Simon (Sigmund) KIEMANN

Simon (Sigmund) KIEMANN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Simon (Sigmund) KIEMANN
Beruf Chalupner Grundbuch Fol. 155 1608 Klösterle, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Bauer auf dem Hof Fol. 150 (bis 1631) 1622 Klösterle, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Bauer auf dem Hof Grundbuch Fol. 155 (bzw. 98) (bis 1661) 1625 Klösterle, Böhmen nach diesem Ort suchen
Beruf Ausnehmer bei seinem Sohn Martin 1661 Klösterle, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1590
Bestattung Dezember 1661 Winterberg, Böhmen nach diesem Ort suchen
Tod 28. Dezember 1661 Klösterle, Böhmen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Barbara

Notizen zu dieser Person

Vielleicht ein vor 1635 schon verheirateter Sohn des Matthias Kiemann aus Klösterle im ältesten Waisenbuch (Nachtrag 2018: nein, dieser war sein Bruder, s. Grundbuch). - Im Mannschaftsbuch 1657 (bis vor kurzem verzeichnet als Waisenbuch 1657) wird als seine Ehefrau eine Maria angegeben; im Mannschaftsbuch von 1660 heißt seine Frau Barbara. Es ist aber kein Sterbeeintrag einer Maria zwischen 1658 und 1660 und keine Hochzeit Simons mit einer Barbara im KB Winterberg verzeichnet - Irrtum des Schreibers? (Nachtrag: ja, s. Grundbuch). Im Waisenbuch wird Barbara 1662 als Mutter des Jakob bezeichnet; gemeint sein kann natürlich auch Stiefmutter. Im Mannschaftsbuch 1663/64 wird die beim Ehepaar Martin und Marianna lebende Witwe Barbara (alle ohne Nachnamen, doch an zweiter Stelle im Buch wie 1657, 1661 und 1662) durch ein Kreuz als verstorben bezeichnet. Ihr Sterbeeintrag findet sich im KB Winterberg ohne Altersangabe (Barbara nomine Kymandlowa ex pago Klestrle) (Aufn. 155) am 13. 11.1664. - Simon selbst ist im MB 1661 als verstorben gekennzeichnet; er und seine Frau Barbara sowie der 20jährige Sohn Jakob leben beim Sohn Martin Khemandl. Im Sterbeeintrag wird sein Alter mit 72 Jahren angegeben, Beruf Bauer, hat vor dem Tod gebeichtet und kommuniziert. Nur Vorname (Sigismundus) angegeben. (Nachtrag: da er 1608 eine Chalupe kaufte, war er vielleicht auch schon etwas älter). - Im MB 1657 sind nur die Söhne Martin und Jakob aufgeführt. Wahrscheinlich hatte Simon aber noch ältere Kinder, die 1657 nicht mehr am Leben waren oder bereits geheiratet hatten (Nachtrag: im Grundbuch wird nur noch eine Tochter Katharina erwähnt, die Erbansprüche hatte; aber vielleicht waren ältere verheiratete Kinder bereits abgefertigt worden). - Nachtrag nach Onlinestellung der Winterberger Grundbücher 2017: Im Grundbuch Nr. 16 ist der Hof des "Zimandl Kiemandl" in Klösterle in Aufn. 394 (pag. 426) als Fol. 98 verzeichnet. Simon muß bei Anlage dieses Grundbuchs 1633 noch 16 sß 31 g 3 d Kaufgeld abzahlen. Diese müssen an die Waisen des verstorbenen "Hanzl" gezahlt werden, Kaspar und Gregor (letzterer stirbt nach 1639). Bis 1655 hat Simon alles abbezahlt. Am 29.4.1661 ist eingetragen, daß er aus Altersschwäche nicht mehr länger wirtschaften kann und daher seinen Hof seinem Sohn Martin für 15 Schock übergibt. 1662 zahlt Martin für Krankheit und Begräbnis des Simon 5 sß. Als Waisen nach dem verstorbenen Simon sind die Witwe Barbara und die Waisen Jakob und Katharina aufgeführt; jedem stehen 3 sß 20 g zu (Martin fehlt in der Aufstellung; er wurde wohl schon vor dem Kauf mit seinem Heiratsgut abgefertigt). Martin zahlt nun an diese Erben weiter ab. - Vorausgehendes Grundbuch Nr. 12: Hier ist "Zymandl Khemandl" gleich bei drei Objekten als Besitzer eingetragen. 1608 kauft er für 12 Schock die Chalupe Fol. 155 in Klösterle von der Witwe Anna des verstorbenen Georg Reichmacher (Ragchmochar). Bis 1616 zahlt er an diese und an einen Tomus, bei dem der Verstorbene anscheinend Schulden hatte, die Raten der Kaufsumme; 1616 hat er alles abbezahlt. Vom weiteren Schicksal der Chalupe ist im Grundbuch 12 nicht mehr die Rede (Aufn. 426). 1622 wird Simon dann Bauer auf dem Hof Folio 150 in Klösterle. Die Besitzgeschichte dieses Hofes, bei dem er sich um Simons Elternhof handelt, ist auf verschiedene Blätter im Grundbuch verteilt: Ohne einleitenden Anfang wie sonst, also ohne Nennung des Hofes und seines aktuellen Besitzers 1586, ist in Aufn. 407 notiert, daß 1575 ff. der Besitzer dieses ungenannten Hofes für die Waisen (wohl des Vorbesitzers) Raten an verschiedene herrschaftliche Beamte in die Waisentruhe einzahlt. 