Paul ZAJEKA (ZAGEKA SAIKO) AUCH HANE GENANNT

Paul ZAJEKA (ZAGEKA SAIKO) AUCH HANE GENANNT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Paul ZAJEKA (ZAGEKA SAIKO) AUCH HANE GENANNT
Beruf Sellner (kleinerer Bauer) und Schindler 1677 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Sellner (kleinerer Bauer) und Schindler 1684 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Ausnehmer 1687 Scheiben, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1634

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Magdalena

Notizen zu dieser Person

Sein Nachname lautet im Taufeintrag seines Sohnes Jakob 1651 Zagekowicz. Zusatz von gleicher Hand, entweder auf seine Frau, eher aber auf ihn bezogen: Sigmunda. Wenn der Zusatz sich auf Paul bezieht, wäre er demnach der Sohn eines Sigmund/Simon (die beiden Vornamen werden in der Gegend gleichgesetzt) Zagek gewesen. Nachname im MB 1657 dagegen Hänne, 1660 ff. wieder Zageka. Eventuell war Hänne der Hofname und damit vielleicht der Familienname seiner Frau. Hänne wird auch Hanne, meist aber Hane geschrieben; es gab im Ort damals noch die Familie des Gregor Hane, auch Wirt genannt. In den alten MB wird der Hof des Gregor Hane unmittelbar vor dem Hof des Paul Hänne bzw. Zageka beschrieben (1657: Gregor Nr. 21, Paul Nr. 22; 1660 ohne Numerierung beide an genau der gleichen Stelle; so auch in den folgenden Büchern; 1684 neue Numerierung Nr. 31 Martin, Sohn des Gregor Hanne; Nr. 32 Jakob Sageka, Sohn des Paul). Paul Sageka sitzt dagegen 1684 auf einem anderen Hof, der die Nr. 34 trägt, was eigentlich der Nr. 24 im MB von 1657 entsprechen müßte (damals Nikolaus Piebl, später sein Sohn Andreas); aber da der Hofbesitzer Andreas Piebl 1684 auf dem Hof Nr. 33 eingetragen ist, ist diese Zuordnung unsicher. Bis zum MB 1665/69 ist die Besitzgeschichte der Höfe nach den MB gut nachvollziehbar; ab dann aber werden viele Besitzer gestrichen und neu verteilt und später wieder umgeschrieben, so daß der Überblick verloren geht. Es werden kaum so viele Hoftäusche im Ort stattgefunden haben; wahrscheinlicher ist eine mehrfache Umsortierung der Reihenfolge bei der Beschreibung in den MB. - Lt. MB 1677 43 Jahre alt, seine Frau Magdalena 42. - Nachtrag nach Onlinestellung der Winterberger Grundbücher 2017: Der Hof des Paul Zajeka trägt in Buch 16, Aufn. 140, die Bezeichnung "Fol. 32" (wie im MB 1684). Er heißt 1633 zu Beginn des Grundbuchs, daß dieser Hof des Motheisl mehrere Jahre wüst lag. Nun (unter dem Datum Schloß Winterberg 28.4.1638) wird er an Johannes Zagek verkauft für 15 Schock, zahlbar in Raten zu 1 sß ab Georgii 1639. Der nächste Eintrag ist vom 11.5.1651. Es heißt hier, daß Johannes Zagek nichts gezahlt hat und der Hof seit 12 Jahren wüst ist. Er wird durch den Gansauer Richter, die Geschworenen und Nachbarn auf 10 Schock geschätzt und dem Paul Zagek verkauft, der die Raten als Totenfallabgabe an die Herrschaft zu zahlen hat. Es wird nicht gesagt, woher Paul Zagek stammte und ob er mit dem Vorbesitzer Johannes Zagek verwandt war. Paul hat seinen Hof 1661 abbezahlt. Im nächsten Eintrag vom 22.6.1676 heißt es, daß Paul Zagek sich im Ort einen anderen Hof gekauft hat und daher dieses völlig abbezahlte "Höffl" Fol. 32 seinem leiblichen Sohn Jakob überläßt. Es wird diesem hiermit als bezahlt zugeschrieben. Am 12.8.1678 ist eingetragen, daß Jakob Armut halber nicht mehr länger zu wirtschaften vermag und das "Höffl" dem Stephan Hölzl für 5 sß verkauft. Doch auch dieser vermag am 12.5.1684 Armut halber nicht länger zu wirtschaften und verkauft es wieder dem Jakob Sageka für 12 sß. Am 22.3.1689 ist vermerkt, daß das Höfl nach Absterben des Jakob Zageka auf 18 sß geschätzt wurde. Stephan Hölzl hat noch 2 sß einzunehmen, der Rest steht der Witwe Maria des Jakob Zageka und den Kindern "Durl", "Bärtl", "Jagl" und "Mariedl" als Erben zu. Mariedl ist später verstorben, da vor ihrem Namen nachträglich ein Kreuz angebracht wurde. Käufer des Höfls ist Andreas Probst von Rabitz. Am 12.4.1696 heißt es, daß Andreas Probst gestorben sei. Er hatte noch 8 sß 36 g an der Kaufsumme abzuzahlen, die den Waisen nach dem Jakob Sageka und der Witwe Anna Probstin zustehen. Für 23 Schock kauft Veit Koller aus Glashütten den Hof. Am 15.3.1701 vermag Veit Koller in dieser schweren Zeit nicht länger zu wirtschaften und verkauft den Hof für 26 sß dem Georg Stiepane. Dieser verkauft ihn am 6.4.1705 an Daniel Tumo. - Fazit: der Beiname Hänne, Hane kommt wohl vom Vornamen des früheren Besitzers Johannes Zageka und dürfte der Hofname in dieser Zeit gewesen sein. Inwiefern Paul mit diesem vielleicht verwandt war, wird nicht gesagt.

