Heinrich I. der Streitbare VON BRABANT

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Heinrich I. der Streitbare VON BRABANT

Events

Type Date Place Sources
death 5. September 1235
birth 1165
marriage before 30. March 1180
marriage 22. April 1213

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Marriage ??spouse_en_US??Children
before 30. March 1180
Mathilde DE BOULOGNE-SUR-MER
22. April 1213
Maria DE FRANCE

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Heinrich, 1183 Mitregent, 1190 Nachfolger seines Vaters, ist eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unter den deutschen Fürsten seiner Zeit, mit der Geschichte des Reiches durch seine Stellungnahme in der Auseinandersetzung zwischen Staufern und Welfen, mit der westeuropäischen durch sein politisches Wirken im niederländischen Raum verbunden. Dabei trat er in ein näheres Verhältnis bald zu Frankreich, bald zu England. Ziel seiner oft skrupellosen Politik war es, Brabant zu vergrößern und ihm die erste Stellung in Lothringen zu geben, wobei Heinrich den Titel des Herzogs von Lothringen bewußt herausstellte mit dem Ziel, die herzogliche Gewalt in ganz Lothringen wiederherzustellen. Dabei führte insbesondere sein Streben nach Beherrschung der wichtigen Handelsstraße Köln-Brügge zu Kämpfen mit den Nachbarn. Im Rahmen dieser Politik kam es 1191 zu kriegerischen Verwicklungen mit dem dem König Philipp August von Frankreich nahestehenden Grafen von Hennegau, wobei Heinrich von einer Liga niederdeutscher Fürsten, darunter dem Erzbischof von Köln, unterstützt wurde. Als Heinrich die Wahl seines Bruders Albert zum Bischof von Lüttich durchsetzte, stieß er auf die Ablehnung König Heinrichs VI., der Lothar von Hochstaden als Bischof anerkannte. Nach der Ermordung Alberts durch deutsche Ritter (1192) bildete sich eine Liga gegen Heinrich VI., die vielleicht dem von Papst Coelestin III. unterstützten Plan des Herzogs von Limburg zustimmte, Heinrich VI. abzusetzen und an seiner Stelle Heinrich auf den deutschen Thron zu setzen. Heinrich VI., der von seiner Italienpolitik in Anspruch genommen war, söhnte sich indessen mit seinen Gegnern aus und erklärte sich bereit, den von der Brabanter Partei gewählten Bischof von Lüttich anzuerkennen. Um die Wahl des Bischofs kam es zum Kriege mit dem Hennegau (1194), der bald mit einer Verständigung endete. Es folgte dann 1195 ein Krieg mit dem Herzog von Limburg und dem mit diesem verbündeten Graf Otto von Geldern, den Heinrich zu seinen Gunsten beendete. 1197 brach Heinrich im Rahmen des von König Heinrich VI. geplanten Kreuzzuges mit Brabantern als Vorhut nach Palästina auf. Während seiner Abwesenheit trug seine Gattin Mathilde als Regentin des Herzogtums mit zur Erhebung Ottos IV. auf den Königsthron bei, der sich 1198 mit Heinrichs Tochter Maria verlobte. Heinrich nahm in der anglo-welfischen Partei, der fast alle Fürsten der Niederlande angehörten, eine führende Stellung ein, während der König von Frankreich die Staufer unterstützte. Heinrich besiegte 1202 bei Heusden den zu Philipp von Schwaben haltenden Grafen von Holland und nahm den Graf Otto von Geldern gefangen. Nachdem der Pfalzgraf auf die Seite Philipps getreten war und der französische König den englischen besiegt hatte, wechselte Heinrich 1204 zu der staufischen Partei über. Er bestimmte die Bürger Kölns, die Sache Ottos IV. aufzugeben. Philipp versprach, Maria, die Tochter Heinrichs, mit Friedrich, dem König von Sizilien, zu vermählen. 1207 kam man überein, daß Heinrichs gleichnamiger Sohn und Nachfolger eine der Töchter Philipps ehelichen sollte. Nach der Ermordung Philipps (1208) hatte Heinrich den aussichtslosen Plan, sich mit der zugesagten Hilfe des französischen Königs um die Krone zu bewerben. Heinrich trat dann aber wieder auf die Seite Ottos und zwang Lüttich 1212, diesen als Kaiser anzuerkennen. Er wechselte indessen 1213 nach einem neuen Abfall des Pfalzgrafen, dessen Sohn wohl schon damals mit Heinrichs Tochter Mathilde verlobt war, die Partei, wobei er dem mit den Staufern verbundenen französischen König Hilfe gegen den englischen versprach, während der französische König zusagte, von dem Staufer Friedrich für Heinrich dieselben Vorteile zu erlangen, wie sie diesem Philipp von Schwaben gewährt hatte. Ein erneuter Kampf mit den Lüttichern endete 1213 für Heinrich mit der Niederlage von Steppes. Er ging 1214 erneut zu der Partei Ottos IV. über, der 1214 Heinrichs Tochter Maria heiratete. Nach dem französischen Sieg bei Bouvines (1214) verließ Heinrich aber wieder Otto. Er wurde nach vorübergehender Gefangensetzung von Friedrich II. in Gnaden aufgenommen. Heinrich gehörte zu der Gesandtschaft, die in England die Braut Friedrichs II., Isabella, Schwester König Heinrichs III. von England, abholte. Heinrich war ein sehr tatkräftiger Mann: Er förderte den Handel beziehungsweise die Kaufleute und die Städte, ließ Rodungen anlegen und gab einer großen Zahl von Dörfern die rechtliche Stellung einer „Freiheit". Er war ein Förderer der Cisterzienser und Dominikaner. Quelle: Neu, Heinrich, „Heinrich I.Herzog von BrabantHerzog von Löwen", in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 346-348 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118836226.html

