Hermann

Hermann

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hermann [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt UNKNOWN
Tod zu einem Zeitpunkt zwischen 2 und 5. Mai 1003 [2]
Profession zu einem Zeitpunkt zwischen 997 und 1003 [3]
Heirat etwa 986 [4]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 986
Gerberga VON BURGUND

Notizen zu dieser Person

Hermann II. Herzog vonSchwaben (997-1003) ---------------- 945/50-4.5.1003 3. Sohn des Herzogs Konrad von Schwaben aus dem Hause der KONRADINERund der Judith von Marchtal, Tochter von Graf Adalbert Großneffe des Herzogs Hermann I. von Schwaben Nach Jackman/Fried Sohn des Herzogs Konrad II. von Schwaben und derOTTONIN Richlint, Tochter von Herzog Liudolf von Schwaben Herzog Hermann II. war nach den Einsiedler Annalen (MG SS III Seite144) ein Sohn seines Amtsvorgängers Konrad von Schwaben Lexikon des Mittelalters: Band IV Seite 2161 ******************** Hermann II., Herzog von Schwaben und Elsaß ---------------- + 4. Mai 1003 Aus der Familie der KONRADINER. Wohl Sohn Herzog Konrads (+ 997) undder Judith/Jutta (?), Großneffe von Hermann I. oo Gerberga, Tochter König Konrads von Burgund Hermann II. war nach OTTOS III. Tod zunächst aussichtsreichsterThronbewerber, da ihn die Mehrheit der bei OTTOS Beisetzungversammelten Fürsten unterstützte, wurde aber durch Herzog Heinrichvon Bayern (HEINRICH II.), mit Unterstützung des Erzbischofs Willigisvon Mainz, verdrängt (Juni 1002). Hermann II. erkannte den Erfolgseines überlegenen Konkurrenten zunächst nicht an, so daß es zukriegerischen Auseinandersetzungen (unter anderem in Straßburg) kam.Angesichts eines drohenden Feldzuges HEINRICHS II. gegen Schwabenunterwarf er sich jedoch am 1. Oktober 1002 zu Bruchsal. Als er wenigeMonate später starb, übernahm HEINRICH II. für Hermanns Sohn undNachfolger Hermann III. (1003-1012). Literatur: ------------ ADB XII, 153-155 - NDB VIII 641f. -------------------------------------------------------------------------------- Neue Deutsche Biographie: Band 8 ********************** Hermann II., Herzog von Schwaben ---------------- + 4.5.1003 Großneffe des Herzogs Hermann I. von Schwaben (+ 949, s. NDB VIII) Vater: ------- nach herrschender Meinung Herzog Konrad von Schwaben (+ 997) Mutter: -------- Judith/Jutta oo Gerberga, Tochter des Königs Konrad von Burgund 1 Sohn und 3 Töchter Herzog Hermann III. von Schwaben (seit 1003, + 1012), Mathilde [1. oo Herzog Konrad I. von Kärnten, + 1011, 2. oo Herzog Friedrich II. von Ober-Lothringen, + 1033, s. NDB V], Beatrix (oo Adalbero von Eppenstein, + 1039, Herzog von Kärnten s. NDB I), Kaiserin Gisela (+ 1043, s NDB VI.). Wie sein Vorgänger Konrad führte auch Hermann den Titel eines Herzogsim Elsaß. Er gehörte nicht zur engeren Umgebung Kaiser OTTOS III.,nahm aber an dessen zweitem Italienzug teil (997/99). Nach OTTOS Todwar Hermann von der Mehrzahl der zur Beisetzung des Kaisers (April1002) in Aachen versammelten Großen unterstützt, zunächstaussichtsreichster Bewerber um die Nachfolge. Nachdem derBayern-Herzog Heinrich, Drohung und Widerstand Hermanns mit Listüberspielend, zu Mainz zum König gewählt und gekrönt worden war (Juni1002), suchte er durch einen Feldzug nach Schwaben die Huldigung desHerzogs zu erzwingen, der sich ihm indessen am 1. Oktober zu Bruchsalaus freien Stücken unterwarf. Als Hermann wenige Monate später starb,übernahm König HEINRICH für den noch unmündigen Sohn und NachfolgerHermann III., seinem Vetter, die Leitung des Herzogtums. Seitdemzeichnet sich ein Rückgang der Bedeutung Schwabens im Reich ab. Literatur: (auch zu Hermann I.) ----------- ADB XII; R. Köpke u. E. Dümmler, Kaiser Otto d. Große, 1876; Jbb. d.Dt. Gesch., Otto II. u. Otto III., Heinrich II.; K. Weller, Gesch. d.schwäbischen Stammes b. z. Untergang d. Staufer, 1944, S. 161 ff.,E.E. Stengel, Udo u. Hermann, die Herzoge vom Elsaß, das Rätsel d.