Georg SCHÜTZ

Georg SCHÜTZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Georg SCHÜTZ
Beruf Kantor, dann Rektor Lauf a.d. Pegnitz nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Bestattung 23. Februar 1712 Altdorf nach diesem Ort suchen
Taufe 6. Dezember 1638 Hersbruck nach diesem Ort suchen
Tod 18. Februar 1712 Altdorf nach diesem Ort suchen
Heirat 25. April 1664 Lauf a.d. Pegnitz nach diesem Ort suchen
Heirat 16. Juni 1680 Lauf a.d. Pegnitz nach diesem Ort suchen
Heirat 1696 Altdorf nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
25. April 1664
Lauf a.d. Pegnitz
Elisabeth KRAUS
Heirat Ehepartner Kinder
16. Juni 1680
Lauf a.d. Pegnitz
Katharina SPIESS
Heirat Ehepartner Kinder
1696
Altdorf
Magdalena (KENZENIUS)

Notizen zu dieser Person

Er hat an der Universität Altdorf bei Nürnberg studiert, 1653 immatrikuliert gemäß Steinmmeyer, Die Matrikel der Universität Altdorf, Würzburg, 1912. KB.archiv Regensburg, KB Altdorf Heiratsregister 7/23, S. 240: Dominica Judica, d. 27.Mart. Der Erbar und wolgelehrte Herr Georgius Schütz, bei hiesiger Kirch u. lat. Stadtschul wolverordneter Cantor, des ersamen Conrad Schützens, Bürger und Rodenbierbräuer zu Hersbruck eheleiblicher Sohn, Jungfrau Elisabeth, der ersamen Georg Krausens, Bürger und Rodenbierbräuer zu Lauff eheleibliche Tochter, Hochzeit gehalten, den 25. Aprilis anno 1664 zu Lauff. KB Altdorf Heiratsregister 7/23 S. 450: Festo Trinitatis, 6 Junÿ. Der Erbare, hochachtbare und wolgelehrte Herr Georg Schütz, bei hiesiger Kirch und latinischen Stadtschul verordneter Cantor, ein Wittwer, die tugendsame Jungfer Katharina, des Wolerbaren und weisen H. Georg Spies sel.[seelig = verstorben] deß Raths zu Lauff Bürgermeisters wie auch ...gerbers und Bierbrauers daselben, nachgelassene eheleibliche Dochter. Hochzeit gehalten 5. July D 1680 zu Lauff. Georg Andreas Will schreibt 1796 in seiner "Geschichte und Beschreibung der Nürnbergischen Landstadt Altdorf" (Nachdruck 1983 Verlag Schmidt, Neustadt/ Aisch, ISBN 3-923006-28-4) auf Seite 271: Auch einige Schulmänner haben mehrere zu ihrer Zeit gute und nützliche Schulbücher geliefert, besonders Ge. Schütz, ...Schütz war zuerst Kantor, dann Rektor, und gab den kleinen lateinischen Katechismus Luthers, den er zum ABC-Buchstabier-, Lese-Wörterbuch und Donat gemacht hat, heraus und führte ihn in die Schule ein." Seite 275: " Rektoren (der lateinischen städtischen Knabenschule Altdorf) waren: ...1693 Ge. Schütz, von Hersbruck, war 30 Jahre Kantor. Eingabe des Kantors Georg Schütz vom 18.05.1666: Unterthänigst demütiges Bittschreiben an die Hochedlen, Gestrengen, Fürsichtig, Hoch- und wolweise, insbesonders großmütig Hochgeehrten gebietenden, der H. Röm. Reichs Stadt Nürnberg Herren Landpfleger... So beginnt ein Gesuch des Kantors Georg Schütz vom 18. Mai 1666, in dem er seine vorgesetzte Behörde bittet, ihm wieder die 20 Gulden für seine musikalische Arbeit mit den Alumnen der Unversität zu zahlen. [In einem Alumnat erhielten die Alumnen (Zöglinge) in der Regel freie Wohung, Kost, auch Unterricht]. Das Nürnberger Vormund-Amt hatte diese Vergütung einbehalten. Während der Text wohl von einem Schreiber geschrieben wurde, stammt die Unterschrift sicherlich von ihm. Diese Eingabe war erfolgreich. (Quelle: Staatsarchiv Nürnberg, Bestand: L PfLA Altdorf, Nr. SIL 309/56a) Nürnbergisches Gelehrtenlexion, von Andreas Will, III Teil Nürnberg-Altdorf 1757, Seite 600/601: Schütz(e), Georg, ein Schulmann, kam auf die den 6. Dec. 1638 zu Hersbruck, wo sein Vater, Conrad (Schütz), Bürger und Bierbrauer war. Er besuchte die Stadtschule daselbst, sodann aber die Lorenzerschule zu Nürnberg, hatte Schrödern, Riednern u. Zannern zu Lehrmeistern und legte sich auf die Musik. 