Notizen zu dieser Person
Nicht hundertprozentig sicher, ob das Ehepaar Thomas Probst und Dorothea Janaud/Schimek in dieser Datei identisch ist mit dem im Bohumilitzer Taufbuch ab 1655 vertretenen Ehepaar Thomas Steffl und Dorothea; der Nachname Steffl würde als Patronym zum Vornamen Stephan des Vaters von Thomas Probst passen, ebenso der Vorname Dorothea seiner Frau zum Vornamen der Frau des Thomas Probst. Das Taufbuch von Bohumilitz beginnt erst im Herbst 1655; eventuelle frühere Kinder sind daher nicht mehr feststellbar. 1655 wird dem Ehepaar Steffl die Tochter Maria geboren. Das Paar ist zu diesem Zeitpunkt in Rabitz wohnhaft. Dorothea muß um 1655/56 gestorben sein, denn bei allen weiteren Kindern heißt Thomas Steffls Frau Martha. Die Paten sind ab 1655 immer die gleichen Personen, nämlich Dorothea Kolarźka (= Wagnerin, vielleicht die Frau Dorothea des Ambros Hrome) aus Rabitz und Georg Myslywecz (= Jäger, vermutlich der im Mannschaftsbuch Georg Schütz genannte Mann) aus Zeislitz; diese Patenkombination gibt es in der Pfarrei so nur für die Kinder des Thomas Steffl. Das älteste Mannschaftsbuch für die Familien mit noch lebenden Familienoberhäuptern in der Herrschaft Winterberg stammt aus dem Jahr 1657. Hier ist, erkennbar an den Namen der Kinder und seiner Frau Martha, Thomas Steffl als Thomas Faytl (Hofname?) eingetragen, Bauer auf dem mit der Nr. 2 bezeichneten Hof in Rabitz. Seine Tochter Maria ist 2 Jahre alt, Anna 10 Wochen. Die Familie fehlt im nächsten MB von 1660; 1661-1663/64 ist Thomas dann als Michl Toman auf einem anderen Hof in Rabitz eingetragen (eventuell ist es auch der gleiche Hof mit einer anderen Numerierung der Höfe im Buch). Seine Kinder sind 1661 Anna 3 Jahre alt, Stephan 1 Jahr alt, Maria fehlt. 1665/69 und 1669/71 wird Thomas Steffl (wie er so aber nur bei den Taufeinträgen seiner Kinder im KB genannt wird) dann als Thomas Michl im MB geführt. Unklar, woher der Name Michl/Mikl stammt, vielleicht Hofname? - Völlig rätselhaft die Beziehung zu einer im KB von Winterberg unter dem Jahr 1655 eingetragenen Eheschließung im Juni oder Juli (Tag ist der 29.; bei den Trauungen davor und danach ist als Monat Juli angegeben, im Traueintrag selber ist aber bei den Proklamationen vom Juni die Rede): hier heiratet ein Thomas Kolarź aus Rabitz die Martha Arcularij aus Rabitz. Dieses Paar hat keinerlei Kinder im Bohumilitzer KB und ist auch nicht im Mannschaftsbuch an irgendeinem Ort des Gerichts Rabitz eingetragen, wenn man nicht das Ehepaar Thomas Steffl/Michl und Martha mit ihnen gleichsetzt. Thomas Steffl war bis September 1655 aber noch mit Dorothea verheiratet. Einzige einigermaßen logische Erklärung: es handelt sich tatsächlich um die Hochzeit des Thomas Steffl/Michl, die Trauung gehört aber ins Jahr 1656, der Winterberger Pfarrer hat (wie in einigen anderen Fällen auch) beim nachträglichen Eintrag der Trauungen ins KB den Jahrgang verwechselt. Kolarź (Wagner) war wohl eine Berufsbezeichnung; Arcularij (des Tischlers) bedeutet, daß Martha in eine der vier Rabitzer Tischler-Familien gehörte. Das Rätsel um dieses Hochzeitspaar wird sich wohl nicht mehr klären lassen. - 1683 wird Thomas Probst im MB Thomas Mickhl, im KB beim Traueintrag seiner Tochter Anna dagegen Thomas Trundl (wohl Trunde, Trunda) genannt. Dieser weitere Übername ist für mich ebenfalls nicht zu erklären. Lt. MB gab es keine Familie Trunde in Rabitz. In Patenschaftseintragungen bei Taufen im KB von Bohumilitz wird dagegen manchmal in den 1650-60er Jahren ein Georg Trunde aus Rabitz genannt. Da er bei einer Taufe als Georg auf dem Trunda-Hof erscheint, war Trunde wohl nur der Hofname und er ist im MB unter seinem richtigen Nachnamen eingetragen. Wie jetzt aber Thomas Steffl/Michl zu ihm in Beziehung stand, läßt sich nicht klären. Möglich ist auch, daß es sich beim Nachnamen Trundl um eine der damals zahlreich vorkommenden Ungenauigkeiten bei den Eintragungen des Bohumilitzer Pfarrers handelt, vgl. z. B. die falschen Vornamen bei der Hochzeit von Ursula Probst. - Fazit: Eine Identität des Thomas Steffl mit Thomas Probst in dieser Datei ist zwar nicht auszuschließen, kann aber auch nicht bewiesen werden.