ältesten Wetzlarer Gesch., in: Hess. Jb. f. Landesgesch. 1, 1951, S.42 ff.; G. Tellenbach, Vom karoling. Reichsadel z. dt.Reichsfürstenstand, 1956, S. 208; H. Werle, Titelhzgt. u.Herzogsherrschaft in: ZSRGG 73, 1956, S. 230 FF.; M. Hellmann, Der dt.Südwesten in d. Reichspol. d. Ottonen, in Zs. f. Württ. Landesgesch.18, 1959, S. 193 ff.; H. Keller, Kloster Einsiedeln im ottonischenSchwaben, = Forsch. z. oberrhein. Landesgesch. 13, 1964; H. Büttner,Heinrichs I. Südwest- u. Westpol., 1964, S. 43 ff:; K. Schmid, Poblemeum d. "Gf. Kuno von Öhningen", in: Dorf u. Stift Öhningen, 1966, S. 87ff.; W. Kienast, Der Herzogstitel in Frankreich u. Dtld (9.-12. Jh.),1968. -------------------------------------------------------------------------------- Hlawitschka Eduard: Seite 48 Anmerkung 145 ***************** "Untersuchungen zu den Thronwechseln des 11. Jahrhunderts" Bei der genealogischen Problemsicherung zeigt sich zunächst, daßHermann der Sohn seines Amtsvorgängers Herzog Konrad von Schwaben(983-997) war [Diese Filiation ist durch die Einsiedler Annales Heremiad 997, MG SS III Seite 144 gesichert: Chuonradus dux obiit.Herimannus filius eius inducatum successit. Die Nachricht des spätenAnnalista Saxo ad 1002 (MG SS VI Seite 650), daß Hermann der Sohn des982 in Apulien gefallenen dux Udo II. gewesen sei, ist nichtstichhaltig. Der Annalista Saxo hat, um seine Angabe machen zu können,lediglich zwei andere Nachrichten seiner eigenen Quellen, der ChronikThietmars von Merseburg falsch kombiniert! Vgl. dazu E. Hlawitschka,Die Anfänge des Hauses Habsburg-Lothringen Seite 48 Anmerkung 4. Aucherscheint Hermann II. im MG D O III, 213 vom 12. Juni 996, also nochzu Lebzeiten Herzog Konrads, bereits als dux, was eigentlich nur dannverständlich ist, wenn er als Konrads Sohn auch als dessen bereitsfeststehender Nachfolger galt.]. -------------------------------------------------------------------------------- Brandenburg Erich: Tafel 3 **************** "Die Nachkommen Karls des Großen" VIII. Generation 13. ---- Hermann II., " ..., Herzog von Schwaben 997 ---------------- + 1003 4. V. Gemahlin: ca. 988 Gerberge, Tochter König Konrads von Burgund (sieheVIII 60) Anmerkungen: Seite 125 ------------------ VII. 13. Hermann II. Seine Geburtszeit ist ganz ungewiß, siehe Brandenburg, Probleme um dieKaiserin Gisela 6f., wo auch Begründungen der übrigen Daten. Es istungewiß, ob er ein Sohn Hermanns I. oder seines Bruders Udo war [VIII16] Korrekturen (Jackman): ----------------------------- Jackman bringt gegenüber Brandenburg und Werner, der selbstwesentliche Korrekturen zu Brandenburg anmerkt, eine grundlegendandere Stammesfolge der KONRADINER, die nachfolgend kurz skizziert undzur Diskussion gestellt werden soll. Jackman leitete die KONRADINER von Graf Udo von Orleans (+ 834) undseiner Gemahlin Ingeltrud von Paris ab. Von ihren drei Kindern wurde Wilhelm 866 hingerichtet, Irmintrud, dieGattin des Königs KARLS II. und Graf Gebhard (im Lahngau, + nach 879)der Vater von Udo. Udo (+ nach 879) hat aus seiner Ehe mit der WELFIN Judith vier Söhne: Konrad den Älteren, den Vater des späteren Königs KONRAD I., GrafEberhard, Bischof Rudolf und Gebhard, Herzog von Lothringen. Der Ehe Graf Eberhards mit Wiltrud, Tochter des Walaho, entstammenvier Kinder: Konrad "Kurzbold", Gebhard, Graf im Ufgau (+ ca. 948), Eberhard II.,Graf im Maienfeld, und eine Tochter, die den Wormsgaugrafen Wernher(SALIER) heiratet. Udo I., Graf im Rheingau, und Hermann I., Herzog von Schwaben, sinddie Kinder Gebhards, Herzog von Lothringen (+ 910), aus dessen Ehe mitder EZZONIN Ita. Für Udo I. ist die Verbindung zum Hause VERMANDOIS bekannt. Die beiBrandenburg und Werner nicht namentlich genannte Tochter Heriberts I.,Graf von Vermandois, hieß wahrscheinlich Kunigunde. Jackman postuliert noch eine zweite Verbindung zum Haus VERMANDOIS:Für Gebhard, Graf im Ufgau (+ ca. 948), den Sohn Eberhards I., nimmter eine weitere - bisher unbekannte Tochter Heriberts I. - Adela vonVermandois als Gattin an. Dieser Ehe entstammt Konrad I., Herzog im Elsaß, der Judith vonÖhningen zur Frau hatte. Diesen sind die Kinder Judith (oo HeinrichGraf von Stade), Udo II., Herzog im Elsaß, Konrad II., Herzog vonSchwaben, der als "Konrad von Öhningen" identifiziert wird, undHeribert, Graf im Kinziggau, zuzuordnen. Heriberts Sohn ist Otto von Hammerstein. Von Konrad II. "von Öhningen" stammen unter anderem die Kinder: Ita,Judith, Kunigunde, Hermann II., Herzog von Schwaben, und Konrad III.,Graf in der Ortenau. Aus der Ehe Konrads III. mit Beatrix von Lothringen stammt auch Kunovon Rheinfelden, der Vater des späteren Königs RUDOLF, womit dieserals KONRADINER und KARLS-Nachkomme erwiesen ist. Für Udo I., Graf im Rheingau (+ 949) lassen sich als Kinder nurGebhard (+ 938), Otto I., Graf im Grabfeld, und Bischof Udonachweisen. Zu den späteren Nachkommen Ottos I. gehören Hermann vonKastl (+ 1056) und Gebhard von Sulzbach. Bemerkung (Rösch): Gerberge von Burgund, siehe VIII 61 Ergänzung (Werner): Oda, + früh [VIII 17] Ergänzung (Wolf): J. Fried: "Prolepsis oder Tod", in Papstgeschichteund Landesgeschichte, Festschrift für Hermann Jakobs zum65.Geburtstag, Böhlau Verlag, Köln 1995, bestätigt im wesentlichen dievon Jackman aufgestellte Stammesfolge der KONRADINER. Der von Jackmanvorgenommene agnatische Anschluß von Rheinfelden an die KONRADINERwird von J. Fried nicht übernommen. -------------------------------------------------------------------------------- Werner Karl Ferdinand: Seite 476 ******************* "Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8.Generation)" VIII. Generation 16-17 -------- Es ist unverständlich, wenn Brandenburg in seiner Anmerkung zuBrandenburg VIII, 13 bemerkt, es sei ungewiß, ob Hermann II. vonSchwaben ein Sohn Hermanns I. (ganz abwegig. Dessen Tochter und Erbinhatte Liudolf, der Sohn OTTOS I., geheiratet) oder seines Bruders Udowar. Die Brüder Hermann I. und Udo liegen eine genaue Generationfrüher, und Udos Ehe mit einer Heribert-Tochter führt ja erst in diekarolingische Abkunft seiner Söhne Gebhard, Konrad (Herzog vonSchwaben),Udo und Heribert herbei. Wenn Brandenburg sagen wollte, essei ungewiß, von welchem dieser Brüder Hermann II. abstamme (und dieseUngewißheit trifft zu), so hat er dies nicht in der Tafel zum Ausdruckgebracht, wo Hermann II. als Sohn Herzog Konrads von Schwaben(982-997) eingetragen ist. Hermann war zwar Nachfolger Konrads inSchwaben, aber nicht sein Sohn, sondern sein Neffe (Uhlirz 251). - Hermanns II. früh verstorbene Schwester Oda (vgl. Decker-Hauff, ZWLG15, 1955, 267f. fehlt bei Brandenburg. -------------------------------------------------------------------------------- Glocker Winfrid: Seite Seite 334 ************** "Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik" VII. 109 Hermann II., 997 Herzog von Schwaben, 1002/03 Thronprätendentgegen HEINRICH II. --------------------------- , + 1003 V 4 oo c 988 