1590 sind namenlich die Waisen Ambros und Katharina genannt, an die gezahlt wird. 1599 ist mitgeteilt, daß der Hof des verstorbenen Khymandl auf 60 Schock geschätzt wurde und von dessen Sohn "Heyzl" angenommen wurde. Demnach war der Zahler 1575 ff. der Vater dieses Matthias. Er hinterließ verschiedene Schulden. Nach Abzug dieser Schulden wird das verbleibende Erbe in 7 Teile geteilt. Es steht der Witwe Apollonia des Verstorbenen und seinen Waisen Barbara, Martha, Lyda (= Ludmilla), "Steffl", "Zymandl" und "Heyzl" (Matthias), dem jetzigen Hofwirt, zu. Der Hofwirt Matthias zahlt alles bis 1610 ab. Die Fortsetzung bzw. der eigentliche Anfang findet sich dann in Aufn. 405 und 406: Hier trägt der Hof eine Überschrift "Grunth Wondry na Wlcźkowe ginak Khymandle [letzteres ein späterer Zusatz]" und ist mit Fol. 150 bezeichnet. 1569 ist der damalige Hofbesitzer "Kristl", also Christoph, gestorben. Sein Hof wird auf 50 Schock geschätzt und von einem nicht namentlich genannten Käufer übernommen. Nur aus der Angabe, daß "Wlczek" statt der ersten Anzahlung an die Erben Schulden, die auf diesem Hof lagen, abzahlt, erfährt man, daß er Wlczek, also Wölfel bzw. Wolfgang hieß. Nach Abzug dieser Schulden stehen den Erben noch 30 sß 40 g vom Kaufpreis zu. Diese Erben sind "Mertl" (Martin), der nach Bechin (Bechyně) entlaufen ist (oder ist "zbiehl" besser mit weggegangen zu übersetzen?); Katharina, die in Prachatitz dient; Ambros, der in Salzweg dient [ganz offensichtlich die beiden oben 1590 genannten Waisen!]; Georg; und Elisabeth, die Mutter dieser Waisen. Entsprechend wird das Erbe auf 5 gleiche Teile geteilt, jedem stehen 6 sß 8 g zu. Wlczek kann jedoch schon 1572 nicht mehr länger wirtschaften; der Hof wird daher an Andreas Khemandl aus Klösterle verkauft. Er muß außer an "Belwl" (= Wölfel, also obiger Wlczek) an einige Waisen des Christoph zahlen (z. B. dem Ambros dessen Heiratsgut) und an frühere Gläubiger des Christoph. 1600 zahlt er an diesen Ambros. Die Jahre 1601-1610 fehlen, sie werden durch die oben genannte Aufn. 407 abgedeckt. Auf der gegenüberliegenden Seite von Aufn. 405 ist dann die Fortsetzung nach 1610 eingetragen: Fol. 150 ist nun lt. Überschrift der Hof des "Motheizl" Kiemandl; er zahlt sowohl noch ausstehende alte Schulden wie die Erbanteile seiner Geschwister ab (1612 z. B. an Simandl). 1622 heißt es, daß der Hof des verstorbenen Matthias Khemandl auf 45 Schock geschätzt und an "Zymandlowj Khemandlowj" verkauft wurde. Dies kann nur der Bruder des Matthias gewesen sein, dem dieser lt. nachfolgender Schuldenliste damals noch 1 sß 10 g schuldete. Den anderen Geschwistern schuldete Matthias ebenfalls noch Geld (Barbara 2 sß 10 g, Lyda 2 sß 40 g, Martha 4 sß, "Steffl" 4 sß); außerdem mußten noch einige weitere Gläubiger befriedigt werden. Insges. beliefen sich Matthias´ Schulden auf 26 sß 40 g. Seinen Erben Andreas, Georg, Elisabeth und Michael standen daher nur 18 sß 20 g zu, jedem 4 sß 35 g. Bis 1631 starben Andreas und Michael. 1630 hatte Simon Khemandl noch 23 sß abzuzahlen. Am 12.6.1631 verkaufte er den Hof für 46 sß dem Prokop Ffeytl. Auf die Summe hatten Anspruch: ein alter Gläubiger namens Matthäus Sokol 7 sß; die Waise Martha des Vorbesitzers 3 sß; die Waise Lyda 2 sß 40 g; die Waise Barbara 20 g; der Waise Georg des Matthias Kiemann 4 sß 35 g; die Waise Elisabeth 2 sß 55 g; das Erbe der verstorbenen Waisen Andreas und Michael (2 sß 40 g) beanspruchte die Grundherrschaft als Totenfallabgabe (sie waren demnach erbenlos verstorben). Der Rest war als Grundgeld an Simon Khemandl zu zahlen. Dieser hatte 1625 einen zweiten Hof in Klösterle, der die Bezeichnung Fol. 155 trug (wie die Chalupe, die Simon Kiemann 1608 gekauft hatte und die vielleicht irgendwann einmal von diesem Hof abgetrennt worden war), erworben (Aufn. 417). Daß es sich um denselben Simon Khemandl handelt wie beim Hof Fol. 150, geht aus der Eintragung vom 17.12.1627 hervor, wo er sich mit der Grundherrschaft einigt (genauen Wortlaut noch übersetzten), weil er nicht für zwei Höfe Robotdienst leisten kann. Vorgeschichte des Hofes Fol. 155: nach dem Tod des Blasius Foßnar (Fastner) geht der "Grunt Klemenda" um 1615 an dessen Sohn Andreas über (es ist außerdem eingetragen, daß Blasius´ Witwe einen Georg Wolf Gruber heiratete). Um 1620 kann Andreas Blaźek (Blaźek ist Patronym nach dem Vornamen seines Vaters) nicht mehr weiter wirtschaften und verkauft den Hof an "Hanzl" Khorgus. Es muß sich um den früheren Glashüttenmeister handeln, der die Hütte anscheinend damals schon seinem Sohn Georg übergeben hatte. Korgus hat den Hof 1623 abbezahlt. Er stirbt, der Hof wird auf 49 sß geschätzt. Nach Abzug seiner Schulden bleiben den Erben 35 sß 17 g 1 d. Diese sind: die Witwe Barbara und die Kinder Kaspar und Gregor (die andere fehlen, sind also wohl schon vorher abgefertigt worden). "Zymandl Khemandl", der die Witwe Barbara heiratet, nimmt den Hof an, eingetragen 10.3.1625. Damit besaß er bis 1631 zwei Höfe gleichzeitig. Er zahlt z. B. 1630 dem Waisen Kaspar des "Hanzl" eine Rate; dies ist der gleiche Kaspar, Waise des "Hanzl", der im nächsten Grundbuch Nr. 16 mit seinem Bruder Gregor als Erbe genannt wird (s. o.).

