Notizen zu dieser Person
Thomas Fuchs Frau heißt im ältesten erhaltenen Taufeintrag 1649 und in den 1657 beginnenden MB Barbara. Ihr Alter wird im MB 1669 falsch mit 35, 1674 dagegen mit 53 Jahren angegeben. Aus den Grundbucheintragungen geht hervor, daß sie eine Tochter des früheren Hofbesitzers Sigmund/Simon Zelnar war, von dem Thomas lt. Grundbuch Nr.16, Aufn. 43, den Hof um 1638 für 180 Schock übernommen hatte. In den Jahren 1639 bis 1641 zahlte er insges. 39 Schock ab (danach ruhen kriegsbedingt in allen Winterberger Grundbüchern, die ich bisher angesehen habe, die Eintragungen bis ca. 1648): "Thomaß Hospodarź Sprawil Zykmundowi prźedesslemu Hospodarźi 25 " sß Za 1 Krawu Kostelni se wipisuge 4 " sß Wieno Barbori Manźelcze tehoź Tomasse 10 sß [A] 39 sß:" - wenn die nicht vorhandenen Kommas nach 25 " sß und nach 4 " sß gesetzt werden, hat er dem früheren Hofbesitzer Sigmund/Simon 25 Schock gezahlt, sich selbst für eine Kirchenkuh 4 Schock ausgeschrieben ["und für" zu ergänzen?] das Heiratsgut/die Mitgift der Barbara der Frau dieses Thomas 10 Schock. Problem: Barbori ist Genitiv, Manźelcze Dativ. Setzt man die Kommas anders, käme folgende Aussage zustande: er hat dem früheren Hofbesitzer Simon 25 sß für eine Kirchenkuh gezahlt, sich selbst 4 Schock Heiratsgut der Barbara ausgeschrieben ["und" zu ergänzen?] der Ehefrau des Thomas (also seiner Ehefrau) 10 sß. Das gibt m. M. n. wenig Sinn. Auf jeden Fall, trotz des Genitiv-Dativ-Problems, scheint es sich bei Barbara in diesem Eintrag um seine Frau gehandelt zu haben; wenn ihr ein Heiratsgut zustand, das sich Thomas selbst zuschreiben lassen konnte statt es an Simon zu zahlen, muß Simon dieses Heiratsgut der Barbara zugesichert haben, sie also seine Tochter gewesen sein. Dies geht auch aus dem nächsten Eintrag von ca. 1648 hervor, in dem es heißt, daß Sigmund Zelnar verstorben sei. Da Simon auch im WB erst 1649 erscheint, ist er wohl tatsächlich erst um 1648 gestorben. Er hätte lt. Grundbuch noch 141 Schock Grundgeld von Thomas einzunehmen gehabt. Seine Erben sind die Witwe Anna, die sich eventuell wiederverheiratet hat, da sie im WB 1649 nicht erscheint (wohl aber bis zur letzten Ratenzahlung an sie 1660 im Grundbuch); die unverheiratete Tochter Magdalena (der im WB das Symbol für Fornikantin beigesetzt ist mit der Notiz, daß sie mit Soldaten entlaufen sei und man nichts über sie wisse, die dann aber zurückgekommen sein muß, denn im Grundbuch wird sie bei einer Zahlung des Thomas an sie 1651 als verheiratet bezeichnet, und sie fehlt in den WB 1650 ff.); die verheirateten Töchter Barbara, Dorothea und Katharina. Als deren Ehemänner sind im Grundbuch Thomas, Jakob und Georg genannt, wobei Dorotheas Mann Jakob später Jakob Dober = Tauber genannt wird. Da sich auch hier Thomas den Erbteil seiner Frau Barbara zuschreiben läßt, ist eindeutig bewiesen, daß es sich bei ihr um die Tochter des Simon Sellner handelte.