Georg Joseph FIEDLER

Georg Joseph FIEDLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Georg Joseph FIEDLER
Beruf Mueller
Religionszugehörigkeit kath

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1816 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.??.1816") Almesbachermuehle nach diesem Ort suchen
Tod 1909 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.08.1909") Regensburg nach diesem Ort suchen
Heirat 1843 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.??.1843")
Heirat 1840 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.05.1840")

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

  • 1845 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.??.1845") Heinrich FIEDLER
Heirat Ehepartner Kinder
1843 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.??.1843")
Margaretha JANNER
Heirat Ehepartner Kinder
1840 (ermittelt aus der ursprünglichen Angabe "??.05.1840")
Babette BODENSTEINER

Notizen zu dieser Person

1 Soehnlein aus 1 Ehe gestorben 9 Kinder aus 2. Ehe, davon 6
gestorben von 6 Soehne blieb nur der Sohn Heinrich Seine S
oehne hatten studiert, waren Kaufleute, eier Arzt in Kemnath
gewesen Nach dem Besuch der Volks- und Lateinschule in Weid
en war er Handlungscommis in Wuerzburg. 1838 gab er diese St
ellung auf. Nach dem Tod seiner Brueder musste er die elterlic
he Muehle um 10000 Gulden im Mai 1840 uebernehmen. Da er kein
gelernter Mueller war, musste er einen Werkfuehrer einstellen
und ein Jahr spaeter legte er die Meisterpfuefung als Mueller
ab, nachdem er schon im April 1840 von der Wanderschaft als
Muehlgeselle auf sein Ansuchen hin befreit worden war. Nachd
em ihm der Tod nach nur zweijaehriger Ehe die Gattin genommen
hatte, verpachtete er Almesbach an Josef Weig und dessen Fr
au anna aus Waldthurn und betrieb mit dem Kaifmann Hahn aus
Moegeldorf bei Nuernberg eine Papierfabrik. 1843 vermaehlte er
sich zum zweitenmal und uebernahm 1845 das Anwesen wieder sel
bst. 1850 riss er den Heustadel und den Stall nieder und bau
te beide von Grund aus neu auf. Doch befriedigte Fiedler de
r Betrieb der Landwirtschaft auf die Dauer nicht, zu sehr wa
r er dem Kaufmannsberuf verwachsen und als 1854 der Posten d
es Kassierer (damals auch Leiter) der Sparanstalt, der heuti
gen Sparkasse frei wurde, bewarb sich fiedler um diesen Post
en, wobei er anfuehrte, dass er nach dem Besuch der lateinisch
en Schule und nach seiner Lehrzeit vor der Pruefungskommissio
n erster Klasse in Nuernberg die Pruefung als Kaufmann mit vor
zueglich bestanden habe. Ausserdem habe er mehrere Jahre ein b
edeutendes Fabrikgeschaeft geleitet, seine persoenlichen Eigen
schaften seien dem Magistrat und dem Gemeindegremium bekannt
und sein schuldenfreies Anwesen biete genuegende Garantien.
Mit Regierungsentschliessung vom 12.02.1855 wurde Fiedler ang
estellt und war damit seit der Gruendung der Sparanstalt im J
ahre 1823 die vierte Kassier. Seine Vorgaenger waren Rechtsra
t Schnurrer, Apotheker Elsmann und Stadtschreiber Herrmann.
Die Sparanstalt befand sich im oberen Stockwerk des Anbaues
des Rathauses. Ueber die Freitreppe gelangte man in den Vorpl
atz, an den sich das Geschaeftszimmer und das Kassengewoelbe a
nschloss. Mit Regierungsentschliessung vom 23.12.1856 gruendete
Fiedler die sogenannte Hilfskasse, die Land- und Gewerbsleu
ten der Stadt und Umgebung gegen Sicherheit Geld gegen billi
ge Verzinsung und fristenweise Heimzahlung lieh. 1855 besass
fiedler zusammen mit zwei Heilhabern die Jagd im Stadtgemein
debezirk Weiden. Als 1856 Professor Dr. H. B. Geinitz von Dr
esden das Naabgebiet auf Steinkohlenvorkommen untersuchte, w
ar er auch auf der Almesmuehle und besah sich den vor mehrere
n Jahren dort angeblich bis zu 342 Fuss (ca. 100 m) niederges
tossenen artesischen Brunnen. Er bedauerte, dass man bei der e
rrichtung des Brunnens keinen Wissenschaftler zugezogen habe
, "in welchem Falle man gerade hier ueber die Steinkohlenfrag
e mehr Licht erhalten haben wuerde". Sein Gutachten schloss mi
t den Worten:"... ist diese Gegend der Bohrversuche nach Ste
inkohlen vollkommen wuerdig, welche nach obigen Eroerterungen,
wie es scheinen muss, nur zu einem gluecklichen Resultate fueh
