Andreas BIEBL

Andreas BIEBL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Andreas BIEBL
Beruf übernimmt den Kerschbaumhof von seinem Vater 1637 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Gutsverwalter, Schaffer (villicus) auf dem Hof oberhalb der Stadt 1655 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Bauer 1672 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1612
Bestattung 25. September 1692 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen
Tod September 1692 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen
Hochzeit 1637 Wallern, Böhmen nach diesem Ort suchen
Hochzeit 9. Juli 1656 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen

Eltern

Ambros BIEBL

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Maria Anna PINSKER
Heirat Ehepartner Kinder

Barbara PLECHINGER

Notizen zu dieser Person

Er lebt auf dem sog. Hof oberhalb der Stadt (villa supra civitatem; ze dwora Nadmestem), der auch Kerschbaum(er)hof und Bieblhof genannt wird (Ende des 17. Jhs. und im 18. Jh. auch Zigeunerhof nach dem Beinamen des späteren Besitzers/Bewohners Paul Gruber). Bei der Beerdigung seiner ersten Frau Maria Anna 1655 wird er dort als villicus (Gutsverwalter, Schaffer) bezeichnet. Bei der Taufe seiner Tochter Juliana am 28.3.1672 wird er rusticus (Bauer) genannt. Bei einer Taufpatenschaft seiner Frau 1671 wird diese "Barbara Büeblin von Freüehoff an der Stadt" genannt; der Hof war also damals ein Freihof. Unklar, ob der Hof 1655 noch ein Gutshof in herrschaftlichem (städtischem?) Besitz war oder damals auch schon ein bäuerlicher Freihof, dessen Besitzer ihn aber nicht selbst verwaltete, sondern einen villicus eingestellt hatte. Unklar auch, ob Andreas später als rusticus Besitzer oder nur Pächter war. - Andreas könnte auch der Vater der Dorothea Biebl gewesen sein, die 1669 den Müller Paul Gruber heiratet, der später Besitzer oder Bewohner des Hofes oberhalb der Stadt ist (s. unter Dorothea Biebl in dieser Datei); Dorothea müßte dann um 1646 geboren sein. - Höchstwahrscheinlich stammte Andreas Biebl ursprünglich aus Gansau, denn er wird im Winterberger Waisenbuch von 1675 als Vetter (= Verwandter, nicht nur Cousin) der Maria Biebl, Tochter des verstorbenen Thomas Biebl von Gansau, bezeichnet (Aufn. 35). Thomas Biebl (gestorben 1664 in Gansau, s. in dieser Datei) war demnach ein Bruder oder Neffe vom Vater des Andreas. Auch mit Kaspar Biebl in Glashütten dürfte er verwandt gewesen sein, denn er ist Trauzeuge bei dessen Sohn Matthias 1677. - Andreas Biebl stirbt mit den Sakramenten versehen, angegebenes Alter: 80 Jahre (wohl nur eine Schätzung). - Nachtrag nach Onlinestellung der Grundbücher der Stadt Winterberg (Archiv Wittingau, Grundbücher, hier SBA Prachatice: Vimperk): er war tatsächlich der Sohn des ursprünglich aus Glashütten stammenden Besitzers des Kerschbaumhofs Ambros Biebl, eines Bruders des Wenzel und des Lorenz Biebl in Gansau. Obengenannter Thomas Biebl war ein Sohn des Lorenz. Quelle: GB Stadt Winterberg Nr. 3, Aufn. 17, Heiratskontrakt Andreas Piebl auf dem Hof über der Stadt Winterberg und "Mariana", seiner Ehewirtin, des Markt Wallern, vom 20.9.1637, der auf Wunsch des Ehepaares am 5.6.1640 ins Winterberger Stadtbuch ingrossiert wurde. Der Vertrag wurde in Wallern zwischen dem ehrbaren und bescheidenen Junggeselle Andreas Pybl, des wohlehrengeachteten Ambrosen Pjbl im "KherschPambhoff", liegend bei der Stadt Winterberg, eheleiblichen Sohnes als Bräutigam einesteils, und dem ehrsamen fürsichtigen "Mörtan" Pintzker, Bürger allhiesigen Marktes Wallern anstatt seiner lieben und eheleiblichen Tochter "Mariana" als Jungfrauen Braut andernteils abgeschlossen. Sie sind demnach in Wallern von dem ehrwürdigen hoch- und wohlgelehrten Herrn Kasparn Hoffman, derzeit Pfarrern allhier im Markt Wallern getraut worden; der Vater Ambros gibt seinem Sohn Andreas den Kerschbaumhof samt dazugehörenden Äckern, Wiesen, Viehweiden, Hausrat, 2 Paar Ochsen und 2 Milchrindern um 400 Schock meißnisch. Einige Äcker nimmt er sich auf Lebenszeit aus (u. a. den Peltzer Acker und das Stadtäckerl), sie sollen nach seinem Tod an den Hof zurückfallen. Von den 400 Schock will er seinem Sohn Andreas "zue besser Ahnfangenden Haußhaltung Verheurath haben" 100 Schock. Die restlichen 300 Schock muß Andreas zu 100 Schock an den anderen Sohn des Ambros, Stephan, abzahlen, und zu 200 Schock an seinen Vater Ambros. Der Brautvater Martin Pientzkher umgekehrt wird als "Haußhülff und Morgengab" 100 Schock geben in jährlichen Raten, dazu nach seinem Absterben ein Milchrind und ein Kalb. Zeugen dieses Vertrags sind die Heiratsleute, und zwar auf Seiten des Bräutigams die ehrenfesten und vornehmen Herren Jakob Schwartz, Martin Rabitzkhey, Jakob Pupeder, Stephan Peperöll (= Peperl), alle Bürger und Bürgerssöhne der Stadt Winterberg, Andreas Robl von Obermoldau, Georg Tieschler von Rabitz und "Jauchob" (= Jakob) Piebl von Gansau, auf Seiten der Braut die ehrsamen und weisen Herren Matthias Pawr, Ambros StegPaur, Benedikt Schrämbl, Stephan Behemb, Benedikt Pumberl, Christoph Schreiber, "Larentz" Pintzkher, alle Bürger allhier Markt Wallern, und Sebastian Müllner von Hintring, Untersalnauer Gerichts. - Sehr verwirrend ist aber, daß im gleichen GB am 15.7.1650 (Aufn. 87) ein Matthias Piebl seinen Hof, genannt Bieblhof oberhalb der Stadt Winterberg (dwur swuy Slowe Piblowskey nad mestem Winttmbergkem), für 470 Schock dem Herrn Adalbert Franz Plansky, Rentschreiber der Herrschaft Winterberg und Drslawitz verkauft. Gab es zwei Bieblhöfe? Oder trat Andreas irgendwann den Besitz an Matthias ab? Dazu würde passen, daß er 1655 als villicus, nicht als possessor bezeichnet wird. Matthias wiederum war ein Bruder von Kaspar und Jakob Biebl vom Bieblhof in Winterberg, wie aus verschiedenen Verträgen im GB Nr. 3 hervorgeht. Sie scheinen auch einen Bruder Stephan Schreckseisen gehabt zu haben - eventuell wurde Ambros Sohn Stephan so genannt? Hier müßte der Vertrag vom 2.3.1651 (Aufn. 118) noch wörtlich übersetzt werden. Beim bloßen Überfliegen glaube ich dem Text entnommen zu haben, daß Jakob Pibl, Nachbar der Stadt Winterberg, zusammen mit seiner Schwägerin Apollonia, Ehefrau des verstorbenen Stephan Ssregsayzn, vor dem Rat erscheint und die Erklärung abgibt, wie auch (? "Gakoź") sein verstorbener Vater Jakob Pibl (sic!), Höfler/Hofbesitzer (dworzak) im Jahr 1637 am 9. Oktober angezeigt hat (gest vczinicze) ein "kßafft" und Testament (Posledni porzyzenj), seinem Sohn Stephan Ssregsayzn auf seinem Hof genannt Piblhof, oberhalb der Stadt Winterberg gelegen, 100 Schock neben seinem anderen Bruder (?) (hinterlassen hat?) etc. etc. - falls das einigermaßen stimmt, kann es sich eigentlich nur auf einen etwas später nach dem Heiratsvertrag vom September 1637 angezeigten Vertrag btr. die 100 Schock, die dem Sohn Stephan des Ambros Biebl zustanden, handeln - dann wäre Jakob ein Schreibfehler und es müßte korrekt Ambros heißen? Dieser hätte dann außer Andreas und Stephan noch die Söhne Jakob, Matthias und Kaspar gehabt.

