Notizen zu dieser Person
- Knopper Mühle (früher Niederlabacher Mühle oder Untere Mühle): Quelle: Pfälzisches Mühlenlexikon, Eberhard Ref die Niederlabacher Mühle lag auf der Wüstung *Niederlaubach südöstlich von Knopp-Labach OT Labach; nach Tilemann Stellas Karte von 1563 lag die Wüstung an Stelle der heutigen Knoppermühle 174. Die Mühle wurde von dem durch den Labach verstärkten Stuhlbach angetrieben . Die Entstehung der Mühle liegt über 500 Jahre zurück. Nach dem Landstuhler Weistum von 176 gibt um 1500 „der Müller zu Niederlabach jährlich zu Mühlenzins 4 Malter Korn und zu Fleischgeld 2 Pfund Heller“ . Die Mühle war sickingisch; die Niederlabacher Mühle ist ca. zwischen 1620 und 1630 eingegangen, an ihrer Stelle wurde zwischen 1720 und 1730 die *Knopper Mühle errichtet (s. dort) . Um 1600 war hier nur noch eine Mühle, deren Inhaber jährlich 2 Taler Mühlzins an die Grafen von Sickingen zu entrichten hatte . Die Niederlabacher Mühle ist ca. zwischen 1620 und 1630 eingegangen; nach Ansicht von Weber soll die Mühle soll zwischen 1720 und 1730 die Knopper Mühle an ihrer Stelle wurde errichtet worden sein . Dies kann jedoch nicht stimmen, denn bereits 1685 schließt der Müller Wolf Hans Schäfer einen Pachtvertrag über die Mühle in Niederlabach . Hans Wolf Schäfer der „Labächer Müller“ ist 1709 als Pate in Wallhalben bei der Taufe des Johann Jacob Keffer aus Zeselberg . 1711 wird der Müller auf der Labacher Mühle, Hans Wolf Schäffer im ev. KB Wallhalben anläßlich der Taufe seiner Tochter Anna Elisabeth genannt . Im sickingischen Amtsrelationsbuch ist ohne Datum (wohl zwischen 1722 und 1737) erwähnt, daß die Niederlabacher Mühle eine Pacht (Wasserfallzins ?) von 4 Malter zahlt . 1725 kommt es zu einem Vertrag zwischen dem bisherigen Müller Hans Wolf Schäfer und Hans Simon Höhe von Gerhardsbrunn wegen der Mühle . Nach dem Tod des Müllers Hans Wolf Schäffer wurde die Mühle 1727 durch die Verwaltung der Grafschaft Sickingen versteigert. Wegen der rechtswidrig und fehlerhaft erfolgten Versteigerung kommt es zu einem Prozeßverfahren vor dem Reichskammergericht . Der Müller Hans Wolf Schäfer war ehemaliger Beständer des Labacher Hofs und Eigentümer der Knopper Mühle; bei seinem Tod waren Schulden von 1000 Reichsthalern vorhanden. Seine Witwe bot Bezahlung an, dennoch wurde die Mühle versteigert. Die Versteigerung erfolgte unter Verletzung der üblichen Versteigerungsmodalitäten durch den sickingschen Beamten Schell und wurde dem Michael Trautmann, Erbbeständer des Hofs Ruhbank bei Pirmasens, angeblich weit unter Wert für einen Preis zugeschlagen, der lediglich die Schulden deckte. Die Nichtigkeit der Versteigerung folgte nach Auffassung der klagenden Schäferschen Erben insbesondere daraus, daß Personen, die laut Versteigerungsprotokoll anwesend waren, dennoch in erster Instanz unter Eid ausgesagt (1748) hatten, an der Versteigerung nicht teilgenommen zu haben. Im Verfahren vor dem RKG gab es auch Streit darüber, ob die Mühle freieigen war oder lediglich ein Erbpachtrecht (Emphyteuse) daran Bestand. Nach Behauptung des Klägers Michael Trautmann waren die Schulden Schäfers, der wegen Falschmünzerei landflüchtig geworden sein soll, wesentlich höher als die behaupteten 1000 Gulden. Das erstinstanzliche Urteil des sickingischen Amtes Landstuhl führt aus, daß die Versteigerung der Mühle rechtswidrig war, weil die Erbbestandsmühle als Eigentumsmühle versteigert wurde und dies zu einem zu geringen Kaufpreis. Den klagenden Schäferschen Erben sei jedoch hierdurch kein Schaden entstanden, sondern dem Erbrechtsinhaber, der Herrschaft Sickingen. Deshalb wurde 1748 in 1. Instanz durch das Sickingensche Amt Landstuhl die Klage abgewiesen. Im Prozeß vor dem Reichskammergericht Wetzlar spielte der Jurisdiktionalkonflikt zwischen der Oberrheinischen Reichsritterschaft und der vorderösterreichischen Regierung in Freiburg/Breisgau eine Rolle, die für das Lehen Landstuhl das Appellationsrecht beansprucht. Der Rechtsstreit war schließlich von 1764-1769 vor dem Reichskammergericht Wetzlar rechtshängig . Die Mühle wird im pfalz-zweibrückischen (!) Mühlenprotokoll von 1744 als sickingisch (!) ausgewiesen und beschrieben wie folgt: “steht unterhalb des Zusammenflusses von Labach und Stuhlbach, erbaut zwischen 1720 und 1730, an Stelle der ca. 100 Jahre zuvor eingegangenen Niederlabacher Mühle. Sie wird in dem pfalz-zweibrückischen Mühlenprotokoll als sickingisch ausgewiesen; gibt 2 Taler Mühlenzins an die sick. Herrschaft. Müller auf der “Knöpfer Mühle”: Simon Höh († 1771)“, nach ihm sein Sohn Johann Adam Höh.”. Wie sich aus der Reichskammergerichtsakte ergibt, war der Beklagte der Müller „Simon Hohe“, in den Schriftätzen auch teilweise als „Simon Hoehe“ bezeichnet . Um 1780 war Adam Heintz auf der Knopper Mühle. Laut Amtsakten von Leiningen-Falkenburg von 1780 kaufte Adam Heintz aus der Knopper Mühle von dem Müllermeister Heinrich *Kettenring die sog. Konradsmühle in Herschberg für 2000 rheinische Gulden. [Anm.: im Volksmund wird deshalb die Konradsmühle auch "Hense-Miehl" (Heintzen-Mühle) genannt] . Die Knopper Mühle war eine Mahl- und Ölmühle. Daneben befand sich in diesem Gebäude zugleich auch eine Bäckerei. Seit etwa 1918 ist die Knopper Mühle nicht mehr in Betrieb. Die Bäckerei wurde 1925 aufgegeben . Reihenfolge der Müller: - bis 24.2.1757 Hans Simon Höh, auf diesen folgt der Sohn Johann Simon Höh - bis 6.3.1771 Johann Simon Höh; auf diesen folgt der Sohn Johann Adam Höh - 6.3.1771/