippenbeil (Ostpreußen), aus Schottland nach Deutschland; V ?Gustav D. (1798-1877), Grubenbesitzer u. Bgm. v. Aschersleben, Abg. des Preußischen Vereinigten Landtags u. Abgeordnetenhauses, S des Wilhelm (1766-1838), ref. Pfarrer in Aschersleben; M Antonie (1811-67), T des Pfarrers Gg. Frdr. Störig in Magdeburg; ? Gottesgnaden 1865 Jenny (1841-1913), T des Rittergutsbesitzers Carl Gustav Reisner in Gottesgnaden (Kr. Calbe/Saale), u. der Kammergutspächterstochter Aug. Adelheid Dietze; 5 Kinder; Schwiegersohn ?Ferd. v. Grumme-Douglas (1860-1937), Konteradmiral, Mitgl. des Herrenhauses. Leben D. studierte in Berlin und Heidelberg Chemie und Kameralwissenschaft und unterstützte seinen Vater in der Bearbeitung seiner vielseitigen bergbaulichen Projekte und in der Beaufsichtigung der Braunkohlengruben in der Umgebung von Aschersleben. 1863 errichtete ihm sein Vater eine Chlorkaliumfabrik in dem rasch industrialisierten Staßfurt, die D. seit 1868 leitete, aber 1872 verkaufte. Bei Aschersleben erschloß er mehrere Braunkohlenlager, dann gründete er 1874 bei Westeregeln (Bezirk Magdeburg), ins Liegende des "jüngeren" Steinsalzes vorstoßend, das erste private Kali-Salzbergwerk Douglashall, dessen Alleinbesitzer er war. Der Absatz des geförderten Carnallits stand zunächst im Vordergrund. Wegen Übernahme seines Bergwerks verhandelte D. vergeblich mit 51 Finanzleuten, bis er Rud. Sulzbach (Bankhaus Gebrüder Sulzbach in Frankfurt) für die Gründung einer Aktiengesellschaft Consolidirte Alkaliwerke AG in Westeregeln gewann, an die er 1881 verkaufte. Seit 1879 arbeitete er, um ein einheitliches und geschlossenes Auftreten der deutschen Kaliwerke auf dem Markt herbeizuführen, an dem Zustandekommen eines Kalisyndikats, das 1888 gegründet wurde und fortbestand, bis es 1910 durch ein Zwangskartell auf gesetzlicher Grundlage ersetzt wurde. 1882-1906 war D. freikonservatives Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, seit 1902 Staatsrat. Seit Anfang der 80er Jahre widmete er sich von Aschersleben aus größtenteils seiner eigentlichen Neigung, der Förderung humanitärer Werke, dem Kampf gegen den Alkoholmißbrauch und der Vorbereitung einer Landeskommission für Volkswohlfahrt. Auf seinen Antrag wurde als Zentralstelle für das Samariterwesen der Deutsche Samariterbund geschaffen. Seine Pläne auf humanitärem und sozialem Gebiet konnten dank dem Interesse Kaiser Wilhelms II., dem D. seit dessen Prinzenzeit nahestand, verwirklicht werden. Der Kaiser bezeichnete D. 1890 auch im preußischen Kronrat als eine seiner vier Autoritäten für sozialpolitische Ideen. Bismarck machte ihm namentlich die Gewinnung des Kaisers für dessen damalige entgegenkommende Haltung der Sozialdemokratie gegenüber zum Vorwurf. 1891 gründete D. das Majorat Ralswiek bei Bergen (Rügen).| Auszeichnungen Dr. med. h. c. (Halle 1896), D. theol. (Greifswald). Werke Was wir v. unserem Kaiser hoffen dürfen, 1888; Lebensbetrachtungen, 1910. Literatur A. Wolfstieg, Lebensgesch., u. weitere biogr. Btrr., in: Gf. D., Eine Festgabe v. s. Freunden zum 70. Geb., 1907 (P); Fünfzig J. Aktienges. Consolidirte Alkaliwerke in Westeregeln 1881-1931, 1931 (P); Bismarck, Die ges. Werke XV, Erinnerung u. Gedanke, 1935. Autor/in

Quellenangaben

1
 wikipedia.de
2
 wikipedia.de

Datenbank

Titel Kirchspiele Bad Bramstedt Kaltenkirchen und mehr
Beschreibung Ahnensammlung aus Familienbeziehungen und aus den Aufzeichnungen der Genealogen Hans Riediger, Arthur Pohlmann, Klaus Biel, Heinz-Rudolf Mohr und anderen mehr ... mit Schwerpunkt in den Kirchspielen Bad Bramstedt und Kaltenkirchen. Dank auch an die vielen Familienforscher, die auf gedbas publizieren.
Personen mit bekanntem Geburtsdatum nach 1922 oder bekanntem Sterbedatum nach 1990 sind in der Datei nicht enthalten.

Zu den Kurzbezeichnungen der (Sekundär-)Quellen wie "Riediger" oder "Aufz. Pohlmann" finden sich die Quellmaterialien unter https://www.alt-bramstedt.de/familienforschung

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