Datenbank

Titel Plechinger
Beschreibung Quellen: Kirchenbücher von Winterberg, Bohumilitz, Watzau, Tschachrau, Welhartitz, Wallern, Sablat etc., in Bayern von Freyung, Schönberg etc. Mannschafts- und Waisenbücher der Herrschaft Winterberg. Seit Juni 2017 auch die nun online gestellten Grundbücher der Herrschaft Winterberg. - Literatur: Blau, Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald, Bd. II. Einige Daten zu Müller/Müllner und Plechinger im 18. Jh. nur nach Blau; hier sind offensichtlich Fehler enthalten, die noch korrigiert werden müssen. In den online gestellten KB sind einige Seiten versehentlich nicht photographiert worden (z. B. Winterberg Bd. I, S. 20-21 (alte Zählung) nach Aufn. 14). - 2016 erst bemerkt: Waisenbuch der Herrschaft Winterberg 1656 besteht in Wirklichkeit aus zwei Büchern: dem WB für 1650 und dem WB für 1656! Ebenso WB 1655, das 1655 und 1657 enthält. Dies erklärt die Abweichungen in den Altersangaben bei den Waisen, bei denen ich vom falschen Jahrgang ausgegangen bin. Muß hier noch korrigiert werden. (Falsche Titel inzwischen 2018 vom Archiv größtenteils berichtigt). Inleutebuch von 1682 ist tatsächlich das von 1683. Inleutebuch von 1690 ist tatsächlich von ca. 1671. Die Bauernbücher 1680 und 1681 sind vertauscht. - Im ältesten Winterberger KB stimmt die Datierung manchmal nicht, z. B. Aufn. 207 ist der Traujahrgang modern mit Bleistift 1669 überschrieben, tatsächlich handelt es sich um die Trauuungen von 1668, vgl. die Angaben in den MB dazu. Auch historische Datierungen stimmen manchmal nicht (Taufen), die Einträge ins Buch wurden offenbar z. T. erst nachträglich gemacht, wobei Irrtümer vorkamen. - Von mir verwendete Abkürzungen:  KB = Kirchenbuch, MB = Mannschaftsbuch, WB = Waisenbuch.
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