Regina Charlotte QUENSTEDT

Regina Charlotte QUENSTEDT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Regina Charlotte QUENSTEDT [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Taufe 5. Januar 1690 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [2]
Geburt 1690 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [3]
Tod 1. Januar 1728 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [4]
Heirat 3. September 1708 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [5]
Heirat 27. Februar 1721 Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland nach diesem Ort suchen [6]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
3. September 1708
Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Johann Heinrich REISSMANN
Heirat Ehepartner Kinder
27. Februar 1721
Wittenberg, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Martin Gottfried LÖSCHER

Notizen zu dieser Person

Aus ihrer Leichenpredigt: Es ist mir ja das Siebzehn Hundert Acht und Zwantzigste Jahr einrechtes Ach= Klage= und Weh= Jahr gewesen. Ach! hätte ich doch vonmeinem GOtt erbitten können / daß das Siebzehn Hundert Sieben undZwantzigste Jahr hätte ohne Ende seyn mögen / und der grausame Morgendes darauf folgenden Neuen= Jahres= Tages / welcher mir mein Liebstesauff der Welt so schmertzlich geraubet / niemahls angebrochen wäre!Doch / so hat es dem Allmächtigen HErrn über Leben und Todt gefallen /und es hat dieser bey GOtt und Menschen liebgewesene / liebreicheEngel / weyland Frau regina Charlotte, gebohrne Qvenstädtin / amDritten Februarii A. sechzehn Hundert und Neunzig zum erstenmahl dasLicht dieser Welt erblicket. IHR Seeliger Herr Vater ist gewesen derWeyland Hoch=Edle und Hoch=Weise Herr Joh. Ludolph Qvenstädt /Hochmeritirter Ober=Bürger=Meister dieser Stadt / wie auch Königl.Poln. und Chur=Fürstl. Sächsischer Accis-Commissarius im Chur=Crayße /welcher aber seiner liebsten Frau Tochter schon Anno Ein TausendSieben Hundert und Vierzehn in die Seeligkeit vorgegangen. Die FrauMutter war die Weyland Hoch=Edle und Tugend=Belobte Frau MargarethaRegina Qvenstädtin / gebohrne Hauptin / welche Ihr vor kurtzen in dieEwigkeit nachgefolget ist. Der Groß=Vater Väterlicher Seite / war /der um die gantze Evangelisch=Lutherische Kirche unsterblich verdienteTheologus, der Weyland Hoch=Ehrwürdige Hoch=Achtbare und Hoch=GelarteHerr Johann Andreas Qvenstädt / der Heil. Schrifft DOCTOR und Prof.Publ. bey hiesiger Academie, des Geistl. Consistorii Assessor, undTempli Omnium Sanctorum Praepositus, Dessen Ruhm und Ehren=vollesGedächtniß noch bey allen rechtschaffenen und wohlgesinnten Theologisim Seegen ist. Alsobald nach IHRER Lieblichen Geburth / wurde SIE vonIHREN geliebten Eltern zur Heiligen Tauffe befördert / in derselben inden Gnaden=Bund mit GOTT auffgenommen / und IHR der schöne NahmeRegina Charlotte, zum Zeugniß DERO erlangten Wieder=Geburth /beygeleget. In IHRER Jugend ließ SIE schon verspühren / daß in IHREMschönen Leibe / eine noch schönere Seele wohnete / indem SIE nichtallein die Anweisung zum Christenthum / und andern einem TugenhafftenFrauenzimmer wohlanständigen Künsten und Wissenschafften wohl annahm /sondern auch viele andere darinnen übertraff / und alles / was nurIHRE Augen sahen / mir IHRERN Händen nachmachen und verfertigen konte.Und diese tugendhaffte Geschicklichkeit und Schönheit des Leibes unddes Gemüths / verursacheten / daß sich gar bald eine Gelegenheit zueiner anständigen heyrath fand / und SIE sich in IHRER schönstenJugend=Blüthe / mit Consens IHRER damahls noch lebenden werthestenEltern / mit dem Weyland Wohl=Ehrwürdigen / Groß=Achtbarn undWohl=Gelahrten Herrn M. Johann Heinrich Reißmann, wohlverdientenDiacono bey hiesiger Pfarr=Kirche / den Dritten Sept. Ein TausendSieben Hundert und Acht vermählet / mit welchem SIE eine vergnügte undvon GOTT mit Sechs Kindern gesegnete Ehe geführet / davon aber nurDREY / nehmlich zwey Töchter / Johanna Regina und Eleonora Charlotteund ein Sohn / nahmentl. Johann Heinrich / noch am Leben. Nachdem aberGOtt nach seinem heiligen Rath und Willen / nach Verlauff einigerJahre diesen Ihren Ehe=Herrn wieder von Ihrer Seite weg / und zu sichin sein Himmlisches Freuden=Reich auffnahm / fügte es die Göttlicheallein weise Schickung / daß nach verflossener gebührender Trauer=Zeit/ und nach unserer beyder vorhergegangenen andächtigem Gebeth / Siesich bewegen ließ / und mit Consens Ihrer damahls