Sources

1 Stammtafeln westdeutscher Adels-Geschlechter im Mittelalter, Band 2, Tafel 44
Author: Walther Möller
Publication: Darmstadt 1933 im Selbstverlag des Historischen Vereins für Hessen Bibliothek klassischer Werke der Genealogie, Herausgeg
Abbreviation: Stammtafeln westdeutscher Adels-Geschlechter im Mittelalter, Band 2
 
2 Die Nachkommen Karls des Großen, XIV.596a, 93, T 30
Author: Brandenburg, Erich
Publication: Verlag Degener und Co, Neustadt an der Aisch, 1995, Bibliothek Klassischer Werke der Genealogie, Herausgegeben von Manfred Dreiss
Abbreviation: Die Nachkommen Karls des Großen
 
3 Meine zweiunddreißig Ahnen und ihre Sippenkreise, Familiengeschichtliches Sammelwerk, 610
Author: Roman Frhr. von Procházka
Publication: Verlag Degener & Co, Leipzig 1928, Bibliothek Familiengeschichtlicher Arbeiten Nr. 7
Abbreviation: Meine zweiunddreißig Ahnen und ihre Sippenkreise, Familiengeschichtliches Sammelwerk
 
4 Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 11 S. 480f
Author: Historische Commisson bei der königl. Akademie der Wissesenschaften (Herausgeber)
Publication: Leipzig, Verlag Duncker und Humblot
Abbreviation: Allgemeine Deutsche Biographie
 
5 Europäische Stammtafeln, Neue Folge Bd. VI, Familien des Alten Lotharingen I, 21
Author: Schwennicke, Detlev (Herausgeber)
Publication: Verlag von J. A. Stargard, Marburg 1978
Abbreviation: Europäische Stammtafeln 06, Familien des Alten Lotharingen I
 
6 Europäische Stammtafeln, Neue Folge Bd. VI, Familien des Alten Lotharingen I, 25
Author: Schwennicke, Detlev (Herausgeber)
Publication: Verlag von J. A. Stargard, Marburg 1978
Abbreviation: Europäische Stammtafeln 06, Familien des Alten Lotharingen I
 
7 Europäische Stammtafeln, Neue Folge Bd. VI, Familien des Alten Lotharingen I, 26
Author: Schwennicke, Detlev (Herausgeber)
Publication: Verlag von J. A. Stargard, Marburg 1978
Abbreviation: Europäische Stammtafeln 06, Familien des Alten Lotharingen I
 
8 Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen, 1-4, 232, 241, 242, 251, 253, 293.
Author: Uli W. Steinlin
Publication: Basel, Schweiz: Kommisonsverlag Krebs AG, 2008.
Abbreviation: Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen
 
9 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 22-27, 22-29.
Author: André de Moura
Publication: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Abbreviation: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)
 

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