1657 besuchte er die Universität Altdorf, hörte bey den Philosophen König, Dürr, Treu und Felwinger fleißig Collegia und erwarb sich die Gunst Dr. Johann Weimanns. Von Altdorf ging er nach Jena, verehrte die berühmten Theologen Musäus, Chemnitz, Gerhard und Niemann, diputierte auch unter Johann Ernst Gerharden de officio Christi mediatoris und begab sich sodann wieder nach Nürnberg. 1663 kriegte er die Cantor- und die zweite Collegen Stelle an der Stadtschule zu Altdorf, versah dieselbe 30 Jahre und wurde sodann 1692 Rector an besagter Schule. Nachdem er in diesem Amte wieder 20 Jahre treu und rechtschaffen gearbeitet, und also 50 Jahre den Schulstaub gekostet hat, starb er den 18. Februar 1712. Der seel. Rector Schütz hat herausgegeben: Altdorfische Geistliche Tischzucht, Altdorf 1672.12 Das Kupferstichbildnis (mit Käppchen und ohne) für Georg Schütz stammt aus dem Jahre 1668. KB Altdorf Sterberegister 7/29, S. 64, Nr. 19/1712: Dienstags, den 23. Februar der erenwert, hochachtbar und wohlgelehrter H. Georg Schütz, in die 29. Jahr gewesener Cantor und in die 20 Jahr Rector beÿ hiesiger Stadt-Schul at. 72. Jahr 2. Monat u. 3 Tag. «i» Der Rektor der Universität Altdorf Christian Gottlieb Schwarz Moralphilosoph der Rhetorik, ordentlicher Professor der Dichtkunst sowie Inspektor der nürnbergischen Wohlfahrtseinrichtungen lädt zum Begräbnis des sehr gelehrten und berühmten Mannes Herrn Georg Schütz des sehr verdienstvollen Rektors der Stadtschule am 23. Februar 1 Uhr nachmittags die akademischen Bürger freundlichst ein, zahlreich zu erscheinen. Druckerei Kohl, Altdorf übersetzt aus der lateinischen Sprache ins Deutsche von Jutta Forster, Würzburg, 1995«/i» Wenn wir uns daran erinnern, welche Mühe die Griechen einst auf die Erziehung und Bildung ihrer Kinder verwendet haben, und wenn wir genauer darüber nachdenken, kann es uns nicht verwundern, daß dieses Volk als einziges so sehr durch seine Leistungen, seine Großartigkeit, seine Genies, seine Kultur in Bezug auf Menschlichkeit und schöne Künste, durch den Ruhm seiner Taten zum Vorbild wurde, daß jedes andere Volk gleichsam durch das ihm an einem berühmten Ort zur Nachahmung aufgestellte Beispiel lernte, was gut für den Einzelnen und für den Staat ist. Die klugen Griechen fanden nämlich heraus, daß die Grundlage des gesamten menschlichen Gemeinwesens und des privaten ebenso wie des öffentlichen Glücks die richtige Erziehung und Disziplinierung des Nachwuchses ist. Und so kümmerten sich vor allem die Eltern selbst eifrig darum, daß sie nicht nur den Fleiß und die Sitten der Kinder, sondern auch ihre Entwicklung in rechte Bahnen leiteten, und zwar mit gleichsam heiliger Ehrfurcht, und daß sie, soweit es bei jedem Kind möglich war, seine unberührte Natur bewahrten und sie hervortreten ließen, wenn sie geeignet war, sich mit guten Dingen zu befassen. Xenophon zollt den Lacedaemoniern vor allem ein Lob für eine solche Erzieung zur Ehrenhaftigkeit als hervorragendstes Vorbild der sokratischen Lehre. Von ihnen erzählt man, daß sie durch das Beispiel ihres unbescholtenen Lebens ihre Kinder ganz