ren koennen." Zusammen mit dem prakt. Arzt Dr. Wilhelm Brenn
er-Schaeffer, dem Verfasser mehrerer geschichtlicher Arbeiten
ueber die Stadt Weiden, und dem Kaufmann J. C. Knorr (Eisen
handlung) gruendete Fiedler 1856 den Weidener Steinkohlenberg
bau-Verein, der sich 1862 nach zahlreichen vergeblichen Vers
uchsbohrungen wieder aufloeste. 1858 hatte Fiedler die Muehle
voruebergehend an den Muehlpaechter Joseph Mueller vergeben. Fie
dler bewohnte damals ein Haus in der Fleischgasse und besass
einen garten am Stadtbach, am Platze der heutigen Druckerei
Knauf. 1865/66 erbaute er trotz vieler Widerstaende auf seine
r Wiese an der Naab die Neumuehle, welche er 1877 an franz La
ng von falkenberg verkaufte (heute Anwesen Edeldorfer Weg Nr
. 9, der Muehlbetrieb ist eingegangen). In unmittelbarer Naehe
der Almesbachermuehle errichtete er eine Ziegelei, einen Han
dbetrieb mit 2 bis 3 staendigen Arbeitern, fuer die er ein eig
enes Haus herstellte. Unweit Almesbach entstand damals noch
eine Ziegelei, die 1870 dem Maurermeister Peter Weiss gehoerte
, auf den die Aichinger folgten und ab 1906 die Keller (Kell
erziegelhuette). In den zu Anwesen gehoerenden Weihern mit ein
er Gesamtflaeche von 3,20 Tagwerk betrieb Fiedler eine Karpfe
nzucht. Von 1874 bis zu seinem Wegzug nach Regensburg im Ja
hre 1880 sass Fiedler in der Vorstandschaft der landwirtschaf
tlichen Winterschule (heute Landwirtschaftsschule und Landwi
rtschaftsamt). 1866 wurde er zum Landwehrmajor befoerdert. E
r spielte auch im gesellschaftlichen Leben Weidens eine gross
e Rolle. Sein Anwesen war ein Musterbetrieb, dazu reizvoll g
elegen. Gerne wanderte auch die Weidener Prominenz dort hina
us. 1858 feierte der durch Beamte des neuerrichteten Bezirks
gerichts wieder ins Leben gerufene Liederkranz dort am Walde
shang und Waldessaum sein erstes Waldfest und 1877 ist uns e
in Hauptschiessen der Schuetzengesellschaft Germania am Waldes
saum bei der Almesbachermuehle "mit Musikproduktion von einer
Abteilung des 6. Inf.-Reg. in Amberg" bekannt. Fiedlers Wo
hlhabenheit und Vielfaeltigkeit schufen ihm naturgemaess viele
Neider und Feinde. 1878, in welchem Jahr ihm innerhalb eine
s Monats ein erwachsener Sohn und eine erwachsene tochter du
rch den Tod etrissen wurden, erreichten die Anfeindungen sei
ner Gegner ihren Hoehepunkt. Unter der Last des Leides und an
gewidert von dem Hass und Neid seiner widersacher trat er noc
h 1878 von seinem Posten als Sparkassenkassier zurueck und ve
rkaufte sogar am 17.08.1878 die Muehle mit dem Ziegeleibetrie
b und einem Grundbesitz von 118 Tagwerk und 23 Dezimalen in
22 Parzellen an Frau Kunigunde Gnahn, Braumeisterswitwe aus
Kiel und deren Sohn Konrad. Noch einmal, im Maerz 1879, bewo
g ihn das Vertrauen seiner freunde und Mitbuerger in das oeffe
ntliche Leben zurueckzukehren und er trat als Buergermeister a
n die Spitze der Stadt. Doch seine Feinde scheinen unermuedli
ch taetig gewesesn zu sein, denn Fiedler, sich wohl auch nach
Ruhe und Frieden sehnend, legte schon im August 1880 das Bue
rgermeisteramt nieder und zog zu seinem Sohn Heinrich nach R
egensburg, der in Regensburg Eisenhaendler war. Im Dezember 1
881 starb seine Ehefrau, er selbst ging im August 1909, ueber
93 Jahre alt, zu seinen Vaetern heim. Frau Gnahn, deren S
ohn Konrad gemuetskrank war, erhoffte sich in der laendliche S
tille und Abgeschiedenheit Almesbachs die Heilung oder wenig
stens Besserung des Leidens. Vergeblich, schon 1881 musste Ko
nrad Gnahn in die Kreisirrenanstalt Bayreuth eingeliefert we
rden. Frau Gnahn unterstellte das Anwesen dem Verkauf, doch
erst 1901 fand sich ein Kaeufer. Es war der Zuchtverband fuer
das bayerische Rotvieh, der nunmehr den Ziegeleibetrieb und
den Muehlbetrieb samt den Weihern eingehen liess. Nach dem Sie
g der Anhaenger des Fleckviehs wurde 1934 Besitznachfolger de
r Fleckviehzuchtverband, 1936 die Landesbauernschaft, dann d
er Reichsnaehrstand und schliesslich nach 1945 der bayerische
Staat. 1949/50 entstand in Almesbach die erste von sieben in
Bayern geplanten Viehhaltungs- und Melkerschulen. Oberpfael
zer Nachrichten, Weiden, 12. und 19. August 1952

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