Andreas PAULE

Andreas PAULE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Andreas PAULE
Beruf Freibauer (übernimmt den Hof seines Schwiegervaters) 1606 Gansau, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt vor 1588 Gansau, Böhmen nach diesem Ort suchen
Tod etwa 1636 Gansau, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Maria Anna SELLNER (ZELNAR)

Notizen zu dieser Person

Seine Familie wird erstmals 1636 im Waisenbuch unter Gansau aufgeführt. Der Hofübergabevertrag nach seinem Tod wurde aber erst am 19.4.1638 ins Winterberger Grundbuch Nr. 14 (sog. Freibuch) eingetragen (Aufn. 215). Der Hof war ein Freihof, d. h. ein von der Totenfallabgabe an die Herrschaft befreiter Hof. Die Überschrift lautet: Grunt Pawla Zelnara Wewsy Prawetinie. Im Text heißt es zunächst, daß Andreas (Wondra), Sohn (tatsächlich Schwiegersohn, s. unten Nachtrag) des obengeschriebenen Paul Zelnar, seinen Hof völlig abbezahlt hat. Nachdem er durch den Tod diese Welt verlassen hat, wird sein Hof vom Richter Blasius Fux und allen Nachbarn auf 150 Schock geschätzt; dazu kommen 2 Ochsen im Wert von zusammen 26 Schock, 2 zweijährige Jungstiere im Wert von 14 Schock, 2 einjährige Bullenkälber im Wert von 7 Schock, 2 Kühe (und eine dritte "kostelneg" = ?, war sie der Kirche zur Verfügung zu stellen? In dt. Texten ist auch von Kirchenkühen die Rede) zu 10 Schock sowie "Hospodarzstwi" (Hausrat, Haushaltsmobilien) zu 3 Schock. Diese Gesamtsumme von 210 sß gebührte folgenden Erben mit je einem Achtel Anteil (26 sß 15 g): der Witwe Maria Anna (Marigana), durch ein nachträgliches Kreuz als später verstorben gekennzeichnet; der auf Köllne verheirateten Waisen Eva (die nicht im Waisenbuch erscheint, da sie 1636 schon verheiratet war, und die 1668 noch am Leben war, da ihr ihr Bruder in diesem Jahr noch eine Rate zahlt); der ca. 20jährige Waise Matthias; der im Dorf verheiratete Waise Georg; der ca. 15jährige Waise Kaspar, durch ein Kreuz nachträglich als verstorben gekennzeichnet; der ca. 13jährige Waise Jakob; die ca. 9jährige Waise Katharina und der ca. 6jährige Waise Adam. Der Waise Matthias übernimmt den Hof und muß beginnend St. Georgi 1639 in Raten zu jährlich 3 sß die Erbberechtigten auszahlen. 1639-41 zahlt "Hayzl" 12 sß, darunter das Geld für das Begräbnis seines von Soldaten des Puchamowskischen Regiments erschossenen Bruder Kaspar (= Regiment des Grafen Puchheim zu Raabs und Krumpach). Nach einer kriegsbedingten Lücke zwischen 1642-49, die sich in allen Grundbucheinträgen findet, werden 1650 die Zahlungen wieder aufgenommen und bis 1670 fortgeführt. Erstmals 1666 wird Matthias im Grundbuch dabei mit Nachnamen Paulle genannt. Aus Altersgründen übergibt Matthias, der noch 75 sß 30 g schuldig ist auszuzahlen, diesen Hof dann 1671 seinem Sohn Nikolaus Paulle. - Beim Nachnamen Paule des Andreas handelt es sich eventuell um ein aus dem Vornamen des früheren Hofbesitzers Paul Zelnar gebildetes Patronym; bei seinen Kindern ist daraus dann ein Familienname geworden. - Nachtrag Oktober 2018: Inzwischen konnte im Freibuch der erste Teil zu diesem Hof auf Seite 247 (Aufn. 215) ausfindig gemacht werden (allerdings auch nur ein Fragment, da er 1606 beginnt und der vorausgehende Teil fehlt). Aus dem Text geht eindeutig hervor, daß Andreas Paule der Schwiegersohn, nicht der Sohn des Paul Zelnar war. Paul Zelnar aus Gansau verkaufte 1606 eine Hälfte seines durch Peter Wok von Rosenberg vom Totenfall befreiten Hofes seinem Schwiegersohn Andreas für 80 Schock. Die andere Hälfte trat er ihm ab für seine Tochter Maria Anna, die Andreas heiratete, also als Heiratsgut. Paul Zelnar wurde Ausnehmer; im Grundbuch ist eingetragen, welche Grundstücke er sich für seine Altersversorgung bis zu seinem Tod vorbehielt. Bis 1617 hatte Andreas alles seinem Schwiegervater abbezahlt.

Datenbank

Titel Plechinger
Beschreibung Quellen: Kirchenbücher von Winterberg, Bohumilitz, Watzau, Tschachrau, Welhartitz, Wallern, Sablat etc., in Bayern von Freyung, Schönberg etc. Mannschafts- und Waisenbücher der Herrschaft Winterberg. Seit Juni 2017 auch die nun online gestellten Grundbücher der Herrschaft Winterberg. - Literatur: Blau, Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald, Bd. II. Einige Daten zu Müller/Müllner und Plechinger im 18. Jh. nur nach Blau; hier sind offensichtlich Fehler enthalten, die noch korrigiert werden müssen. In den online gestellten KB sind einige Seiten versehentlich nicht photographiert worden (z. B. Winterberg Bd. I, S. 20-21 (alte Zählung) nach Aufn. 14). - 2016 erst bemerkt: Waisenbuch der Herrschaft Winterberg 1656 besteht in Wirklichkeit aus zwei Büchern: dem WB für 1650 und dem WB für 1656! Ebenso WB 1655, das 1655 und 1657 enthält. Dies erklärt die Abweichungen in den Altersangaben bei den Waisen, bei denen ich vom falschen Jahrgang ausgegangen bin. Muß hier noch korrigiert werden. (Falsche Titel inzwischen 2018 vom Archiv größtenteils berichtigt). Inleutebuch von 1682 ist tatsächlich das von 1683. Inleutebuch von 1690 ist tatsächlich von ca. 1671. Die Bauernbücher 1680 und 1681 sind vertauscht. - Im ältesten Winterberger KB stimmt die Datierung manchmal nicht, z. B. Aufn. 207 ist der Traujahrgang modern mit Bleistift 1669 überschrieben, tatsächlich handelt es sich um die Trauuungen von 1668, vgl. die Angaben in den MB dazu. Auch historische Datierungen stimmen manchmal nicht (Taufen), die Einträge ins Buch wurden offenbar z. T. erst nachträglich gemacht, wobei Irrtümer vorkamen. - Von mir verwendete Abkürzungen:  KB = Kirchenbuch, MB = Mannschaftsbuch, WB = Waisenbuch.
Hochgeladen 2021-05-21 13:56:45.0
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