David Friedrich LINDNER

DAVID FRIEDRICH LINDNER, GRUNDSTÜCK IN 2. GENERATION David Friedrich Lindner, Sohn des David Friedrich Lindner und der Charlotte Nagel, ist am 05.August 1830 in Leißnersberg geboren. Am 06.März 1856, also 25 Jahre alt, heiratete er die l8jährige Justine Kaiser aus Weinsdorf. Beide waren evangelisch Nach dem Auszug aus dem Trauregister war der Bräutigam zur Zeit der Eheschließung bereits Hufenwirt in Schnellwalde. Das Grundstück am Dubensee mußte er also bereits von seinem Vater übernommen haben. Weinsdorf liegt an den nördlichen Ausläufern des Geserichsees und des Weinsdorfer Kanals, der den Geserichsee mit dem Ewingsee verbindet. Der Kanal wurde bereits 1311 bis 1324 von Saalfelder Bürgern angelegt. Die Eltern der Braut wohnten sicherlich ständig in Weinsdorf. In der Geburtsurkunde der Braut Justine ist als Beruf des Vaters Wirt in Weinsdorf, in der Heiratsurkunde Altsitzer in Weinsdorf angegeben (Altsitzer wohl Altenteil nach Übergabe des Hofes). Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor. Die beiden Eheleute sind kurz hintereinander verstorben. Die Justine starb am 22.11.1904 ihr Ehemann fast genau auf den Tag nach einem halben Jahr am 24.05.1905 ERWERB EINES GRUNDSTÜCKS AM DUBENSEE DURCH DAVID FRIEDRICH LINDNER Von Blumenau aus soll ein David Friedrich Lindner nach Schnellwalde gekommen sein. Durch Urkunden ist belegt, daß ein David Friedrich Lindner eine Charlotte Nagel geheiratet hat. Sie wohnten in Leißnersberg. Der David Friedrich Lindner war Kämmerer ( s. Urkunde Taufregister 1830, Sohn David Friedrich Lindner unter dem Hinweis "Eltern"). Daß der David Friedrich Lindner mit Charlotte von Leißnersberg nach Schnellwalde übergesiedelt sein muß, geht aus der Sterbeurkunde ihres Sohnes (Urkunde Nr. 34/1905) hervor. Danach sind David Friedrich und Charlotte beide in Schnellwalde gestorben. David Friedrich Lindner soll die Charlotte Nagel 1827 geheiratet haben und zur Zeit seiner Eheschließung 27 Jahre alt gewesen sein. Demnach wäre sein Geburtsjahr 1799 oder l800. Der älteste Sohn hat wohl immer den Vornamen des Vaters erhalten, nachweislich über 3 Generationen den Namen "David Friedrich" (s. Urkunden). Überliefert ist, daß der Kämmerer David Friedrich Lindner bei seiner Übersiedlung von Leißnersberg nach Schnellwalde Scharwerksbauer wurde (Scharwerk = Frondienst, der Scharwerker = Landarbeiter). Dabei ist das kleine Grundstück am Dorfteich in Schnellwalde sein Eigentum geworden. Nach Aufhebung der Leibeigenschaft und Schaffung der Freibauern erhielt er ein Ackergrundstück von 65 Morgen. Dies war das Grundstück am Dubensee mit zusammenhängendem Ackerland und späterem Wohnhaus sowie Stallungen. Es gehörte bis zur Vertreibung aus Ostpreußen im Jahre 1945 zu den Abbauten von Schnellwalde und grenzte an die Liegenschaften des Ortes Leißnersberg. Hierzu etwas Geschichtliches: Die Leibeigenschaft war die persönliche Abhängigkeit des zu Frondienst und mancherlei Abgaben verpflichteten bäuerlichen Hintersassen von seinem Herren. In Süd- und Westdeutschland führte die Auflösung der Grundherrschaft schon im Spätmittelalter zur Auflockerung und später zur Beseitigung der Leibeigenschaft. In Ostdeutschland bildete sie dagegen ihre strengste Form in der seit dem 16. Jahrhundert entstandenen Erbuntertänigkeit bis 1850 aus. Da 1830 bei der Geburt des Sohnes David Friedrich Lindner noch in Leißnersberg wohnte, muß er kurze Zeit danach in den Ort Schnellwalde gekommen sein und dann etwa um l840 das Grundstück am Dubensee erhalten haben. Zum Erwerb der Liegenschaften wird folgendes berichtet: Bei Zahlung von 30 Talern hätte David Friedrich 300 Morgen mehr Land bekommen, also 365 Morgen. Der Name sollte dann auf "Lindner von Lindenhof" erweitert werden. Das erforderliche Geld konnte jedoch nicht aufgebracht werden (Taler seit 1566 Reichsmünze -Silbermünze 26 g-, 1908 durch Dreimarkstück -Silbermünze 15 g- ersetzt). David Friedrich Lindner und Charlotte geb. Nagel hatten - soweit bekannt- 3 Kinder. Es waren dies: Der Sohn David Friedrich Lindner (Taufregister Jahrgang 1830), eine Tochter, die mit einem Sefzig in Albrechtswalde,Mohrungen, Ostpreussen verheiratet war, und eine weitere Tochter, die durch Heirat nach Berlin gekommen sein soll. Daß in früherer Zeit ein Sefzig eine Lindner geheiratet hatte, wußte auch meine Mutter sowie Tante Anna geb. Sefzig, Schwägerin meiner Mutter, zu berichten. Ab 1830 sind die Lindners in dem Taufregister der Pfarrei Schnellwalde urkundlich nachweisbar. Die entsprechenden Nachforschungen sind in den Jahren 1941/42 von meinem Vater August Lindner durchgeführt worden. Es ist schade, daß er sich nicht auch mit dem Kirchspiel in Blumenau in Verbindung setzte.

Comments