Datenbank

Titel Plechinger
Beschreibung Quellen: Kirchenbücher von Winterberg, Bohumilitz, Watzau, Tschachrau, Welhartitz, Wallern, Sablat etc., in Bayern von Freyung, Schönberg etc. Mannschafts- und Waisenbücher der Herrschaft Winterberg. Seit Juni 2017 auch die nun online gestellten Grundbücher der Herrschaft Winterberg. - Literatur: Blau, Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald, Bd. II. Einige Daten zu Müller/Müllner und Plechinger im 18. Jh. nur nach Blau; hier sind offensichtlich Fehler enthalten, die noch korrigiert werden müssen. In den online gestellten KB sind einige Seiten versehentlich nicht photographiert worden (z. B. Winterberg Bd. I, S. 20-21 (alte Zählung) nach Aufn. 14). - 2016 erst bemerkt: Waisenbuch der Herrschaft Winterberg 1656 besteht in Wirklichkeit aus zwei Büchern: dem WB für 1650 und dem WB für 1656! Ebenso WB 1655, das 1655 und 1657 enthält. Dies erklärt die Abweichungen in den Altersangaben bei den Waisen, bei denen ich vom falschen Jahrgang ausgegangen bin. Muß hier noch korrigiert werden. (Falsche Titel inzwischen 2018 vom Archiv größtenteils berichtigt). Inleutebuch von 1682 ist tatsächlich das von 1683. Inleutebuch von 1690 ist tatsächlich von ca. 1671. Die Bauernbücher 1680 und 1681 sind vertauscht. - Im ältesten Winterberger KB stimmt die Datierung manchmal nicht, z. B. Aufn. 207 ist der Traujahrgang modern mit Bleistift 1669 überschrieben, tatsächlich handelt es sich um die Trauuungen von 1668, vgl. die Angaben in den MB dazu. Auch historische Datierungen stimmen manchmal nicht (Taufen), die Einträge ins Buch wurden offenbar z. T. erst nachträglich gemacht, wobei Irrtümer vorkamen. - Von mir verwendete Abkürzungen:  KB = Kirchenbuch, MB = Mannschaftsbuch, WB = Waisenbuch.
Hochgeladen 2021-05-21 13:56:45.0
Einsender user's avatar Heike Neumair
E-Mail wolf-heike@gmx.net
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person