Gerberga, Tochter König Konrads von Burgund, Witwe GrafHermanns von Werl + 1019 (eventuell 1018) am VII 7. Die Angaben zu Herzog Hermann II. von Schwaben sind bei Werner VIII,16 ermittelt, zu Gerbergavgl. oben VI, 22. -------------------------------------------------------------------------------- Einige Gedanken zum Thronwechsel 1002 Hermann II. Herzog von Schwaben ---------------------------------------------- 945/50-4.5.1003 Nach Prof. Armin Wolf und Johannes Fried war der Herzog Hermann vonSchwaben ein Enkel Herzog Liudolfs von Schwaben und Urenkel OTTOS I.,seine Mutter Richlint wäre gleichzeitig die Cousine Kaiser OTTOS II. Aus mir unverständlichen Gründen wird für Hermann von Schwabenunbedingt OTTONEN-Verwandtschaft nachzuweisen versucht. Aufgrund desAnsehen seines Vaters Konrad, seinen verwandtschaftlichen Beziehungen,seiner eigenen Machtpositionen und seiner nahen Beziehungen zum HofOTTOS III. muß Hermann als einer der drei bedeutenden Thronkandidatendes Jahres 1002 gelten. Die Ehe mit der ottonen- undkarolinger-blütigen Gerberga von Burgund, einer Nichte der KaiserinAdelheid, ersetzt die zum Teil konstruierten Versuche derOTTONEN-Verwandtschaft Hermanns. Man sollte in diesem Zusammenhangnicht den Einfluß der Kaiserin Adelheid unterschätzen, die fast 50Jahre lang Einfluß auf die Politik der Reichsregierung nahm. DenGemahl ihrer Nichte wird sie sicher gefördert haben, denn sie zeigteoft einen beinahe schon übertriebenen Familiensinn. Hermann unterhielt verwandtschaftliche Beziehungen zu den Grafen vonStade und Walbeck, zu den Königen von Burgund, zu Markgraf Heinrich imNordgau und über seine Gemahlin sogar zu Heinrich von Bayern.Erzbischof Heribert von Köln und Bischof Heinrich von Würzburggehörten ebenfalls dem Hause der KONRADINER an. Viele Große desReiches schienen den Herzog Hermann II. von Schwaben zu bevorzugen,wie die Quellen immer wieder erkennen lassen. Ihn hätten siegeschätzt, weil er die Eigenschaft der Milde besessen habe. Ob diese Eigenschaft der Milde unbedingt positiv zu sehen ist, möchteich doch bezweifeln. Vermutlich war Hermann das, was man heute ein"Weichei" nennen würde. Vielleicht war sogar Gerberga die treibendeKraft war [Die Töchter Mathilde und Gisela waren außergewöhnlichtatkräftige, politisch engagierte und ehrgeizige Frauen, ihr Vaterdagegen, wenn wir Thietmar glauben wollen, ein zurückhaltender undmilder Mann. Könnten dann die Töchter den politischen Ehrgeiz vonihrer Mutter geerbt haben?]. Sein fast schon passiv zu nennendesVerhalten in den Thronkämpfen war erschreckend. Auch wenn ihn die beimBegräbnis OTTOS III. anwesenden Fürsten die Zusicherung zur Wahlgegeben hatten, so wartete er auf die Ansetzung eines Wahltages, denes dann nie gab. Er griff erst in die Kämpfe ein, als sich schon allesgegen ihn entscheiden hatte. Ich würde zusammenfassend sagen, daß Hermann ein Mann von weichemCharakter war, der sich auf die Zusage seiner Standesgenossen verließund anscheinend erwartete, daß ihn diese zum Königsthron verhelfenwürden. Vielleicht fühlte er sich aufgrund seines Ansehens und seinerBeliebtheit des Thrones zu sicher. Auch von Hermann von Schwaben sindmir große Erfolge bei der selbständigen Durchführung vonReichsaufgaben nicht bekannt. -------------------------------------------------------------------------------- OTTONEN-Verwandtschaft Hermanns II. nach Prof. Wolf König HEINRICH I. -------------------------------------------------------- Gerberga OTTO I. DERGROSSE 2. oo Ludwig IV. von Frankreich 1. oo Edgitha -------------------------------------------- Mathilde LiudolfLiutgard oo 2. Konrad König von Burgund oo Ida von Schwabenoo Konrad der Rote -- ---- Gerberga RichlintOtto von Worms oo Konrad/Kuno Herzog von Schwaben -- ------------------------------------ oo --------------------------------- Hermann II.Konrad I. Heinrich Herzog von Schwaben Herzog von Kärnten ---------------------------------- Beatrix Gisela Mathilde 1. oo -----------------------KONRAD II. 3.