Fulko III. VON ANJOU

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Fulko III. VON ANJOU
religion RK.

Events

Type Date Place Sources
death 21. June 1040
baptism about 972
burial
Abtei Beaulieu-les-Loches Find persons in this place
birth about 972
marriage 989
marriage 1000

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Marriage ??spouse_en_US??Children
989
unbekannt
Elisabeth VON VENDOME
1000
unbekannt
Hildegard NN

Notes for this person

Er befand sich fast die gesamte Zeit seiner Herrschaft in militärischen Auseinandersetzungen mit seinen Nachbarn, welche zunächst den Tod seines Vaters zu nutzen suchten, um den von diesem erweiterten Einfluss Anjous im Westen Frankreichs zu beseitigen. Besonders der bretonische Graf von Rennes, Conan der Krumme, brachte das Anjou dabei in Bedrängnis. Im Jahr 990 eroberte Conan die von Anjou kontrollierte Grafschaft Nantes und nahm den Herzogstitel an. Er zog umgehend mit einem Heer in die Bretagne und siegte in der zweiten Schlacht von Conquereuil 992 über Bretonen und Normannen, Conan wurde im Kampf getötet. Im Westen dadurch von einer Bedrohung befreit, wandte er sich, eng im Bunde mit den kapetingischen Königen, gegen seinen östlichen Rivalen Odo I. von Blois. Diesen hatte ihn bereits 990 angegriffen, indem er Saumur, Chinon und Blois brandschatzte, doch wurde er von Odos Gefolgsmann Gelduin von Saumur, welcher Fuyons, der Teufel von Saumur genannt wurde, zurückgedrängt. Odo schlug im Winter 995 zurück, belagerte Fulkos Burg Langeais und konnte erst nach einer Intervention König Hugo Capets vertrieben werden. Nachdem Odo I. von Blois 996 starb, nutzte er die Situation und überfiel erneut die Touraine, doch Odos Witwe Bertha heiratete noch im selben Jahr den neuen König Robert II. und bewog diesen, zugunsten ihrer Söhne aus erster Ehe Partei zu ergreifen, worauf er seine Eroberungen wieder fallen lassen musste. Im Gegenzug nutzte Gelduin von Saumur seine Abwesenheit während seiner ersten Pilgerreise 1002–1003, um dessen Land zu verwüsten und um die Burg Pontlevoy zu errichten, inmitten seines Einflussgebiet in der Touraine. Danach kam es zu einem länger andauernden Frieden zwischen Anjou und den Blois, den er für einen intensiven Burgenbau (u. a. Loches, Montbazon, Montrichard, Montrésor) und eine weitere Pilgerreise 1008 nutzte. Die war nötig, weil er kurz zuvor von Bischof Fulbert von Chartres exkommuniziert worden war, weil er den Pfalzgrafen Hugo von Beauvais, der ein Parteigänger von Blois war, während einer königlichen Jagdgesellschaft vor den Augen des Königs ermordet hatte. Diese erneute Abwesenheit nahm nun Odo II. von Blois zum Anlass eines erneuten Angriffes auf Fulkos Burgen in der Touraine, doch er nahm sofort nach seiner Rückkehr den Kampf auf. In der Schlacht bei Pontlevoy 1016 entging er nur knapp einer Niederlage und konnte erst nach dem Eingreifen des Grafen Herbert I. Wachhund von Maine den Odo zur Flucht nötigen. Alle gefangengenommenen Feinde ließ er erschlagen. 1026 griff er selbst seinen Rivalen an und eroberte nach einem Nachtmarsch und kurzem Kampf dessen mächtige Burg Saumur, deren zugehörige Stadt er niederbrennen ließ. Dabei soll er auf einem Grabhügel stehend gerufen haben: Heiliger Florentius, lass sie verbrennen. Ich werde dir ein besseres Heim in Angers bauen. Als aber die Überführung der Reliquie des Heiligen nach Angers Schwierigkeiten bereitete, erklärte er ihn zum Bauerntölpel, der seiner Stadt nicht anstehe, und sandte die Überreste zurück nach Saumur. In den Jahren 1031 bis 1033 war er dem König Heinrich I. ein Rückhalt während der Opposition der Königin Konstanze und deren jüngerer Söhne, die sich mit Odo von Blois verbündet hatten, und belagerte dabei Sens. Gemeinsam mit dem Normannenherzog Robert dem Prächtigen begab er sich 1034 auf seine dritte Reise nach Palästina, die Macht in Angers übernahm stellvertretend für ihn sein Sohn. Diesen konnte er nach seiner Rückkehr erst mit Gewalt zur Aufgabe der Regentschaft zwingen, nachdem sich Gottfried zunächst geweigert hatte. Danach befehdete er weiterhin seinen Rivalen Odo von Blois und eroberte die Burg Saint-Aignan, deren Burgherr Gottfried von Donzy er gefangen nahm und später hinrichten ließ. Er starb am 21. Juni 1040 in Metz, nachdem er sich auf seine vierte Pilgerreise begeben hatte. Neben seinen kriegerischen Aktivitäten war er ein bedeutender Bauherr. Von 987 bis 1040, seiner Regierungszeit, ließ er mehr als hundert Burgen, Donjons und Klöster errichten, darunter 1007 die Abtei von Beaulieu-lès-Loches (Belli Locus), in der er bestattet wurde, oder die 1020 gestiftete Abtei von Saint-Nicolas bei Angers. Viele der Klostergründungen folgten auf gewaltsame Übergriffe gegen die Kirche. Weiterhin unterstützte er den Bau der Kathedrale von Angers. Er war bekannt für seine gewalttätige Natur, in der ihm allerdings viele seiner Zeitgenossen in nichts nachstanden, ebenso wie für seine Bußfertigkeit, die ihn zu vier Pilgerfahrten in das Heilige Land 1002, 1008, 1034, 1040 veranlasste. Er schreckte vor keiner Grausamkeit zurück, bekannt machte ihn dabei das Schicksal seiner ersten Ehefrau Elisabeth, welches in der Chronico Monasterii Sancti Albini Andegavensis überliefert wurde. Elisabeth war eine Tochter des Grafen Burchard I. des Ehrwürdigen von Vendôme, der durch diese Ehe Fulko als Bündnispartner gegen den gemeinsamen Feind Blois gewinnen wollte. Elisabeth gebar ihrem Mann eine Tochter, doch er hatte sich einen Sohn gewünscht. Im Glauben, Elisabeth könne ihm keinen Stammhalter schenken, betrieb er ihre Verstoßung. Um für eine neue Ehe frei zu werden, bezichtigte er seine Ehefrau des Ehebruchs mit einem Ziegenhirten und erkannte die Tochter als Elisabeths Bastard an. Doch statt auf einen kirchlichen Dispens für eine Scheidung zu warten, nahm er sich selbst der Angelegenheit an und ließ Elisabeth in ihrem Hochzeitskleid vor der Bevölkerung von Angers verbrennen. Wenige Tage danach wurde die Stadt selbst von einer Feuersbrunst zerstört. Das Volk wie auch der Graf sahen darin eine Strafe Gottes, nach der er sich ein erstes Mal auf eine Pilgerreise nach Jerusalem begab.

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Stand 17.5.2025

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