Gottfried II. VON BRABANT

Characteristics

Type Value Date Place Sources
name Gottfried II. VON BRABANT

Events

Type Date Place Sources
death 1142
birth 1107
marriage about 1139

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Marriage ??spouse_en_US??Children
about 1139
Liutgard VON SULZBACH

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Auf dem gleichen Hoftage zu Köln waren auch Herzog Walram und sein Sohn Heinrich anwesend. Sie scheinen durchaus in der Gunst des neuen Königs gestanden zu haben, in dessen Urkunden Walram mit dem Titel dux erscheint, und auch sein Sohn wird neben ihm erwähnt, dagegen fehlt der Name Gottfrieds. Walram und sein Sohn sind dann dem König auch nach Mainz gefolgt. Im darauffolgenden Jahr 1139 finden wir indes die Situation völlig geändert. Damals weilte der König im Juni in Lüttich, und in einer dort ausgestellten Urkunde werden Gottfried, Herzog von Löwen, und Heinrich, Herzog des Ardennerlandes, als Zeugen genannt. Zu diesem Zeitpunkt scheint also Herzog Walram gestorben zu sein. Immerhin bietet nun die Königsurkunde vom Juni 1139 den Ausgangspunkt einer neuen Situation, denn das bei der Wahl Konrads III., ganz und gar nicht im Vordergrund stehenden Haus Löwen findet sich jetzt in einer ausgesprochenen Bevorzugung. Der Wechsel wird sich nach dem Tode Herzog Walrams vollzogen haben, da nun die persönlichen Gründe wegfielen, die Konrad bis dahin zurückgehal-ten haben könnten. Doch scheint dabei die Anerkennung der Ansprüche Gottfrieds auf das Herzogtum Nieder-Lothringen nicht eine völlige Eliminierung von Walrams Sohn Heinrich bedeutet zu haben. Gottfried wird der löwensche Herzog, dux Lovaniensis genannt, Heinrich dagegen Herzog des Ardennerlandes, dux Ardennie, ein für die damalige Zeit nicht gebräuchli-cher Ausdruck. Heinrich ist also Herzog eines bestimmten Gebietes, er scheint zwar Gottfried nicht untergeordnet, doch ist Gottfrieds Herzogtitel eine allgemeinere Bedeutung unterlegt. Wenn wir nun diesen Annalen von Rolduc auch in der Angabe des Todesdatums 1138 fur Herzog Walram folgen können, lässt sich eine Erklärung für den vermuteten Kompromiss finden. Der alte Herzog Gottfried hätte zu diesem Zeitpunkt noch gelebt und natürlich einen Anspruch auf das gesamte Herzogtum Nieder-Lothringen erhoben, wogegen der König ihn beredet hätte, Heinrich von Limburg vorläufig den Herzogstitel zu belassen, bis eine neue Regelung gefunden worden sei. Als Sicherheit hat dabei vielleicht die neue Familienverbindung gedient, die Gottfrieds gleichnamiger Sohn mit der Schwester der Gemahlin des Königs einging, und dies uns von einer zeitgenössischen Quelle auch in diesem Lichte dargestellt wird. Konrad habe, so heißt es in Annalen von Rolduc, Heinrich beredet, sein Herzogtum aufzugeben, wofür er ihm eine entsprechende Entschädigung zukommen lassen wollte. Konrad wird also unter Hinweis auf seine nahe Verwandtschaft mit dem jüngeren Gottfried dessen Vater für den vorläufigen Kompromiss gewonnen haben unter der Voraussicht, dass der Limburger bald zum Verzicht auf sein Herzogtum gebracht werden würde. In dieser Hinsicht könnte die Königsur-kunde vom Juni 1139 einen Hinweis geben mit ihrer Titulierung Herzog des Ardennerlandes für Heinrich. Vielleicht sollte das Haus Limburg auf das Gebiet von Arlon gelenkt werden mit der Hoffnung, es könnte zur Gründung eines Herzogtums der Ardennen kommen. Das Ganze muss sich dann doch im Jahre 1139 abgespielt haben, denn im folgenden Jahre lässt sich erneut eine Feindschaft Heinrichs von Limburg feststellen, der die Ansprüche seines Hauses auf die Herzogswürde wieder aufnahm, und zwar nach Angaben der Annalen von Rolduc wegen Nichteinhaltung des vom König gegebenen Tauschversprechens. Möglicherweise war das Limburger Verhalten unmittelbar durch weitere Absprachen zwischen dem König und