------------------------------------------------------------------------------- Wenn wir Richlint als Tochter Liudolfs von Schwaben anerkennenwollten, dann wäre Mathilde von Schwaben mit Konrad I. von Kärnten ineiner Nahehe 4 : 3 verheiratet gewesen. -------------------------------------------------------------------------------- Thietmar von Merseburg: Seite 170,196,204,206,214,216,222,252 ********************* "Chronik" Die Mehrzahl der Großen, die dem Leichenbegräbnis beiwohnten,versicherten Herzog Hermann ihres Beistandes zum Erwerb und zurSicherung der Königswürde; denn Heinrich, so behaupteten siefälschlich, sei hierzu aus vielerlei Gründen ungeeignet. Der gottesfürchtige und demütige Herzog Herrmann von Schwaben undElsaß [Herrmann II., KONRADINER, Kandidat Erzbischof Heriberts vonKöln, vgl. IV, 54.] griff gegen Heinrich zu den Waffen, verleitet vonvielen, denen seine Milde zusagte. Dagegen wartete der kluge,kriegserfahrene Herzog Dietrich von Lothringen ruhig ab, für wen sichder größere und bessere Teil des Volkes entscheiden würde. Heinrich kam zu Anfang des Monats Juni mit den Großen der Baiern undO-Franken nach Worms, um dort über den Rhein zu setzen und in Mainzdie Königsweihe zu empfangen. Das suchte Herzog Hermann zu verhindernund verschloß ihnen jeden Zugang, wobei ihm der hochgehende Rheinzustatten kam. Herzog Heinrich aber beriet sich mit den Seinenhierüber, wandte sich dann scheinbar nach Baiern zurück, als glaubteer nicht mehr an den Übergang, und begab sich nach Lorsch, derRuhestääte des hl. Nazarius. Dann zog er schnell auf Mainz und setzteunbehelligt über den Rhein, Hier wurde er am 6. Juni von allen ihmErgebenen zum Könige gewählt und von Willigis nach Empfang derKönigssalbung gekrönt. Der König nahm alle in seine Dienste, woher sie immer kamen,überschritt als neuer König nochmals den Hochwasser führenden Rheinund versuchte durch das ihm ergebene O-Franken in Schwabeneinzufallen, um den aufsässigen Hermann durch Verwüstung seines Landeszur Aufgabe seiner Pläne zu ewegen. Doch der Herzog wollte sichkeineswegs beugen, als er von der Plünderung seines Landes erfuhr;leider erhob er sich vielmehr gegen seinen Herrn und König und griffzusammen mit seinem Schwiegersohne Konrad mit Waffengewalt Argentiaoder Straßburg an, den Vorort seines Herzogtums; denn Wizelin, derBischof diese Stadt, hatte gewagt, ihm entgegenzutreten; man ersteigdie Mauern und ließ den Besiegten nichts. Ein verruchter Haufe derSchwaben drang hemmungslos während des gierigen Plünderns ohne Wissendes Herzogs sogar in die Domkirche der hl. Gottesmutter, raubte dengesamten Schatz und steckte zur Krönung seiner Schandtat das Haus desHerrn in Brand. Wäre ihnen wirklich Heil zu eigen gewesen, sie hättenim Schreken über ihr Unglück beim ersten Einsteigen niemalsweiterzugehen gewagt. Während nämlich die Ritter des Bischofs aufVeranlassung Reinwards nur unzuvwerlässig Widerstand leisteten, fielein großer Haufe beim Einbruch durch eigenen Lanzen und endete alsStrafe Gottes sein Leben elendiglich. Herrmann war ganz untröstlichdarüber, doch weil ihre große Zahl die Schuldigen schützte, zog er ab,ohne die Tat zu strafen. Von da wollte er wieder nach Franken ziehen und die bevorstehendekalte Winterzeit dort verbringen, um bei Frühlingsanbruch HerzogHerrmann, seinen letzten Gegner diesseits der Alpen, mit Heeresmachtzum Nachgeben zu veranlassen. Doch der war in tiefer Sorge vor der inStraßburg verwirkten Strafe Gottes und außerstande, sich länger gegendas um seinetwillen notleidende Volk suchzusetzen, und erbat durchvertrauenswürdige Vermittler für sich und seine Parteigänger desKönigs Gande. Danach erschien, wie gesagt, Herzog Hermann, der Sohn des Oheimsmeiner Mutter [Sohn des Herzogs Konrad von Schwaben, vgl. Stammtafel.