hervorragend belehrt hätten. Denn wenn sie die jungen Leute zur Mäßigung ermahnten, nutzte es sehr viel, daß sie sahen, daß die Greise selber täglich ein solides Leben führten. Und wenn sie sie lehrten, den Vorgesetzten zu gehorchen, war es gut, daß die Alten selbst mit großem Eifer danach strebten. Aber abgesehen von der sittlichen Erziehung zu Hause, übergaben sie ihre Kinder anderen Leuten, die sie mit den guten Eigenschaften vertraut machen sollten. Aus diesem Grund wurde öffentlich von sehr erprobten Männern ein Beamter gewählt, genannt "Kinderanwalt", der sich mit dem kindlichen Leben und dem Unterricht befassen sowie die jüngeren Lehrer anleiten sollte. Meistens waren es vier Leute, denen die Griechen ihre Kinder zum Unterricht und zur Übung anvertraute, so daß sich unter den edlen jungen Leuten kaum einer fand, der sich als ungeeignet erwies, sei es in der Literatur, im Sport, in Musik, Malerei oder Mathematik, wenn er auf die Probe gestellt wurde. Die Griechen schickten ihre Söhne zu Lehrern in den Ringerschulen, damit sie sich - gestärkt an Körper und Geist - auf ihre späteren Dienste vorbereiteten und nicht behindert durch Verweichlichung und Verzärtelung im Krieg oder bei anderen schwierigen Aufgaben sogleich schlapp machten und vor anstrengenden Arbeiten zurückschreckten. Sie sollten aber auch etwas von der Malerei verstehen, um Kunstwerke richtig beurteilen zu können und beim Kauf nicht übervorteilt zu werden. Außerdem ließen sie ihnen intensiven Unterricht in Saitenspiel und Gesang zukommen und ermunterten sie sehr dazu. Sie waren nämlich davon überzeugt, daß man mit Musik die Herzen der Menschen gewinnen könne, daß sie einem zur Zierde gereiche und daß sie in der Lage sei, depressive Menschen wieder anzuregen und aufgeregte Leute zu beruhigen. Nichts hielten sie endlich für wichtiger, als die Kinder in der Sprache zu unterrichten und sie in die Mathematik einzuführen, damit sie, wenn die wahren Grundlagen des menschlichen Wissens gelegt seien, auf die rechte Weise zu den höheren Wissenschaften herangeführt werden könnten. Die Zeit reicht nicht aus, um die Art der griechischen Erziehung umfassend darzustellen. Unser Vorhaben - Grabrede - gestattet es nicht, an diesem Ort noch länger darüber nachzudenken, wie die jungen Leute, durch all' das wohl vorbereitet, endlich zu den Stätten der höheren Bildung kamen und sich dort dem Studium der Rednerkunst und der Philosophie widmeten, nachdem sie für ihren Fleiß belohnt worden waren. Unseren Gedanken und Plan zu schreiben, hat ein hervorragender und gelehrter Mann, Georg Schütz, schon eher auf sich gelenkt, nachdem er sein Leben der Schule gewidmet und sich mit großer Mühe und Treue mit der Jugend beschäftigt hatte. Er hat es verdient, daß man ihn, nachdem er so viele schwere erzieherische Aufgaben mit Sanftmut bewältigt hat, zum letzten Mal öffentlich herausstellt. Sein Lebenslauf begann in Hersbruck im Nürnberger Land im Jahre des wiedererlangten Heils 1638 am 6. Dezember. Sein Vater war Konrad Schütz, ein Hersbrucker Bürger, der als Bierbrauer sein Geld verdiente. Trotzdem gab es keinen Zweifel an seiner Rechtschaffenheit und Integrität. Seine Mutter war Elisabeth Bach, eine tugendsame Frau, die es wert ist, sich ihrer zu erinnern. Sie hat nämlich die Biederkeit und Rechtschaffenheit ihres Lebens allen leicht bewiesen, sie hat das ihr auferlegte Schicksal - bitterschwer durch den Kampf zweier