Walter Hermann MÜLLER

Eigenschaften

Ereignisse

Eltern

Ehepartner und Kinder

Notizen zu dieser Person

Als Walters Eltern endlich die Heiratsgenehmigung erhal
ten haben und am 11. Oktober 1941 heiraten durften, war Walters Mutter Luise Dankel schon hochschwanger. Walters Vater, Walter Müller senior, musste nach der Hochzeit gleich wieder einrücken
und wurde nach Ostpreußen abkommandiert.

Am Tag als Japan in den Zweiten Weltkrieg eintrat,  am Montag, 
den 01. Dezember 1941 erblickte Walter Hermann Müller in Dachau das Licht der Welt. Sein Vater war bei der Geburt nicht anwesend. Es wurde aber später berichtet, dass die gesamte Kom
panie in Rastenburg, wo sein Vater stationiert war, die Geburt mit viel Schnaps feierte und auch nicht mehr dienstfähig war.

In den ers
ten Babyjahren bekam Walter seinen Vater wenig zu Gesicht. Er lebte zusammen mit seiner Mutter bei den Großeltern in Dachau. Anfang Mai 1944 wurde seine Schwester Heidi geboren.

Wenn man Walter nach seinen frühsten Kindheitserinnerungen fragte, dann war das die unmittelbare Zeit nach dem Krieg. Die wirren Nachkriegsjahre in den
en seine Eltern mit den Kindern zuerst in Hamburg bei den väterlichen Großeltern lebten. Besonders stark blieb ihm aber ein böhmischen Flüchtlingszug in Erinnerung mit dem die Fam
ilie mitzog, um schließlich für ein paar Jahre eine neue Heimat in Otting zu finden.

Auch wenn die Eltern ums Überleben k&au
ml;mpften empfanden die Kinder diese Zeit doch als sehr unbeschwert. Heidi, seine Schwester kann sich noch gut erinnern, wie sie dort in Otting, viel Schabernack machten. Und manchmal auch gefähr
liche Dinge unternahmen. Wurden sie dann von den Eltern erwischt, musste immer Walter antreten und für sich und seine Schwester die Schelte abholen. Das war auch in späteren Jahren so, dass
er immer die Verantwortung tragen musste und sich auch immer schützend vor seine Schwester stellte.

Walter wurde schon in Otting eingesc
hult, als die Familie beschloss wieder nach Dachau zurück zu ziehen. Dort lebten auch seine geliebten Großeltern, die Eltern seiner Mutter. Die Kindheit war fortan relativ unbeschwert, jedo
ch von Entbehrungen geprägt. Auch hatte sein Vater ein sehr konservatives Erziehungsmodell übernommen und so gab es oft Spannungen zwischen den Generationen.

 
;

Als Walter ein junger Mann war und sich für Frauen interessierte wurden die Konflikte mit seinem Elternhaus nicht weniger. 1959, gerade 18 Jahre alt, lernte er seine T
raudl kennen und lies sich hier nicht von seinem Vater reinreden. Er war sich ganz sicher, mit ihr wollte er sein Leben verbringen, und so heirateten die Beiden schließlich am 02. Mai 1962. Die
Ehe sollte fast fünfzig Jahre halten.

Im Oktober 1962 kam auch schon sein erster Sohn Roland zur Welt. Die junge Familie lebte anfangs
in einem Zimmer in der elterlichen Wohnung. Und nach einem Aufenthalt bei den Schwiegereltern und Großeltern fand man dann die erste eigene Wohnung in Unterbachern. Im April1965 wurde die Tochte
r Silvia und als Nachzügler im Januar 1968 der Sohn Hans-Joachim geboren. Die Familie war jetzt vollständig.

1971 zog Walter mit s
einer Familie und zusammen mit der Familie seiner Schwester ins erste eigene Haus in Puchheim. Ein Reihen-Eckhaus. Anfangs war die Nachbarschaft auf Walter nicht gut zu sprechen. Das lag aber an einem
Missverständnis. Traudl war zum Einzug im Krankenhaus, der Schwager Ulli länger beruflich unterwegs. So sah die Nachbarschaft nur die hochschwangere Heidi, Walter und die vier Kinder. Die d
rei von Walter und Heidis Sohn. Schnell hieß es: „Was ist das für ein Mann? Hat schon vier Kinder und die Frau ist schon wieder schwanger!“  Bald hat sich die
Sache aufgeklärt und es bestand eine gute Nachbarschaft.

1977 wurde dann ein größeres Haus für die zwei Familien gesuch
t und Walter wurde – auf dem Weg zum Fischen – auf ein Haus in Olching aufmerksam. Zusammen mit seinem Schwager wurde es besichtigt und der Entschluss gefasst, sich in Olching nieder zu la
ssen. Wieder zogen beide Familien unter ein Dach.

Jetzt gab es mehr Platz und es kam zu keinen Verwirrungen wegen der vielen Kinder bei den Nachbarn.

So zogen die Jahre ins Land, Walter baute seine Selbstständigkeit auf und die Kinder wurden groß. Traudl war immer an seiner Seite. Es kam die Zeit, da w
urden seine Kinder flügge und zogen aus. Schnell fanden Roland, Silvia und Hansi ihre Partner fürs Leben und es kündigte sich die nächste Generation an. Walter konnte sich glü
cklich schätzen, hatte er doch auch Schwiegerkinder, die er sehr mochte. Sein größter Stolz waren seine Enkelkinder. In seinen letzten Tagen zeigte er noch glückstrahlend die Sch&
uuml;tzenscheibe mit seinem Konterfei, die sein Enkel Jakob geschossen hatte.

Walter war ein Mensch mit Familiensinn. Er pflegte seine Freun
dschaften und seine Vereinsmitgliedschaften. Er hatte viele Interessen und dachte noch lange nicht ans Kürzertreten. Als seine Schwester vor ein paar Monaten schwer erkrankte stand er sofort mit

Rat und vor allem auch mit Taten zur Seite. Wie sehr er im Leben stand zeigt sein letztes Wochenende. Freitag abends engagierte er sich im Schützenverein. Am Samstag Vo
rmittag war er beim fischen, dann besuchte er den achtzigsten Geburtstag eines Freundes. Sonntag fuhr er 300 km um seine Schwester im Krankenhaus zu besuchen. Und am Montag,,wenige Stunden vor seinem
Tod, stand er schon wieder im Blaumann da und arbeitete.

Auch wenn er friedlich einschlafen durfte wurde er doch Mitten aus dem Leben geriss
en und aus der Mitte seiner geliebten Familie, seiner Freunde und Vereinskameraden. 

Quellenangaben

Datenbank

Titel	Hoffmann/Müller/Kossack/Dankel
Beschreibung
Hochgeladen	2017-11-27 19:50:30.0
Einsender	Udo Hoffmann
E-Mail	berlinHoffmann@gmail.com
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Kommentare

Einen neuen Kommentar schreiben

Name
E-Mail
Webseite (optional)
Nachrichtentext

Um Missbrauch zu verhindern, lösen Sie bitte diese Aufgabe, indem Sie die Geburtsdaten aus beiden Einträgen eingeben.

Einen Kommentar schreiben.