Notizen zu dieser Person
Lt. MB 1657 angebl. 18 Jahre alt, da aber das Alter bei seinem angebl. damals 14jährigen Bruder Thomas nicht recht stimmen kann, war er wohl etwas älter. Lt. MB 1660 22 Jahre, lt. MB 1661 dagegen 26 Jahre alt, 1662 27 Jahre alt. Dies wohl korrekt, da das übliche Heiratsalter bei Männern meist um/über 25 Jahren lag. Er erhält am 14.11.1662 die Erlaubnis zur Hochzeit mit Juliana Robl, Tochter des Markus (Marx) Robl von Obermoldau. Im Heiratseintrag am Rand "NB", wie bei allen Paaren, bei denen das erste Kind zu früh nach der Hochzeit geboren wurde. - Er kaufte 1663 den einst wohl größten Hof in Obermoldau, s. GB Nr. 14 (sog. Freibuch, in dem die Freihöfe eingetragen waren), Aufn. 147 ff., bzw. die früheren Besitzer im GB 12 unter Fol. 73 (Grund des Matthias auf dem Sigmundhof (Grunth Motheyzle na Zykmundowe). Dieser Hof war im 16. Jh. der Hof des Richters Sigmund von Obermoldau und ist an erster Stelle im GB Nr. 12 unter dem Dorf Obermoldau eingetragen. Sigmunds Witwe Barbara heiratete lt. GB Nr. 12 1561 Matthias Kloiber, den oben genannten "Motheyzl". Von diesem kam der Hof über mehrere Besitzer schließlich 1642 für 314 sß 44 g an Georg Robl und von diesem 1649 zu gleichen Bedingungen an Matthias Fux von Obermoldau, der ihn aber wegen Krankheit wüst liegen ließ. Deshalb wurde er 1650 für 119 sß 51 g 3 d an Markus Robl verkauft (erstmalig erscheint hier diese im Vergleich zu den früheren Verkäufen um ca. 200 sß niedrigere Summe). Markus Robl verkaufte den Hof am 25.3.1663 für 100 Schock an Paul Robl (seinem Schwiegersohn) und wurde auf dem Hof Ausnehmer. 1683 hat Paul Robl den Hof abgezahlt. - Paul Robl ist Im Bauernbuch 1697/99 noch als Bauer verzeichnet; wird aber gestrichen. - Im GB ist (Aufn. 154) unter dem Datum 1.4.1699 eingetragen: Paul Robl hat, nachdem er seines Lebens Ende vermerkte, in Gegenwart seiner Kinder und der Benachbarten seinen Hof ohne das Vieh auf 200 Schock geschätzt und in dieser Summe an seinen Sohn Paul übergeben. Dieser muß seine Mutter Juliana bis an ihr Lebensende betreuen. Von dieser Summe sollen die Witwe Juliana und die vier noch ledigen Kinder Barbara, Johann Georg, Katharina und Thomas je 34 Schock und die verheirateten Kinder Matthias zu Schmiding, Lorenz und Jakob, die bereits früher ihre gebührliche Ausfertigung erhalten haben, jeder 10 Schock bekommen. Der neue Hofbesitzer Paul verzichtet auf die ihm zustehenden 10 Schock. Belangend die Chalupe, in der Lorenz Robl sein Verbleiben hat, bleibt es bei den alten Abmachungen.
Heike
Neumair
