Adelgisus I. VON PARMA

Adelgisus I. VON PARMA

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Adelgisus I. VON PARMA
Beruf Graf von Parma

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Tod nach 861

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Adelgisius I. Graf von Parma
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- nach 861

Sohn des Herzogs Suppo I. von Spoleto aus dem Hause der SUPPONIDEN


Hlawitschka, Eduard: Seite 110-111
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"Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"

VIII. ADELGISIUS I.

wird von Pivano in eingehnder Untersuchung als Graf von Parma erwiesen [1 S. Pivano, Il comitato di Parma Seite 5ff. Aus der Placitumsurkunde von 910/November (Schiaparelli, I dipl. di Berengario I Seite 198, nr. 73), in der es bei der Bestätigung eines früheren Diploms heißt: Adelgisus comes Cremonensis advenisset ... darf keineswegs geschlossen werden, daß Adelgis Graf von Cremona war. Glücklicherweise ist die diesem Placitum zugrunde liegende Urkunde von 841/März/22 erhalten, woraussich ergibt, daß Cremonensis hier ein Schreibfehler für Cremonam ist. Richtige Wiedergabe jetzt bei Manaresi, I placiti Seite 441, nr. 119.]. In Parma unterzeichnete er am 15. Juni 835 die Schenkungsurkunde der Königin Kunigunde, Witwe des 817geblendeten und verstorbenen Königs Bernhard, für das Kloster der hl. Maria und des hl. Alexander in dieser Stadt als einziger zur Unterschriftsleistung herangezogener Graf. Schon vorher hatte er zusammen mit dem Pfalzkaplan Ructald und dem Pfalzgrafen Maurin von Kaiser LOTHAR den Auftrag erhalten, zu untersuchen, inwieweit die Kleriker der Diözese von Cremona parafreda et currus für die kaiserliche Kammer zu leisten hätten. Am 22. März 841 hielt er als kaiserlicher Missus eine Gerichtsverhandlung in Cremona ab, bei der auch Leute aus Brescia und Parma als vasalli suprascripti comitis zugegen waren [4 Manaresi, I placiti Seite 567, nr. 7 (= CdL Seite 250, nr. 143); bestätigt wird dieses Placitum durch eine Urkude LOTHARS I. von 841/Mai/12 (CdL Seite 243, nr. 139. - vgl. dazu BM² nr. 1084). Wenn Pivano wegen der Anwesenheit einiger judices und Zeugen aus Bergamo und Brescia schließt, daß Adelgisius der Verwalter einer Mark Lombardei-Emilia (Großdukat) gewesen ist, sokönne wir ihm dabei nicht ganz folgen. Das Gebieten eines Grafen über mehrer Grafschaften, das hier möglicherweise vórliegt, berechtigt noch nicht, von der Bildung einer Mark, ähnlich der von Friaul, Tuszien oder Spoleto, zu sprechen. Die Zusammenfassung dieser Gebniete zu einer Mark ist jedenfalls quellenmäßig in keiner Weise faßbar.]. Als Missus war er schon im Mai 838 im Grenzgebiet des Exarchats von Ravenna (in Rovigo) tätig, wo ein Vertreter der S. Apollinariskirche gegen den vassus domni imperatoris Bruningus um verschieden Besitzungen klagte. Seine hervorragende Stellung in Italien ergibt sich neben den Missaten auch aus seiner Anwesenheit bei der Königskrönung LUDWIGS II. im Juni 844 in Rom, aus seiner Funktion einesAnführers (missus) in der prima scara bei der Expedition von 846 gegen die Sarazenen, aus der Anwesenheit Adelgis' bei der Kaiserkrönung LUDWIGS II. in Rom, wo er unter anderem als einer der vier kaiserlichen Bevollmächtigten einen Streit zwischen der Kirche von Arezzo und der von Siena mit einem Urteilsspruch zugunsten der letzteren mitentschied, und schließlich auch daraus, daß Angilberga, die LUDWIG II. 851 zur Gemahlin nahm, seine Tochter gewesen zu sein scheint. Im Herbst 851 treffen wir den Grafen Adelgisius am kaiserlichen Hof in Pavia, wo Einwohner von Cremona gegen ihren Bischof Klage erhoben. Im Jahre 853 ist er zuerst (29. Mai) in Ravenna und dann in Rom in der Funktion eines kaiserlichen Missus an der Exkommunikation des berühmten Kardinals Anastasius beteiligt [12 Mansi, Concil, Collectio XIV: Acta depositionis Anastasii