Angilberga VON PARMA

Angilberga VON PARMA

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Angilberga VON PARMA

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 835
Tod etwa 899
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Ludwig II. VON ITALIEN

Notizen zu dieser Person

Angilberga (Angelberga, Engelberga) Römische Kaiserin
--------------------------------------------- Königin von Italien
um 835?- 896/901

Tochter des Grafen Adelgisus I. von Parma aus dem Hause der SUPPONIDEN

Lexikon des Mittelalters: Band I Spalte 634
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Angilberga (Angelberga, Engelberga), Kaiserin
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Gemahlin des KAROLINGERS LUDWIG II.

Die den oberitalienischen SUPPONIDEN (salfränkische Herkunft) zugehörige Angilberga, vermutlich Tochter des Grafen Adelgisus von Parma, wurde 851 die Braut des Kaisers. An Reichsverwaltung, politischen und militärischen Unternehmungen ihres Mannes nahm sie in ungewöhnlichem Maß Anteil, vor allem seit seiner Erkrankung und Jagdverletzung 864. Öfters in Diplomen als Intervenientin genannt, erhielt sie von ihm 12 Schenkungsurkunden. Den Zeitgenossen galt die "consors imperii" als herrschsüchtig, einflußreich und habgierig. Da der Ehe nur zwei Töchter entsprossen (Gisla, Nonne in Brescia, frühgestorben; Ermengarda, seit gewaltsamer Entführung 876 Gattin Bosos von Vienne), wollte Angilberga Italien und die Kaiserkrone den ostfränkischen KAROLINGERN zuspielen; sie verhandelte 872 mit Ludwig dem Deutschen. Nach Eintritt des Erbfalls erklärte sich die Mehrheit des oberitalienischen Adels jedoch für den W-Franken KARL DEN KAHLEN. Angilberga hatte Mühe, ihr Wittum zu behaupten. Auf Bitte urkundeten für sie Ludwig der Deutsche 876, Karlmann 877, KARL III. 880-887, BERENGAR 888, ARNULF 889. Schon 877 machte sie ihr Testament zugunsten der Abtei S. Sisto zu Piacenzia. Nach 889 verschwindet Angilberga aus der Überlieferung.

Literatur:
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E. Dümmler, Gesch. des ostfrk. Reiches 2-3, 1888 [Nachdr. 1960] - G. v. Pölnitz-Kehr, Hjb 60, 1940 - E. Hlawitschka, Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien, 1960. -

Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 3
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"Die Nachkommen Karls des Großen."
IV. 2a. LUDWIG II.
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* ca. 825, + 875 12.VIII.

Gemahlin:
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ENGELBERGA, verlobt vor 851 5.X.
+ ca. 900

Anmerkungen:
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IV. 2. Ludwig II.

Mühlb. 1177 c, 1275a. Er war 842 verlobt mit einer byzantinischen Prinzessin, Mühlb. 1091o.

Gemahlin:
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Engelberga, Mühlb. 1183 und 1220. Sie wurde 882 von KARL DEM DICKEN nach Schwaben mitgenommen (Ann. Bert. 882; S. S. 1, 514), kehrte aber nach Italien zurück und war 1.III.896 Äbtissin des von ihr erbauten Klosters San Sisto in Piacanza (Mühlb.1916). Am 19.I.901 war sie tot, siehe Schiaparelli Dipl. die Lodov. n. 5.

Ergänzung (Werner):
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839/40 König in Italien, April 850 Mit-Kaiser, 855 Kaiser. Verlobung 842/43 mit einer byzantinischen Prinzessin.

Gemahlin:
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Engelberga 868, Äbtissin von St. Salvator in Brescia, 896 von St. Sisto in Piacenza. [IVa 5]

Engelberga erhielt in den Jahren vor 870 in rigorosem Besitzstreben eine ganze Serie von Schenkungen in Ober- und Mittelitalien zugesprochen und gewann immer größeren Einfluß auf die Reichsgeschäfte. Bei der Gefangenschaft durch Herzog Adelgis von Benevent (13.8.871) beschuldigte sie LUDWIG II. vieler Ungerechtigkeiten. Sie wurde in die Eheangelegenheit Lothars II. eingeschaltet und wurde 871 nach Ravenna zur Vorbereitung der Reichsversammlung und zur Vorverhandlung mit den Großen vorausgesandt. Im Januar 872 versuchten die Großen Italiens, Engelberga vom Kaiserhof zu eliminieren, was freilich mißlang, doch bestätigt das nochmals eindringlich die damals ausgebrochenen Adelsrivalitäten.
Offergeld Thilo: Seite 474,475,476,482,508
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"Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter."

