Notizen zu dieser Person
Hochzeit 1751 als Witwer nach drei Verkündigungen. Beide Brautleute sind freie Personen. Trauzeugen: Herr Franz Tischler, Präfekt der Schlemmerhütte; Herr Lorenz Schopper, Ratsherr in Winterberg. - Mit allen Sakramenten versehen. Angeg. Sterbealter: ca. 47 Jahre. - Wahrscheinlich ist er der Winterberger Bürger und Bäcker Franz Tischler, der am 16.4.1748 eine Tochter Maria Elisabeth taufen läßt, die am 5.8.1748 stirbt; seine Frau heißt Theresia, gestorben am 27.3.1749, beerdigt am 29.3., versehen am 22.3., angebl. 32 Jahre alt. Er ist der einzige Winterberger Bürger namens Franz Tischler, der in diesem Zeitraum im Kirchenbuch dokumentiert ist. Allerdings andere Taufpaten bei obiger Maria Elisabeth als bei dem 1753 geborenen Sohn Franz, was eher unüblich ist; auch paßt der Beruf Bäcker nicht zur Hochzeit seiner Witwe mit einem Weber, da sie doch wohl die Bäckerei weiterführen mußte. Er und Theresia Schweiglin heiraten am 15.10.1736 in Winterberg ohne eine Angabe zu Eltern oder Geburtsort. Trauzeugen sind Ferdinand Marschalek und Herr Johannes Tischler. Da auch bei seiner zweiten Hochzeit 1751 der Präfekt Tischler von der Schlemmerhütte Trauzeuge ist, besteht wohl ein Bezug zur Glashüttenmeisterfamilie Tischler; bei dem Trauzeugen Johannes Tischler 1736 dürfte es sich um den Präfekten der Schlemmerhütte und Winterberger Bürger Johannes (Johann Franz) Tischler (s. in dieser Datei) gehandelt haben. - Nachtrag nach Onlinestellung der Grundbücher der Stadt Winterberg im SBA Prachatice: Die Abstammung von Franz Tischler und Theresia Schweigl geht aus den Grundbucheintragungen in Buch Nr. 11 auf Folio 50 (Aufn. 63), 52 (65) und 53 (65) hervor. Fol. 50: am 23.5.1750 erklärt sich Peter Schweigl, nachdem sein verstorbenes Weib Susanna in ihrem mündlichen letzten Willen dem Töchterlein des Franz Tischler namens "Marianl" den Garten bei der Peter Fuxischen Chaluppen erblich vermacht hat mit der Bedingung, daß er, Peter Schweigl, lebenslang denselben genießen soll, daß er, Peter Schweigl, sotanen Gartengenuß an Obst, Gras, Heu und "Gramet" gegen jährlich vier Gulden dem Franz Tischler, seinem Tochtermann, zediert (= abtritt). Eigentümerin wird Marianna mit allen Rechten und Gerechtigkeiten, auch mit der uralten Servitut oder Dienstbarkeit der legenden gemeinen Wasserröhren. Fol. 52: am 23.9.1750 tauscht Albrecht Tischler seinen gehabten halben Acker beim Kreuz, gegen die Herrenviehweide gelegen, der früher ("vorhin") in drei Teilen bestand, genannt Temlisch, Mensatorisch und Prinzisch, und von Matthias Ilg lt. Stadtbuch fol. 322 erkauft worden ist, mit seinem Sohn Franz Tischler gegen dessen Pockischen Acker in "Oberseylerinen". Damit hat Franz nun den ganzen Kreuzacker, weil ihm ehehin schon der halbe hintere Acker zugeschrieben worden war, und zwar mit allen Rechten und Gerechtigkeiten der uralten zu leiden habenden Überfuhr (etc. etc.). Fol. 53: am gleichen Tag wird Albrecht Tischler und seiner Ehefrau Eleonora der von seinem Sohn Franz Tischler eingetauschte Hans Pockische Acker verschrieben. Sofern es nicht zwei verschiedene Bürger Franz Tischler zu dieser Zeit in Winterberg gegeben haben sollte, was ich bisher nicht feststellen konnte, war also der Sohn des Adalbert/Albrecht mit Theresia Schweigl verheiratet. - Taufpaten: Georg Tomsche; Maria Elisabeth Breverin. Der erste Vorname geht auf eine Marotte des Pfarrers Hornick zurück, der den Täuflingen (wohl eigenmächtig) Zusatznamen gab, die oft recht ausgefallen waren.
Heike
Neumair