Religionen - mit soviel Frömmigkeit und Standhaftigkeit ertragen. Sie hat sich nicht geweigert, mit ihren Eltern das Exil gegen die Heimat einzutauschen, indem sie Regenstauf [am Regen], eine Stadt im Herzogtum Neuburg [an der Donau], verlassen hat. Sobald Georg geboren wurde, bemühten sich die hervorragenden Eltern, daß er mit Georg Wolf, einem überaus geschickten Chirurgen als Paten, in den geheiligten Staat Christi aufgenommen wurde. So setzten sie auf diesen Sohn die Hoffnung und den einzigen Trost ihres Lebens. Sie versäumten nichts, was sich für sein Alter und seine Erziehung schickte. Nicht nur durch ihr Beispiel und ihre Ermahnung führten sie ihren Sohn hin zur Ehrenhaftigkeit, sondern sie vertrauten ihn der Treue und Gewandheit der öffentlichen Lehrer an, besonderns Albertus und Sextus, die die Vorsteher der Hersbrucker Schule waren, damit sie ihn mit den wichtigsten christlichen Geheimnissen und Tugenden vertraut machen sollten und ebenso mit den Grundzügen der lateinischen Sprache. Talent und Eifer des Schütz enttäuschten die Mühe und Hoffnung der Lehrer nicht, so daß diese bei den Eltern Urheber und Fürsprecher dafür waren, daß sie den lernbegierigen Geist ihres Sohnes nicht vom Studium abhielten. Aber so gut der Rat auch war, so groß waren die Schwierigkeiten in jenen Zeiten, so daß sie diesem heilsamen Rat nicht folgen konnten, sondern Georg mit knapp 14 Jahren nach Nürnberg schicken mußten als Gehilfen in eine Weinhandlung. Das fiel ihm sehr schwer, weil er begierig war nach der Wissenschaft. Um nicht ganz und gar von seinem Ziel abzukommen, besuchte er gleichzeitig die Schule bei Herrn Laurentius. Er täuschte sich aber selber damit, daß er alles habe, was man zum Erlernen der Wissenschaften brauche. Darauf bedacht und mit Hilfe eines Musikers, den er kannte, fand er, der die Herzen anderer leicht für sich gewann, beträchtliche Unterstützung bei seinen Studien. Dieser Art des Lebens, die er unwillig und gezwungen durch seinen Gehorsam und durch Notwendigkeit geführt hatte, sagte er im nächsten Jahr Ade. Von dieser Zeit an widmete er sich einzig den Wissenschaften und bewies auf vielerlei Art großen Lerneifer. Er war ein Schüler seiner Lehrer Schröder, Riedner und Zanner, Männer mit großen Verdiensten um die Unterrichtung der Jugend. Und er machte große Fortschritte in der menschlichen Bildung. Er dachte an ein höheres Studium und entschied sich im Jahre 1657, zur Universität zu gehen. Als er dorthin kam, lehrten dort die hervorragenden Philosophieprofessoren König, Durrius (Dürr?), Trevius und Felwinger, alle hochberühmt. Er hörte ihnen ganz genau zu und folgte ihnen beständig. Seine äußerst ehrenvollen Bemühungen unterstützte gerne und großzügig der sehr verehrungswürdige Theologe Weinmann mit Rat und Tat. Von dort ging er nach Jena an der Saale. Dort schloß er sich den hochberühmten Theologen Musaeus [der Bearbeiter deutscher Volksmärchen Johann Karl August Musäus * 1735 in Jena + 1787 in Weimar ist vielleicht dessen Nachkomme gewesen], Chemnitius, Gerhard und Niemann an. Er bewies beim Studium so großen Fleiß, und zwar öffentlich und privat, daß er die richtigen Übelegungen über den Glauben verstand und über die Aufgabe von "Christus als Mittler" den bekannten Theologen Ernst Gebhard bei einem Disput eine gute Figur machte und ein glänzendes Zeugnis für seine Emsigkeit erhielt. Aber da ihm seine Absichten nicht gestatteten, dort