Helmut Anton Wilhelm DE BOOR

Helmut Anton Wilhelm DE BOOR

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Helmut Anton Wilhelm DE BOOR

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. März 1891 Bonn nach diesem Ort suchen
Tod 4. August 1976 Berlin, Deutschland nach diesem Ort suchen

Notizen zu dieser Person

Helmut de Boor war das dritte Kind des Byzantinisten Carl Gotthard de Boor mit dessen malenden  Frau Manon, geborene Meyer. Er wurde in Bonn geboren, ging aber in Breslau ans Gymnasium. Er studierte Germanistik in Freiburg, Marburg und Leipzig, woran sich die Promotion (1917) und Habilitation (1919) anschloss. Freund und Mitarbeiter Wolf‘s von Unwerth. 1919 nach einem kurzen Lektorart an der Deutschen Hochschule Göteborg wurde er Privatdozent in Breslau. 1922 wechselte er nach Greifswald, wo er 1925 zum Professor berufen wurde. 1926 wechselte er nach Leipzig.

Von 1930 bis 1945 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Universität Bern. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er bis 1959 als Lehrstuhlinhaber an der Freien Universität Berlin, die er mitbegründete.

Seit 1963 war er korrespondierendes Mitglied der bayrischen Akademie der Wissenschaften.

Helmut de Boor war ein begnadeter Schüttelreimer und Sprachjongleur, in der Familie zumeist zu linguistischen Scherzen aufgelegt. Er legte täglich Patience nach den Mahlzeiten, las gerne qualitätvolle Kriminalromane und war in Bern ein ausdauernder Fusswanderer auf seinem täglichen Weg zur Universität, auch später noch reiselustig, alser auf sein oranges Kabriolet verzichten musste. Seine Enkelkinder verschlangen seine Kunstbücher und prägten deren Geschmack. Seine wundervolle Märchenbuch-Sammlung gelangte nach Berlin. Die Partnerschaft dort mit Germanistin Prof. Ursula Hennig war harmonisch und ganz der Forschung verschrieben. Seine Raucherleidenschaft wurde ihm schliesslich zum Verhängnis.

Dass sich de Boor trotz der Freundschaft zu Kollege Fritz Strich, 1937 der NS-Partei einschrieb, wird verfälschend und ehrverletzend tradiert. Er war laut engster Verwandter unpolitisch und verwandte sich mit seiner Frau (eindeutig jüdischer Aszendenz!) unermüdlich, die Schwiegersöhne Otto und Walter Weddigen, die der antinazistischen Gruppierung um Gerhard Pohl in Agnetendorf angehörten, vor Denunzierung und Verfolgung zu schützen. Das deutsche auswärtige Amt in Bern nötigte de Boor - mitunter als gefeierter Übersetzer des Niebelungenliedes Zielperson der nationalfanatischen Propagandisten-  in seiner prominenten Stellung letztlich zum Beitritt, was den Druck besonders auf  Otto Weddigen, der demonstrativ eine jüdische Frau geheiratet hatte und unter Lebensgefahr seine jüdischen Freunde zu retten versuchte, zu mildern versprach. Der mehrfache Aufenthalt Helmuts in Agnetendorf und Breslau während des Krieges diente mitunter, die Familienmitglieder und ihre von den Weddigens versteckten Freunde mit dem Nötigsten an Mitteln und logistischer Unterstützung auch von Bern aus zu versorgen. Sein Bibliotheksnachlass wies keinerlei Zeichen belastender Literatur auf. Die heftigen Proteste gegen seine Ausweisung aus Kollegen- und Studentenkreisen -selbige war von politischen Deutschtumfeinden und Neidernim Berner Univeritätsbereich betrieben worden -  zeugten von seiner überwiegenden Beliebtheit und seine Rehabilitierung erfolgte schliesslich  troz des heftigen antideutschen Klimas. 

Ellen de Boor blieb zeitlebens  im vertrauten Berner Haus, während Helmut in Berlin die Freie Univerität zu gründen begonnen hatte undverständlicherweise auf ein ferneres Wirken in Bern verzichtete. (Enkel Erasmus Weddigen, Bern 2013)

Quellenangaben

1 die weddigens Web Site
Autor: Sonya Weddigen
 MyHeritage.de Familienstammbaum  Familienseite: die weddigens Web Site Familienstammbaum: die Weddigens

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

Datenbank

Titel Winkler Stand 11-2019
Beschreibung Stammbaum Winkler: Ergänzungen Thüringer Pfarrerbuch
Hochgeladen 2019-11-08 17:10:25.0
Einsender user's avatar Raino Winkler
E-Mail winkler-speer@debitel.net
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