Notizen zu dieser Person
Folgende Notiz wurde von mir noch vor Online-Stellung der Winterberger Grundbücher im Juni 2017 verfaßt: Seine Familie erscheint erstmals im Waisenbuch von 1652 unter dem Dorf Zuderschlag unter dem Namen Schinnagl. Im 17. Jh. führten in der Gegend manche Familien zwei oder sogar drei Familiennamen; bei Familiennamen, die einem männlichen Vornamen entsprachen, handelte es sich meist um den Vornamen des Vaters, der wie ein Familienname geführt wurde, bei anderen Namen meist um den Familiennamen der Ehefrau bzw. den Hofnamen, den der Mann übernahm, wenn er auf den Hof der Frau einheiratete. Dies ist hier wahrscheinlich der Fall: Gregor wird sowohl in seinem Sterbeeintrag im Kirchenbuch wie in den Waisenbüchern mit Nachname Schinagl (Schinnogl, Ssynokl u. ä.) genannt, im Hochzeitseintrag seiner Tochter Maria 1651 und seines Sohnes Jakob 1668 dagegen Küehewäg bzw. Khüeweeg, während er im Waisenbuch 1668, wo die Hochzeit seines Sohnes Jakob ebenfalls verzeichnet ist, als Zsynagel eingetragen ist. Gregors ursprünglicher Name scheint Kieweg gewesen zu sein, der Name seiner Frau bzw. ihres Hofes lautete dagegen wohl Schinagl (vgl. den Eintrag Aufn. 17 im WB von 1662, wo der Hof als Schinoglehoff bezeichnet wird). Den Familiennamen Schinagl gab es in den 1650er Jahren z. B. auch im Dorf Peterschlag, im Dorf Wihorschen und im Markt Sablat, der Name Kieweg scheint sich dagegen in der Pfr. Sablat auf die Familie des Gregor beschränkt zu haben. Da einer seiner Söhne lt. Waisenbuch mehrere Jahre bei Matthias Kieweg in Glashütten lebte und arbeitete, könnte eine verwandtschaftliche Beziehung zu der Bauernfamilie Kieweg in Glashütten bestanden haben; vielleicht war Gregor ein Bruder des Vaters von Matthias, Kaspar Kieweg. - Der Hof in Zuderschlag wurde lt. Waisenbuch 1736, Aufn. 159 vermög Privileg des Herrn Joachim von Kollowrat d. d. 13.2.1626 von dem Totenfall und der Robot befreit. - Nun ein Nachtrag nach Online-Stellung der Grundbücher: aus Grundbuch Winterberg Nr. 14 (= das in den MB gelegentlich erwähnte Freibuch), Aufn. 24, wurde der Hof des verstorbenen Matthias Ssinegl am 13.2.1626, wie oben angegeben, befreit. Die Witwe des Ssinegl hieß demnach Martha, die verwaisten Kinder hießen Peter, Georg, Apollonia und Ursula. Apollonia heiratete lt. diesem Grundbuch Gregor Khiebek, Sohn des Jägers Kaspar aus dem Dorf Glashütten in der Herrschaft Winterberg. Er übernahm den Hof. 1651 hatte er ihn abbezahlt. - Auch in Glashütten, Buch Nr. 16, Aufn. 283, wird Gregor nach dem Tod des Kaspar als dessen Erbe 1650 mit aufgezählt. Ihm stehen 20 Schock zu; in einem Nachtrag heißt es, daß er gestorben sei und sein Erbe nun zu je 2 Schock 13 Groschen 2 Pfennigen seiner Witwe Apollonia und Maria, Dorothea, Magdalena, Marianna, Wenzel, Jakob, Veit und Georg zustehe.