KARL hat von dessen Tod sicherlich bereits während seines Aufenthaltes im Elsaß oder spätestens im Februar in Rottweil erfahren, denn er stand mit Bosos Schweigermutter, der Kaiserin-Witwe Angilberga, in brieflichem Kontakt: Am 10. Februar887 hatte er auf ihre Intervention hin ein Besitzbestätigung für ihr Kloster S. Salvatore in Brescia ausgestellt [568 D K III. 156. Nach Bosos Königserhebung, die von Angilberga offenbar unterstützt wordenw ar, hatte KARL die Kaiserin nach Schwaben ins Exil geschickt. 882, nach dem Fall von Vienne, durfte sie nach Italien zurückkehren und erhielt auch Bestätigungen ihrer Besitzungen, doch fehlt in der Folgezeit bis 887 jede Spur von kontakten zwischen ihr und KARL; vgl. Odegaard, Empress Seite 92f.], ein Gunsterweis, der vielleicht schon das Signal zur Anknüpfung engerer Beziehungen zum lothringischen Familienzweig nach dem Tod des KAROLINGER-Feindes Boso gewesen war. Denn der nun vaterlose LUDWIG war nicht nur Träger eines karolingischen Namens, sondern als Enkel LUDWIGS II. auch ein unbezweifelbar legitimer KAROLINGER-Nachkomme, wenn auch nur in weiblicher Linie.
Aus der Urkunde geht außerdem hervor, daß Angilberga dem kranken kaiser ihren italischen Leibarzt, den Abt Gisulf, zur Verfügung gestellt hatte. Und noch am selben Tag erhielt auch Irmingard, die dilecta neptis, vom Kaiser eine Bestätigung für ihre sämtlichen Besitzungen.
Zu beachten ist schließlich noch, daß LUDWIG durch seine Abstammung mütterlicherseits die kaiserliche Tradition sder lotharischen Linie als zusätzlichen Prestigefaktor mitbrachte. Der Kontaktb zu Angilberga und Irmingard war für KARL sicherlichleichter herzustellen als zu Adelheid und ihrer Familie, mit der ihn, soweit bekannt, keine persönlichen Beziehungen verbanden, von den aksierlichen Damen konnte man sich wohl auch einigen Einfluß in Italien erhoffen, was für die politischen Vorstellungen der langjährigen Italien-Regenten KARL und Liutward gewiß von einiger Bedeutung war.
Irmgards Mutter, die ehemals politisch sehr ambitionierte und 887 wie 889 noch diplomatisch aktive Kaiserin Angilberga, hat dagegen keinen erkennbaren Einfluß mehr auf die Regierung ihres Enkels ausgeübt, sie ist wohl bereits 890 oder 901 gestorben.

5.10.851
oo Kaiser LUDWIG II.
825-12.8.875

Kinder:

Gisela Äbtissin von S. Salvatore in Brescia (861-868)
852/55-28.4.868

Ermengard Äbtissin von S. Salvatore in Brescia (878-896)
852/55-22.6.896

876
oo Boso Graf von Vienne
-11.1.887

Literatur:
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Annalen von St. Bertin ad a. 882 - Brandenburg Erich: Die Nachkommen Karls des Großen Verlag Degener & Co Neustadt an der Aisch 1998 Tafel 1 Seite 3 - Dümmler Ernst: Geschichte des Ostfränkischen Reiches. Verlag von Duncker und Humblot Berlin 1865 Band I Seite 496,512,516,582, 639,673,677-680,711,714,742,778-780,823,826,839/Band II Seite 21,49,66,80,92,99,107,111,114, 144,176,181,187,208,278,331,415,420 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter.Verlag C. H. Beck München 1994, Seite 59,63,70,255 - Fischer, Joachim: Königtum, Adel und Kirche im Königreich Italien (774-875), Rudolf Habelt Verlag Bonn 1965 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989, Seite 90 - Hlawitschka, Eduard: Die Widonen im Dukat von Spoleto, in: Stirps Regia von Eduard Hlawitschka Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris, Seite 155-227 - Hlawitschka Eduard: Lotharingien und das Reich an der Schwelle der deutschen Geschichte. Anton Hiersemann Stuttgart 1968, Seite 31-34, 36,84,87 - Hlawitschka, Eduard: Nachfolgeprojekte aus der Spätzeit Kaiser Karls III., in Stirps Regia von Eduard Hlawitschka, Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris,Seite 123-155 - Konecny Silvia: Die Frauen des karolingischen Königshauses. Die politische Bedeutung der Ehe und die Stellung der Frau in der fränkischen Herrscherfamilie vom 7. bis zum 10. Jahrhundert. Dissertation der Universität Wien 1976, Seite 118-126 - Mühlbacher Engelbert: Deutsche Geschichte unter den Karolingern. Phaidon Akademische Verlagsgesellschaft Athenaion - Norwich John Julius: Byzanz. Der Aufstieg des oströmischen Reiches. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf und München 1993Band II Seite 113 - Offergeld Thilo: Reges pueri. Das Königtum Minderjähriger im frühen Mittelalter. Hahnsche Buchhandlung Hannover 2001 Seite 474,475,476,482,508 - Regino Chronik. Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte Band VII Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1969 Seite 236 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991, Seite 215, 217 - Schieffer, Rudolf: Die Karolinger. Kohlhammer-Urban-Taschenbücher Band 441, Seite 149,160,164,171

Quellenangaben

1 http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/supponiden_italienische_familie/angilberga_von_parma_frankenkoenigin_901/angilberga_von_parma_frankenkoenigin_901.html

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