Jakob BIEBL

Jakob BIEBL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Jakob BIEBL
Beruf Bauer auf dem Hof Fol. 35 1650 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Bauer auf dem Bieblhof (= Fol. 35) 1655 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Bauer (rusticus) (Fol. 35) 1671 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Sellner (kleinerer Bauer) und Schindler 1675 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Sellner und Schindler auf dem Hof Fol. 35 1684 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Inmann und Schindler 1685 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf wieder Bauer auf dem Hof Fol. 35 1687 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Ausnehmer, auch 1701 1689 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Hochzeit etwa 1650
Hochzeit 22. Mai 1667 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen

Eltern

Adam BIEBL

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Dorothea TATA
Heirat Ehepartner Kinder

Maria Anna MICHL?

Notizen zu dieser Person

Nach dem Tod seiner Frau Dorothea Hochzeit am 22. [Monat nicht angegeben im KB, wohl Mai] 1667 in Winterberg mit Maria (im Waisenbuch (falsch) Margaretha gen.), filia + Michaelis Philippi; Heiratserlaubnis am 6.5.1667 erhalten. - Er wird 1655 bei der Taufe seines Sohnes Martin (der lt. MB blind war) als auf dem Bieblhof in Scheiben wohnend bezeichnet: "na Piblowycz dworcze ze wsy Wissowatky". - Das Heiratsregister aus der Zeit um 1650 und davor ist in Winterberg (bis auf einige wenige Einträge) nicht erhalten, doch zufälligerweise wird der Vorname seines Vaters im Taufeintrag des Sohnes Andreas 1651 angegeben: Jakob Biebl wird hierin bezeichnet als Jakub Pibl syn Adama Pible. Daher Adam als Vorname des Vaters in dieser Datei eingetragen. Ob Biebl auch der ursprüngliche Familienname Adams oder nur der Hofname war, kann nicht gesagt werden (für einen Hofnamen spricht die Formulierung "auf dem Bieblhof", sicher ist dies jedoch nicht). Übrigens wird bei der Hochzeit der Tochter Anna deren Vater falsch als Adam Biebl statt Jakob Biebl angegeben, vielleicht verwechselte der Pfarrer hier die Angaben zu den Eltern mit denen der Großeltern, die er wegen der Blutsverwandtschaft sicher bei jeder Hochzeit prüfen mußte. - Nachtrag nach Onlinestellung der Winterberger Grundbücher: Der Hof ist im älteren Grundbuch (Nr. 12) in Aufnahme 288 ff. beschrieben (Grunt Jana Welka na Hanzle Stundle) und trägt hier die Nr. bzw. Blattbezeichnung F. 108; im Fortsetzungsband (Nr. 16) trägt er die Nr. F. 35 (Aufn. 154 ff.). Die Besitzgeschichte des Hofes war demnach folgende: 1578 verkaufte "Hanzl Stundl" seinen Hof dem Johannes, Sohn des Welek aus Busk für 50 Schock. Dann folgt eine Lücke in den Eintragungen von 1584-1608. 1608 heißt der Hof F. 108 dann "Grunth ffeytle zwissowatky". Wie er an die Familie Veitl bzw. an einen Bauern mit diesem Vornamen gekommen ist, ist nicht dokumentiert. 1608 übergibt jedenfalls ein Philipp (ohne Nachnamen) den Hof an seinen Sohn Thomas ("Teml") für 71 Schock. Bei der nächsten Besitzveränderung wird dieser Thomas mit Nachnamen Veitl genannt. Es heißt 1624, daß obengeschriebener "Teml ffaytl" gestorben sei. Der Hof wird für 60 Schock an Lorenz Wagner ("Lorenczowi Kolarzy") aus Gansau verkauft. Nach Abzug der Schulden des Verstorbenen bleiben den Erben von dieser Summe 27 Schock 30 Groschen. Diese Erben sind die Witwe Maria Anna und die Waisen Nikolaus, Johannes und "Anczka", letztere lt. Symbol vor ihrem Namen eine Fornikantin, deren Erbanteil deswegen der Herrschaft verfallen ist. Da Lorenz Wagner an die Witwe zahlt, kann sie nicht seine Frau geworden sein. Sein eigentlicher Familienname ist nicht angegeben; Kolarź war sicher nur eine Berufsbezeichnung. Lorenz ist bereits um 1630 verstorben. Der Hof wird an Adam Pibl für 34 Schock verkauft, ohne daß dabei etwas zur Herkunft des Käufers und zu den Familienverhältnissen gesagt wird. Der niedrige Kaufpreis lag anscheinend am schlechten Zustand des Hofes (die entsprechende Stelle konnte ich schlecht übersetzten). Witwe und Waisen stehen nach Abzug der Schulden 6 Schock und 30 Groschen zu. Im folgenden ist dann aber nur von der Witwe und den Waisen die Rede, die der Vorbesitzers Thomas Veitl hinterlassen hatte - hatte Lorenz selbst keine Familie? In den Waisenbüchern ist - allerdings unter Gansau, nicht unter Scheiben - 1635 ein verstorbener Lorenz Kolarź eingetragen. Er hat 1635 noch zwei unverheiratete Kinder, den 21jährigen Paul, der bei den Soldaten ist, und eine Katharina, die sich zur Waisenstellung einfinden soll. Es dürfte sich um den ehemaligen Bauern Lorenz Kolarź handeln, der 1611 lt. Grundbuch Nr. 12, Aufn. 159 ff., den Hof Fol. 58 in Gansau für 150 Schock von "Motl Misarz" gekauft und um 1618 mit dem Häusler Albrecht Krźiźek aus Gansau gegen dessen Chalupe eingetauscht hatte (wohl die Chalupe F. 68 in Gansau, die 1606 ein Albrecht gekauft und bis 1617 abbezahlt hatte). Weitere Einträge zu dieser Chalupe fehlen im Grundbuch; vielleicht verkaufte Lorenz Kolarź sie wieder und zog nach Scheiben? - Im nächsten Grundbuch Nr. 16 ist eingetragen, daß Adam Pibl 1633 noch 30 Schock abzahlen muß. Die Witwe Anna Maria und der Waise Nikolaus (Johannes war anscheinend inzwischen verstorben) werden hier, wohl falsch, als die Waisen "po temz" (= der bei den Schulden im Eintrag darüber genannte Lorenz Kolarz) bezeichnet. Im nächsten Eintrag 1650 ist vermerkt, daß Adam Pibl seinen Hof nicht mehr länger bewirtschaften konnte und ihn deshalb an Jakob Pibl verkaufte. Es wird nicht gesagt, ob er mit diesem verwandt war; dies geht jedoch aus dem oben angegebenen KB-Eintrag hervor. Jakob zahlt in den folgenden Jahren alle Raten als Totenfallabgabe an die Herrschaft; demnach war Adam beim wohl erst nachträglich erfolgten Eintrag ins Grundbuch 1650 schon verstorben (1642-ca. 1648 ruhen kriegsbedingt alle Winterberger Grundbucheintragungen). - Jakob Biebl verkaufte anscheinend seinen Hof (damals im MB Nr. 35) um 1684 an Martin Steinbrenner, bis dahin Inwohner in Scheiben. Dieser wird 1684 als neuer Besitzer eingetragen, Jakob wird gestrichen. 1687 kommt es zu erneuten Besitzwechseln: Martin Steinbrenner von F. 35 übernimmt F. 34 des Paul Sageka; dafür übernimmt Jakob Püebl wieder den Hof Fol. 35. Im Grundbuch Nr. 16, Aufn. 288 ff., ist ein Besitzwechsel dagegen erst 1689 eingetragen: Alters und Schwachheit wegen verkauft Jakob Pibl seinen Hof. Fol. 35 an seinen "Ayden" (Schwiegersohn) "Hayßl Pinther" für 80 Schock. Die Verkäufe von 1684 und 1687 wurden also nicht verzeichnet. - In der Familie scheint es eine Veranlagung zur Blindheit gegeben zu haben, falls nicht durch Kinderkrankheiten verursacht: außer Martin war auch die ältere Magdalena lt. MB blind. - Möglichkeit: der Waise Nikolaus des Thomas Veitl, der 1635 schon verheiratet gewesen sein muß, da nicht im WB eingetragen, könnte identisch sein mit Nikolaus Biebl, Vater d [Nachtrag 2019: hier fehlt der Schluß des Satzes; was wollte ich damals schreiben?]