- Er mußte seine Rechte an der Frauenabtei St. Stephan abtreten.], infrommer Reue am 1. Oktober in Bruchsal demütig vor dem Könige. Ererlangte seine barmherzige Gnade; man einigte sich wegen des Lehensund seiner berechtigten Wünsche; nur der Straßburger Schaden bliebausgenommen: Er mußte ihn auf Befehl und Entschluß des Königs ausseinem Allod vergüten und das Stift in der Stadt wiederherstellen;damit wurde er sein treuer Lehnsmann und Freund. In Frankfurt leistete auch Herzog Herrmann dem König in ErgebenheitDienste und fand bei ihm die seinem Range gebührende freundlicheBehandlung. Als der König von hier schied, wandte er sich in denMoselgau und zog dann nach Diedenhofen [15.1.1003]; hier fand einallgemeiner Hoftag mit den Einheimischen statt. Während sich aber derKönig dort voller Wohlwollen bemühte, allen irgendwie BedrängtenRechtsschutz zu gewähren, suchten Herrmann und Dietrich [HerzogHerrmann von Schwaben, Herzog Dietrich von Ober-Lothringen. Vorgehendes Königs gegen den KONRADINER (vgl. Anmerkung 83, Übergabe von St-Stephan-Straßburg an den Bischof fand hier statt.] das zuhintertreiben; waren sie doch nur dem Namen, nicht ihrem Verhaltennach Herzöge; doch umsonst; gar bald sollten sie sich dem Hort derGerechtigkeit verdienermaßen unterliegen sehen. Der König ließ nämlichdes Herzogs Burg Morsberg [Marimont bei Bensdorf (Lothringen.]niederreißen, weil es die Not des Volkes verlangte. Dann zog er schnell in die Heimat zurück und betrat schwäbischenBoden, um zu ordnen und zu bestätigen, denn seit kurzem war das Landder Obhut Herzog Herrmanns beraubt und unterstand seinem nochunmündigen, gleichnanmigen Sohne [Hermann II., + 4. Mai 1003. -Herrmann III. 1003-1012] Hilsch, Peter: Seite 52-81 *********** "Regenbach und die Schenkung der Kaiserin Gisela" Hermann II. war Mitregent des Vaters und könnte das Kloster Regenbachals Herrschaftsstützpunkt, Repräsentationsbau, Stätte religiöserAbsicherung, vielleicht als Grablege und als vorgeschobenen Postengegen die Würzbürger Bischofskirche angelegt haben. Er wurde 997Nachfolger seines Vaters in Schwaben-Rätien-Elsaß. Er war kein jungerMann mehr und politisch von erheblichem Gewicht, wahrscheinlich einVertrauter des jungen Kaisers. Er zog zeitweise mit OTTO III. nachItalien und begleitete ihn auch auf seinem zweiten Romzug. Er bezeugte998 eine Urkunde, mit der der Kaiser einem Grafen Berthold dasMarktrecht in Villingen verlieh. Beim dritten und letzten Romzug warer offenbar nicht dabei. Hermann war verheiratet mit Gerberga vonBurgund, der Tochter des burgundischen Königs Konrad. Diese war eineUrenkelin der Herzogin Regilinde und eine Enkelin der schwäbischenHerzogs-Tochter Bertha, die den burgundischen König Rudolf geheiratethatte. Diese familiäre Beziehung zur ältesten schwäbischenHerzogsfamilie war sicher für Hermanns Stellung in Schwaben nichtunwichtig. Von größerer Bedeutung aber war, daß Gerbergas MutterMathilde eine Enkelin HEINRICHS I. und seiner Frau Mathilde war, dieTochter ihrer Tochter Gerberga, die mit dem französischen König LudwigIV., einem