cardinalis tituli beati Marcelli, col. 1017-1021 und BM² nr. 119b. - Eine weitere Identifizierung unseres Grafen Adelgisus mit dem Adelgis comes palacii et missus domni inperatoris, der 827/März/11 mit Graf Ragimund in Ostiglia Gericht hält (CdL Seite 195, nr. 108), halte ich trotz anderer Ansicht L.M. Hartmanns (Geschichte Italiens IIIa Seite 229, Anm. 14) mit B. Somson (Ludwig der Fromme II Seite 146, nr. 2) für unmöglich. Ebenso scheint es ausgeschlossen, mit S. Pivano (a.a.O. Seite 13) und P. Hirsch (Erhebung Berengars Seite 55, Anm 1) den Grafen Adalgisius, welcher 836 zusammen mit dem Erzbischof Otgar von Mainz, dem Bischof Hilti von Verdun und dem Grafen Warin as Gesandter LUDWIGS DES FROMMEN zu LOTHAR nach Pavia kam (Liutolfi Translatio S. Severi c. 2, MG SS XV Seite 292), mit dem Grafen von Parma zuidentifizieren.].
Adelgisius I. scheint, wie im Exkurs näher ausgeführt wird, der Familie der SUPPONIDEN angehört zu haben und demnach fränkischer Herkunft gewesen zu sein [13 Vgl. Exkurs: Suponidengenealogie.
Im Verbrüderungsbuch von S.Giulia in Brescia (Codice necrol-liturg. Seite 78, ed. Valentin) findet sich auch der Eintrag Adelgisus comis tradidit filiam suam Cunicunda. Da diese Notiz auf Blatt 42r des Originals ganz unten steht und die InitialeA nicht wie bei den anderen laufenden Einträgen mit roter Tinte geschrieben ist, kann sie leicht als Nachtrag erkannt werden. Während die Ersteinträge wohl im Jahre 856 entstanden sind - das hat K. Schmid, Kloster Hirsau Seite 83, soeben klargestellt -, scheint dieser Nachtrag 861 angefertigt worden zu sein. Ein zweiter Nachtrag, der gleichfall der roten Initiale entbehrt und der - wie mir eine übersandte Fotokopie zeigt - von der selben Schreiberhand und derselben blasseren Tinte wiebeim Nachtrag Adelgis' geschrieben scheint, heißt es nämlich: Domnus Hluduuicus imper. trdadidit filiam suam Gisla. Die Übergabe dieser jungen Kaisertochter an das S.-Giulia-Kloster in Brescia läßt sich aber zeitlich genau festlegen: sie erfolgte im Januar 861, wie sich aus verschiedenen Urkunden ergibt (vgl. BM² nr. 1218f. und nr. 1220. Gisla trat damals an die Stelle ihrer kurz vorher verstorbenen gleichnamigen Tante). Wegen der offenbaren Gleichzeitgkeit der Nachträge der Traditionen LUDWIGS II. und des Grafen Adelgisus und ihrer Datierung auf Januar 861 wird man die hier behandelte Notiz wohl auf Adelgis I., nicht den erst nach 885 hervortretenden Adelgis II., zu beziehen haben.
Hingegen scheint die Berta saliga veste sancte religionis induta filia b. m. Adelgis com. relicta qd. Berard id. comes, die 903 in Siena urkundet (Lisini, Inventario Seite 498), nun nicht mehr eine Tochter Adelsgis I., sondern Adelgis II. gewesen zu sein. Der als verstorben erwähnte Graf Berard war nämlich ein Sohn des Grafen Winigis von Siena, der in der Zeit von 860 bis 881 (also in der Generation nach Adelgis' I.) nachweisbar ist. (Zu Wingis und Berard vgl. oben Seite 68, Anm. 6, und Seite 72, Anm. 21, zitierten Urkunden.)].
oo N.N.

Kinder:

Suppo II.
- 882/83

Egifred
- nach 877

Arding

Angilberga
um 835- 896/901

5.10.851
oo Kaiser LUDWIG II.
827-12.8.875

Kunigunde

Literatur:
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Annalen von St. Bertin, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Zweiter Teil Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darnstadt 1972 Seite 30,36 - Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 29,56,59,70,99, 110-111,113,204,212,221,236,303,306,308

Quellenangaben

1 http://www.manfred-hiebl.de/genealogie-mittelalter/supponiden_italienische_familie/adelgisius_1_graf_von_parma_nach_861/adelgisius_1_graf_von_parma_+_nach_861.html

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Titel Martins neu Stand Jan 2017
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Hochgeladen 2020-05-03 14:50:48.0
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