Notizen zu dieser Person
Am 5.4.1686 ist in GB 44 (1670-1705) zum Hof Fol. 112 in Stuben (Eintrag dazu beginnt Aufn. 316) notiert, daß der bisherige Besitzer Heinrich Höffenkrieg in seinem Testament verfügt hat, daß sein Hof samt Vieh etc. an seinen Vetter Matthias Mauritz vom Dorf Hintring für 600 Schock verkauft werden soll. Höffenkrieg scheint kinderlos gewesen zu sein; er vermacht von der Kaufsumme relativ vielen Kirchen Geld (Oberplan, Salnau, "Gojaw", Budweis, Niederstadt Passau, auf dem "Capuzin"berg, "[Rźim?]aw"), dazu zwei Männern je 10 Schock; den Rest der 600 Schock, nämlich 437 sß 20 g, soll seine Witwe Magdalena empfangen. Diese soll vom Käufer Mauritz außerdem mit einem Ausnehmen versorgt werden. - Am 11.4.1696 ist eingetragen, daß Matthias Mauritz in der hitzigen Krankheit gestorben ist. Er hat noch 447 Schock an seinem Hof abzuzahlen. Vor seinem Tod hat er ein Testament gemacht und den Hof samt angebautem Getreide, Vieh etc. für 600 Schock seiner hinterbliebenen Witwe Ursula zugeignet. Weil diese Witwe Ursula aber innerhalb von 4 Wochen darauf auch mit Tod abgangen und die drei kleinen Kinder nur allein verblieben sind, ist der Hof für 600 Schock an Gregor Kindermacher von Melm verkauft worden. Die Begräbnisunkosten werden von besonders dazu vertestierten 4 Ochsen bezahlt, der Rest vom Geld für die Ochsen steht den 3 Kindern zu. Die 600 Schock gebühren: 447 Schock obiges altes Grundgeld; je 3 sß 30 g wurden dem Gotteshaus Oberplan und dem dortigen Altar zu Unserer Lieben Frau verschafft; bleibt in die Teilung für die Erben 146 sß. Diese sind die drei Kinder Thomas, in 7 Jahren, Rosina, in 5, Regina, in 1. Jedes erhält 48 sß 40 g, dazu noch genau aufgeführtes Vieh. Thomas soll außerdem 10 Schock für die Losung erhalten (da er eigentlich berechtigt gewesen wäre, den Hof zu übernehmen). Beim Tod der Witwe Magdalena des Heinrich Höffenkrieg standen dieser bis 1697 noch 409 Schock 20 Groschen zu, außerdem noch Geld vom Hof Fol. 6 im Salnauer Buch (dies waren Schulden, die ihrem Mann Heinrich Höffenkrieg gebührt hatten und die er bei seinem Tod ihr vermacht hatte) und Schulden bei Andreas Zäch (Vermerk vom 19.5.1697 im GB Nr. 44, Aufn. 317). Von diesem Geld wurden Beerdigungskosten und Kosten in ihrer Krankheit abgezogen, den Rest vermachte sie in kleineren Beträgen verschiedenen Kirchen, dem Richter und den Geschworenen, in größeren Beträgen Verwandten: 233 Schock 45 Groschen 2 1/8 Pfennig erhielt ihre Tochter Margaretha (aus der früheren Ehe), weil sie sie 5 1/2 Jahre bei sich behalten und bis in den Tod betreut hatte; nur 58 sß 50 g 6 7/8 d erhielt die Agnes, ihres Mannes Heinrich Höffenkrieg Schwester, anjetzo ihr Mann Mauritz (nachträglich bei diesem ein Kreuz und ein Randvermerk vom 11.2.1702) zu Hintring, weilen sein Sohn Matthias Mauritz, gewester Grundbesitzer, ihr das Ausnehmen, Getreide und Fütterei, nicht völlig gereicht; 116 sß 18 g 1 d erhielt des Andreasen Höffenkrieg als seines (= Heinrich Höffenkriegs) Brudern Weib in Kalsching Regina, anjetzo Reiningerin. Im Randvermerk von 1702 zu Mauritz heißt es, daß obige, des Michael Mauritz zu Hintring bis 1701 völlig gehörige 58 sß 50 g 6 7/8 d nach seinem Absterben beim Fol. 27 im Salnauer Buch zugeschatzt worden sind. - Trauzeugen: Peter Ledermillner und Matthias Jungbaur, Richter; Urban Jungwirth von Schönau und Jakob Herbst, Richter allda.
Heike
Neumair