länger zu verweilen, begab er sich, nachdem er ein Angebot erhalten hatte, junge Leute privat zu unterrichten, nach Nürnberg und bewies dort seine Gelehrsamkeit auf vielerlei Art und Weise. Nachdem er die Gunst seiner Schutzherrn erworben hatte, übertrug das Collegium der Provinzräte dem bescheiden darum bittenden Schütz die Stelle eines Kantors, die damals in der städtischen Schule frei war, und zwar entschlossen und mit großer Mehrheit. Diese Stelle verwaltete er 30 Jahre lang mit solcher Treue und Hingabe an seine Vorgesetzten, daß er im Jahre 1692 mit dem Namen und der Amtsgewalt eines Rektors eben dieser Schule betraut wurde. Geschmückt und bereichert durch ein öffentliches Amt, richtete er verdientermaßen und mit Recht seinen Sinn auf das süßeste und keuscheste Bündnis des menschlichen Lebens, um sich einen Hort zu schaffen, von dem aus er die schulischen Unbequemlichkeiten und Belästigungen lindern konnte. Daher wählte er sich eine Lebensgefährtin und führte im Jahre 1664 Elisabeth, eine vortreffliche Jungfrau, Tochter des Georg Kraus, eines Bürgers und Rodenbierbrauers aus Lauf, in sein Haus und zeugte mit ihr 8 Kinder, 4 davon starben schon bald. Die übrigen Überlebenden trugen sehr schwer am Toder ihres allerliebsten Vaters. Es überlebte ein einziger Sohn, ein sehr integrer Mann, Johann Friedrich, Bürger und Weinhändler in Nürnberg. Drei Töchter überlebten, rechtschaffen durch das Vorbild (des Vaters): Die älteste, Margarethe, Witwe des Samuel Dürr, eines Nürnberger Lehrers; die mittlere Eva Dorothea, die unverheiratet, durch die Güte des Jakob Geiger, eines berühmten Nürnberger Kaufmanns, voller Dankbarkeit lebt; und die jüngste, Barbara Katharina, wurde mit dem hierzulande sehr berühmten Maler Abraham Beurer verheiratet. So sehr Schütz mit seiner Elisabeth in Eintracht und Frieden lebte, so verlor er zu seinem großen Leidwesen seine heißgeliebte Frau im Jahre 1669, die ihm durch einen frühen Tod entrissen wurde. [Elisabeth kann in diesem Zeitraum von 1664 bis 1669 nicht 8 Kinder bekommen haben. Sie dürfte 1679 verstorben sein, ein Jahr vor der zweiten Eheschließung von Georg Schütz am 16.06.1680.] Um diesen Verlust zu ersetzen und um seine Familie zu versorgen, entschloß er sich nach knapp einem Jahr zum zweiten Mal und heiratete die vortreffliche Jungfrau Katharina, Tochter des Georg Spieß, eines wegen seiner Klugheit und Treue angesehenen Stadtrates in Lauf. Aus dieser Ehe gingen wiederum neun Kinder hervor, von denen nur zwei Söhne den Vater überlebten: Nikolaus Albert, Getreideverwalter beim Feldzug des Caesars Augustus, und Heinrich, Bürger von Erfurt, ebenso viele Töchter: Walburga nämlich, verheiratet mit Johann Paul Ayer (us?), einem fleißigen Großhändler (oder Bankier) und Anna Barbara, eine ordentliche Jungfrau, schwer getroffen durch ihre Kinderlosigkeit (evtl. auch "ihr Verwaistsein"). Aber das häusliche Unglück hörte nicht auf, sondern es nahm seinen Lauf: Auch diese vortreffliche Gattin wurde durch den bitteren Tod hinweggerafft, nachdem sie kaum 16 Jahre mit ihm in wunderbarer Übereinstimmung gelebt hatte. So war es notwendig, daß er, um der beschwerlichen Witwerschaft zu entgehen, ein drittes Mal heiratete. Im Jahre 1696 heiratete er Magdalena, eine äußerst tugendsame Frau, die Witwe des verehrungswürdigen Adam Kenzenius, eines Pfarrers mit vielen Verdiensten aus Eubach. Die Ehe war weder unfruchtbar noch