Datenbank

Titel Plechinger
Beschreibung Quellen: Kirchenbücher von Winterberg, Bohumilitz, Watzau, Tschachrau, Welhartitz, Wallern, Sablat etc., in Bayern von Freyung, Schönberg etc. Mannschafts- und Waisenbücher der Herrschaft Winterberg. Seit Juni 2017 auch die nun online gestellten Grundbücher der Herrschaft Winterberg. - Literatur: Blau, Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald, Bd. II. Einige Daten zu Müller/Müllner und Plechinger im 18. Jh. nur nach Blau; hier sind offensichtlich Fehler enthalten, die noch korrigiert werden müssen. In den online gestellten KB sind einige Seiten versehentlich nicht photographiert worden (z. B. Winterberg Bd. I, S. 20-21 (alte Zählung) nach Aufn. 14). - 2016 erst bemerkt: Waisenbuch der Herrschaft Winterberg 1656 besteht in Wirklichkeit aus zwei Büchern: dem WB für 1650 und dem WB für 1656! Ebenso WB 1655, das 1655 und 1657 enthält. Dies erklärt die Abweichungen in den Altersangaben bei den Waisen, bei denen ich vom falschen Jahrgang ausgegangen bin. Muß hier noch korrigiert werden. (Falsche Titel inzwischen 2018 vom Archiv größtenteils berichtigt). Inleutebuch von 1682 ist tatsächlich das von 1683. Inleutebuch von 1690 ist tatsächlich von ca. 1671. Die Bauernbücher 1680 und 1681 sind vertauscht. - Im ältesten Winterberger KB stimmt die Datierung manchmal nicht, z. B. Aufn. 207 ist der Traujahrgang modern mit Bleistift 1669 überschrieben, tatsächlich handelt es sich um die Trauuungen von 1668, vgl. die Angaben in den MB dazu. Auch historische Datierungen stimmen manchmal nicht (Taufen), die Einträge ins Buch wurden offenbar z. T. erst nachträglich gemacht, wobei Irrtümer vorkamen. - Von mir verwendete Abkürzungen:  KB = Kirchenbuch, MB = Mannschaftsbuch, WB = Waisenbuch.
Hochgeladen 2021-05-21 13:56:45.0
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