noch lebenden FrauMutter / in GOttes Nahmen sich entschloß / in ein ChristlichesEhegelöbniß mit mir einzulassen / welches auch den Sieben undZwantzigsten Februarii Anno Siebzehn Hundert Ein und Zwantzig unterGOttes Seegen / war eben der Tag Fortunatus, glücklich vollzogenwurde. Und also schenckete mir GOtt / nach seiner Gnade / diesenkostbaren und allerschönsten Schatz / wovor ich Ihm zeit Lebens aufmeinen Knien / doch nunmehro mit Thränen und Seuffzen / dancken werde;Aber ach! auf eine so gar kurtze Zeit. Sieben Jahre sind es / ach!Leider nur Sieben Jahre / da ich das Glücke gehabt / mit meinemallerliebsten Charlottgen in der vergnügtesten Ehe zu leben / welchemir wie Sieben eintzele Tage unter der liebreichsten und angenehmstenConuersation und Beywohnung Ihrer liebsten persohn / recht dahingeflohen sind. Ihre Schönheit war der Labsahl und Zucker meines Lebens/ Ihre Anmuth und gantz besonders einnehmende Freundlichkeit stärcketemich in meinen sauren und vielen Verrichtungen / und Ihr schönerkluger Geist / war mein leit=Stern und Pharus in allem meinen Thun undLassen / wo Sie rath dazu gab / da gieng es wohl aus. Es wird nichtnöthig seyn / viele Zeugnisse davon anzuführen / denn Ihre inletzeren Jahren nicht allein wohl angestellete / sondern auchrühmlichst dirigirte / ziemlich weitläuffige Haußhaltung / soJedermann beaknnt / kan davon einen genugsahmen Beweiß abgeben. Unterallen diesen Sorgen und Bemühungen / so Sie freywillig und gerneübernommen / unterließe Sie keineswegs mir Ihre schöne und ächte Liebe/ so zu sagen alle Agenblicke zu erweisen / wie ich denn meine beydenMutterlosen Mäyßgen / Nahmens Christiana Salome und Cleophe Caritas /welche Sie hinterlassen / als Zwey liebe Liebes=Pfänder / wie meinallerliebster Seeliger Engel / sie öffters selbsten zu nennen /gütigst beliebete / annoch zu Ihrem unsterblichen Andencken in meinenHänden habe. Gleichwie Ihr die Gottesfurcht gleichsam angebohren war /also hat Sie dieselbe auch in Ihrem gantzen Leben / durch unermüdetesfleißiges Beten / Besuchung des Gottes=Dienstes und Gebrauch dererHeiligen Sacramenten / und Gutthätigkeit gegen die Armen /insbesondere Wittben rühmlichst erweisen. In Ihrem Umgang mit Hohenund Niedrigen / war SIE demüthig / bescheiden und angenehm / dienteJedermann nach Ihrem Vermögen gerne / und hat bey allen und Jeden dasLob / daß Sie eine Tugend=volle Frau / und GOtt und Ihren Nächstenliebende Christin gewesen. Ich meines Ortes / muß Ihr auch zu Ihrenletzten Ehren / und höchstverdientem Ruhm / im Grabe nachsagen / daßSie mich in allem Ihrem Thun / Worten und Geberden / hertzlichjederzeit vergnüget und erfreuet / auch mit nichts / als mit Ihremallzufrühen Tode betrübet hat. Aber indem ich daran gedencke / willauch diese Betrübniß so hefftig werden / daß die schreibende Handanfängt zu zittern und die Feder fällt mir aus derselben / die Thränenflissen aus denen Augen auffs Pappier / das schluchzen / ächzen undseuffzen verhindert mich / daß ich nicht weiter schreiben kan.Dennenhero ich von Ihrer letzten schwehren Kranckheit auch nichtsgedencke / indem von derselben Beschaffenheit in vorstehender Trauer=und Gedächtniß=Rede / genugsame Nachricht zu finden. Kan indessennicht umhin / die Gnade / Beystand / Vorsorge und Nachfrage / womit soviel hohe und vornehme Personen meinen liebsten Seeligen Engel inIhrer Kranckheit gewürdiget und in Ihren großen Schmertzen getröstet /höchst zu rühmen / und davor unterthänigen und verpflichtesten Danckabzustatten. Und zum Schluße dieser traurigen Arbeit / ruffe ichmeiner innigst liebgewesenen Ehegattin mit bebenden und ängstlichseuffzenden Lippen nach: Zu Tausend guter Nacht / mein alleingeliebtester Engel / deiner vergeße ich nimmermehr / GOtt bringe michbald wieder zu dir! Unterdessen aber / da ich noch in dieserJammer=vollen Welt das Elend bauen muß / demüthige ich mich unter diegewaltige Hand GOttes / shcließe mein Leid in mich / verhülle meinAngesicht und schweige.

Quellenangaben

1 Evangelische Kirchenbücher Lutherstadt Wittenberg
2 Evangelische Kirchenbücher Lutherstadt Wittenberg
3 Evangelische Kirchenbücher Lutherstadt Wittenberg
4 Evangelische Kirchenbücher Lutherstadt Wittenberg
5 Evangelische Kirchenbücher Lutherstadt Wittenberg
6 Evangelische Kirchenbücher Globig/Sachsen

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Hochgeladen 2011-06-12 00:05:48.0
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