Die Göler von Ravensburg hatten Besitz in über 30 Orten, vorwiegend im Kraichgau. Zu den Lehensherren der Göler zählten die Grafen von Katzenelnbogen (und später als deren Nachfolger die Landgrafen von Hessen), die Pfalzgrafen bei Rhein bzw. die Kurpfalz, das Bistum Speyer, die Grafen von Oettingen und in geringem Umfang auch die Markgrafen von Baden.[8] In einer Urkunde von 1251 wird der Verkauf von Gütern und Rechten in Oberderdingen, darunter auch Weinberge, von Berthold I. Göler von Ravensburg und Liutfried von Helmsheim an das Kloster Herrenalb bezeugt. Über den dadurch seit 1251 nachgewiesenen Besitz von Weinbergen galt die Familie bis zum Verkauf ihres Weinguts 2010 als älteste Weinbau betreibende Familie Badens und wurde zu den ältesten Weinerzeugern der Welt gerechnet. Die Göler waren ab 1440 Mitglieder der Turniergesellschaft des niederen Esels, 1480 der des oberen Esels. Im 16. Jahrhundert waren die Göler im Ritterkanton Kraichgau innerhalb des Schwäbischen Ritterkreises organisiert.[9] Innerhalb ihrer ritterschaftlichen Orte hatten die Göler von Ravensburg landesherrliche Befugnisse mit niederer Gerichtsbarkeit, Forstbann und Jagdbann, Religionsbann und Patronatsrecht, Polizeigewalt und Judenregal. Die frühneuzeitliche Ortsherrschaft über längere Zeit besaßen die Göler in Sulzfeld, wo Bernhard Göler I. (1480-1554) und Albrecht Göler VI. (um 1480-1542) 1529 die Dorfordnung aufstellten, in Daisbach und in Kieselbronn