KAROLINGER, verheiratet gewesen war. Hermann gehörte alsoüber seine Frau Gerberga zur sächsischen Königsfamilie, und seineErnennung zum Herzog von Schwaben bedeutete auch eine Anerkennungdieses herausragenden Ranges durch den Kaiser. Hermann erstrebte nachdessen Tod 1002 als Kandidat des Erzbischofs Heriberts von Köln dieNachfolge gegen Herzog Otto von Kärnten und Herzog Heinrich IV. vonBayern. Bei der Leichenfeier OTTOS III. am 5. April 1002 hatte dergrößte Teil der anwesenden Großen ihn anerkannt, ihm Schutz undBeistand versprochen, Heinrich dagegen für ungeeignet zum Herrschenerklärt. Es ist bis jetzt lebhaft umstritten, worauf Hermann seineKandidatur letztlich gründete, wobei offen bleiben muß, ob vielleichtGerberga die treibende Kraft war [Die Töchter Mathilde und Giselawaren außergewöhnlich tatkräftige, politisch engagierte und ehrgeizigeFrauen, ihr Vater dagegen, wenn wir Thietmar glauben wollen, einzurückhaltender und milder Mann. Könnten dann die Töchter denpolitischen Ehrgeiz von ihrer Mutter geerbt haben?]. Zwar wird Hermannvon seinem Verwandten Thietmar von Merseburg als ein gottesfürchtigerund demütiger Mann geschildert, der gerade wegen seiner Milde vonvielen zum Widerstand gegen den nach des Chronisten Meinungrechtmäßigen Kandidaten verführt worden sei, doch kann es ihm an"königlichen" Anspruch und Selbstbewußtsein kaum gefehlt haben. DaOtto von Kärnten, dessen Sohn Konrad mit Hermanns Tochter Mathildevermählt war, verzichtete, stiegen Hermanns Chancen, weil OttosParteigänger in ihm den geeigneten Kandidaten sahen. Trotzweitreichender Familienverbindungen scheitere er letztlich amDurchsetzungswillen Heinrichs, obwohl er die Unterstützung vielerFürsten und Bischöfe hatte, die ihn bei OTTOS Beisetzung im April 1002in Aachen zum Nachfolger designiert hatten. Heinrich kam ihm zuvor undließ sich im Juli vor allem durch geistliche Fürsten wählen und vonErzbischof Willigis von Mainz krönen. Hermann besaß zunächst einenbeachtlichen Anhang und bei seinem ersten Kriegszug stand auch einTeil der Franken auf seiner Seite. Mehrere militärische Aktionen undPlünderungszüge wurden von beiden Seiten durchgeführt, mehrmals zogauch Heinrichs Heer durch Franken, das von Thietmar nun als königstreugeschildert wurde, und durch Schwaben und verwüstete HermannsBesitzungen. Im Herzogtum selber kam es zu Unruhen, weil der Bischofvon Straßburg und Bischof Heinrich von Würzburg auf Heinrichs Seitestanden und sich von einer Schwächung des Herzogs eine Verbesserungder eigenen Stellung versprachen. Nach hartnäckigem Widerstandunterlag Hermann und mußte sich am 1.10.1002 demütig in Bruchsal vorHEINRICH unterwerfen. Bis auf einen von ihm zu zahlendenSchadensersatz für Übergriffe seiner Leute in Straßburg blieb erbesitzmäßig offenbar ungeschoren und wurde in Schwaben als Herzogbestätigt. Die durchaus glaubwürdigen Miracula S. Verenae berichteten,dass dem Schwaben-Herzog Hermann zunächst mehrere Töchter geborenworden waren und er erst nach einer Wallfahrt zur heiligen Verena inZurzach einen männlichen Leibeserben, den späteren Hermann III.,erhielt. Im Zusammenhang mit der Beerdigung ihres Sohnes Bertholdhaben Hermann und Gerberga in Marchtal ein weltliches Chorherrenstifteingerichtet und aus Hermanns mütterlichem Erbe bepfründet. Keller Hagen: Seite 135-137 *********** "Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Hermann II. (1002), Rudolf vonRheinfelden (1077), Friedrich von Staufen (1125). Zur Entwicklung vonReichsidee und Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahrenim 11. und 12. Jahrhundert" in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 