Datenbank

Titel Plechinger
Beschreibung Quellen: Kirchenbücher von Winterberg, Bohumilitz, Watzau, Tschachrau, Welhartitz, Wallern, Sablat etc., in Bayern von Freyung, Schönberg etc. Mannschafts- und Waisenbücher der Herrschaft Winterberg. Seit Juni 2017 auch die nun online gestellten Grundbücher der Herrschaft Winterberg. - Literatur: Blau, Glasmacher im Böhmer- und Bayerwald, Bd. II. Einige Daten zu Müller/Müllner und Plechinger im 18. Jh. nur nach Blau; hier sind offensichtlich Fehler enthalten, die noch korrigiert werden müssen. In den online gestellten KB sind einige Seiten versehentlich nicht photographiert worden (z. B. Winterberg Bd. I, S. 20-21 (alte Zählung) nach Aufn. 14). - 2016 erst bemerkt: Waisenbuch der Herrschaft Winterberg 1656 besteht in Wirklichkeit aus zwei Büchern: dem WB für 1650 und dem WB für 1656! Ebenso WB 1655, das 1655 und 1657 enthält. Dies erklärt die Abweichungen in den Altersangaben bei den Waisen, bei denen ich vom falschen Jahrgang ausgegangen bin. Muß hier noch korrigiert werden. (Falsche Titel inzwischen 2018 vom Archiv größtenteils berichtigt). Inleutebuch von 1682 ist tatsächlich das von 1683. Inleutebuch von 1690 ist tatsächlich von ca. 1671. Die Bauernbücher 1680 und 1681 sind vertauscht. - Im ältesten Winterberger KB stimmt die Datierung manchmal nicht, z. B. Aufn. 207 ist der Traujahrgang modern mit Bleistift 1669 überschrieben, tatsächlich handelt es sich um die Trauuungen von 1668, vgl. die Angaben in den MB dazu. Auch historische Datierungen stimmen manchmal nicht (Taufen), die Einträge ins Buch wurden offenbar z. T. erst nachträglich gemacht, wobei Irrtümer vorkamen. - Von mir verwendete Abkürzungen:  KB = Kirchenbuch, MB = Mannschaftsbuch, WB = Waisenbuch.
Hochgeladen 2021-05-21 13:56:45.0
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