unerfreulich. Er bekam nämlich noch zwei Kinder, einen Sohn, der bald starb, und eine Tochter, Anna Magdalena, die noch als Kind das Begräbnis ihres Vaters bitterlich beweinte. Seine Gattin war für seine Bedürfnisse sehr geeignet, weil sie äußerst zuverlässig war, sich mit größter Sorgfalt um die häuslichen Dinge kümmerte und, angefangen von der Sorge um das Wohlergehen ihres Mannes, keine Arbeit, was es auch sei, ungetan ließ. Zu der Fruchtbarkeit und dem Glück dieser Ehe kam noch, daß er Großvater von sechs Enkeln und fünf Enkelinnen war und dadurch großes Vergnügen und einzigartigen Trost in seinem Leben genoß. So wie Schütz im übrigen häusliche Unglücksfälle mit Gleichmut ertrug, so fügte er sich sein ganzes Leben lang dem göttlichen Willen. Er verehrte Gott, den Schöpfer aller Dinge, mit größter Frömmigkeit und Ehrfurcht. An nächster Stelle achtete er den Magistrat hoch und ebenso die verdienten Männer. Mit seinen Kollegen lebte er kollegial. Bedacht auf Ehrenhaftigkeit, sehr geduldig bei der Arbeit, unangreifbar durch seine Unschuld, führte er ein integeres Leben. Die seiner Fürsorge anvertrauten Schüler unterwies er unermüdlich und fröhlich. Er benutzte niemals sein Alter als Entschuldigung für irgendetwas. Und es glückte ihm, was wenigen in diesem hohen Alter gelingt, nicht nur immer fröhlich und ausgeglichen zu sein, sondern er behielt auch durch ein gütiges Schicksal bedingt seine Körperkräfte. Aber vor nun fast zwei Jahren bekam er Atemschwierigkeiten, nachdem er ausgeglitten und schwer gestürzt war. Dann trat eine Eiterung auf. Er bemerkte schmerzende Stiche in seinem Körper, vor allem, als er zuletzt ziemlich viel Blut spuckte. Der bekannte Arzt Dr. Hoffmann stand dem Kranken mit Rat und Tat bei und gab ihm Medizin. Aber die Krankheit war zu schwer, als daß menschliche Hilfe sie hätte vertreiben können. Der fromme und standhafte Mann hatte keine Furcht vor dem Tod, den er bereits vor Augen sah. Im Gegenteil, voll Vertrauen gab er sich ganz in Gottes Hand, in die Hand des besten und größten Erlösers der Menschen. Er richtete seinen Geist auf das Jenseits und bereitete sich auf die Freude und Ruhe in der Ewigkeit vor. Seine Beschäftigung mit dem Jenseits ermutigte ihn. Die beiden verehrungswürdigen Theologen Dr. Sonntag und Dr. Zeltner bestärkten ihn, mit göttlicher Hilfe den letzten Kampf auszuhalten. So weihte er sich durch Bitten und Gebete dem Himmel. Am 18. Februar ging er aus dem Leben und aus der Schule weg sowie von allen Beschwerden. Er lebt schon unter den Himmlischen in ewiger Unsterblichkeit und unberührt von allen Leiden. Ihr, verehrte Mitbürger, seid hier, um ihn ehrenvoll zum Grab zu geleiten. Ihr erweist diesem Mann, der sich um die Jugend verdient gemacht und mühevolle Arbeiten verrichtet hat, gern die letzte Ehre. Geht in euch und bedenkt das menschliche Los. Dieser lateinische Nachruf von 1712 befindet sich in der Universitätsbibliothek Erlangen (Rar A 2/177), zitiert in : Stählin, Agnes, Gelegenheitsgedichte, Leichenpredigten und Nachrufe im Besitz der Universitätsbibliothek Erlangen 1518-1945, Band 1, Alphabet der betroffenen Personen, 2. Auflage 1986.

(Research):Erich Stoessner 2014 Schütz_ALS

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Titel Familien Heller und Seidl
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Hochgeladen 2021-09-18 22:14:12.0
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