131. Band Gegenüber der energischen, zupackend-überrumpelnden Art, in derHeinrich vorging, erscheint das Verhalten Herzog Hermanns von Schwabenals das eines Zauderers, der wirklich aktiv erst wurde, als es imGrunde schon zu spät war - als Heinrich vollendete Tatsachengeschaffen hatte. Doch war dies kaum eine Frage des Charakters. Wiesich gleich zeigen wird, konnte Hermann nicht so vorgehen wieHeinrich, wenn er nicht das Prinzip negieren wollte, durch das er wohlerst Chancen auf den Königsthron erhielt: dass die Großen in einereinheitlichen, gemeinsamen Wahlhandlung über den künftigen Lenker desReiches zu entscheiden hatten. Wie sich den ausführlichen BerichtenThietmars von Merseburg, der auf Heinrichs Seite stand, entnehmenläßt, erstrebte die überwiegende Mehrheit der Großen, die die LeicheOTTOS III. nach Aachen geleiteten, eine gemeinsame Königswahl, überderen Termin und Ort man wohl erst beraten wollte. Sie weigerten sichtrotz des starken Drucks, den Heinrich beim Durchzug durch Bayern aufsie ausübte, fast geschlossen, sich vor der allgemeinen Wahl inirgendeine Richtung festzulegen: Sie versprachen, sich derEntscheidung zu unterwerfen, die dann die maior vel melior parspopuli, das heißt der größere und angesehenere Teil der Versammlung,treffen würde. Bei der Beisetzung OTTOS III., die am 5. April, amOstersonntag, in Aachen stattfand, versprach der Großteil derAnwesenden, Hermann von Schwaben zur Königswahl zu verhelfen. Nochimmer ging diese Gruppe davon aus, daß es zu einem gemeinsamen Wahlaktkommen würde, bei der der Kandidat der Mehrheit von allen angenommenwerden sollte. Wie Thietmar angibt, war Hermann von Schwaben von vielen zurKandidatur aufgefordert worden; er hatte sich also sicher nicht offenin diese Rolle gedrängt. Allem Anschein nach wurde diese Haltung voneinem Teil der Großen geschätzt. Bei kirchlichen Wahlen galt nichtsals verwerflicher, sich nach Ämtern zu drängen und selbst den Anspruchauf höhere Würden zu erheben. Die Demut und Gottesfurcht, die ihn - imGegensatz zu Heinrichs handstreichartigem Vorgehen - dieWahlentscheidung abwarten ließ, wird hier in die Nähe vonFurchtsamkeit und mangelnder Strenge gerückt. Umgekehrt sollen ebendie, die Hermann als König wollten, Heinrich die Ideoneität zumKönigsamt abgesprochen haben. Hatte er sich durch den energischverfochtenen Anspruch auf das Königtum, durch sein gewaltsamesVorgehen, bei dem er zeitweilig sogar den Erzbischof von Köln alsGeisel gefangensetzte, in den Augen derer disqualifiziert, die eineechte und reguläre Wahlentscheidung anstrebten? Die bei der Leichenfeier in Aachen ins Auge gefaßte Wahlversammlungkam nicht zustande. Wir wissen nicht, ob sie nie anberaumt wurde oderob Heinrich am 7. Juni durch die handstreichartig inszenierte Wahl undKrönung in Mainz anderen Plänen zuvorgekommen ist. Doch wurde Hermannvon Schwaben gerade in dieser Phase auch militärisch aktiv. Zunächstversuchte er, Heinrich den Rheinübergang zu verlegen und somit - fallser überhaupt damit rechnete und nicht andere Gründe hinter HeinrichsErscheinen bei Worms vermutete - zu verhindern, dass Heinrichvollendete Tatsachen schaffen konnte. Nachdem Heinrich gekrönt wordenwar, begann Hermann den offenen Kampf: Dies war jetzt

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._%28Schwaben%29
2 http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._%28Schwaben%29
3 http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._%28Schwaben%29
4 http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_II._%28Schwaben%29

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