Gottfried-verursacht, denn dieser weilte Anfang Februar 1140 auf dem Reichtage in Worms, wo er, wie schon gesagt, in einer königlichen Urkunde als Herzog von Lothringen tituliert wurde. Hierin mag sich gleichzeitig ein Bruch zwischen Heinrich und König Konrad dokumentieren, der vielleicht die Nichtdurchführung von dessen Tauschvorschlag zur Grundlage hatte. Und deshalb wohl fiel jetzt der Limburger in die seinem Gebiet benachbarten Besitzungen Gottfrieds ein. Dieser wandte sich dafür gegen die Stadt St. Truiden, in der Heinrich Vogteirechte besaß. Nach kurzer Belagerung wurde die Stadt erobert, die Einwohner mussten Gottfried huldigen. An-schließend marschierte er mit seinen Truppen nach Aachen und besetzte diese Stadt. Dort saß er zwei Tag lang zu Gericht und übte die Banngewalt aus, die dem Herzog von Nieder-Lothringen zustand. Aachen musste ihm ebenfalls den Treueid leisten. Dann finden wir auffallender weise Heinrich auf einem Hoftag in Köln im September 1141 anwesend, wobei er in einer königlichen Urkunde genannt wird, jedoch nur unter dem Titel Graf von Limburg. Diese Formulierung erscheint nicht zufällig, denn in der Folge wird sie von der königlichen Kanzler weiter verwandt. Des weiteren sehen wir ihn als Graf in der Bestätigung einer seiner Schenkungen durch Bischof Albero von Lüttich und in einer Urkunde des Erzbischof von Koln aus dem Jahre 1149. Es sieht doch so aus, als sei es im September 1141 in Köln zu Abmachungen gekommen, die einen Verzicht Heinrichs auf die lothringische Herzogswürde einschlossen. Ihm werden dafür irgend-welche Zusagen gemacht worden sein, denn als der König dann wieder im Jahre 1145 dem Westen einen längeren Besuch abstattete, erschien Heinrich bereits im Mai in Worms am Hofe und war später bei dem langen Aufenthalt Konrads zum Jahresende 1145 und während der ersten Monate 1146 in Aachen anwesend mit seinem Bruder Walram, der damals den Titel Graf von Aarlon führte. Indessen gingen die Auseinandersetzungen um das Kloster St. Truiden weiter. Diesmal entstanden Spannungen zwischen Bischof Albero von Lüttich und Graf Otto von Duras, der dort Vogteirechte besaß. Der Anlass lag in Vereinbarungen zwischen dem Bischof von Metz als Herrn von St. Truiden und dem Bischof von Lüttich, durch die letzterem ein größerer Einfluss in der Stadt eingeräumt wurde. Graf Otto fühlte sich in seinen Vogteirechten beeinträch-tigt, weil dieser Vertrag seiner Meinung nach nicht ohne seine Zustimmung hätte geschlossen werden dürfen. Er fand dabei Verbündete in Herzog Gottfried und dem Grafen Heinrich von Namur. Als er mit diesen beiden beim Bischof erschien, um die Aufhebung des Vertrages zu fordern, gab dieser nach. Die Verbündeten zogen darauf gegen die Stadt aus, mussten aber zunächst eine langwierige Belagerung führen. Schließlich wurden beide Seiten der Sache müde, und so erhielt Herzog Gottfried den Auftrag, zwischen St. Truiden und dem Grafen von Duras zu vermitteln. Anfang November 1142 kam der Ausgleich zustande, der weiter keine Veränderun-gen brachte.

Sources

1 Die Nachkommen Karls des Großen, XII.218a, 93
Author: Brandenburg, Erich
Publication: Verlag Degener und Co, Neustadt an der Aisch, 1995, Bibliothek Klassischer Werke der Genealogie, Herausgegeben von Manfred Dreiss
Abbreviation: Die Nachkommen Karls des Großen
 
2 Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte, 4/14
Author: Herausgeber: Dr. jur. Wilhelm Wegener
Publication: Heinz Reise Verlag, Göttingen, 1962-1969
Abbreviation: Genealogische Tafeln zur mitteleuropäischen Geschichte
 
3 Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen, 1-4, 253.
Author: Uli W. Steinlin
Publication: Basel, Schweiz: Kommisonsverlag Krebs AG, 2008.
Abbreviation: Die Vorfahren der Familie Steinlin von St. Gallen
 
4 GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999), 24-25.
Author: André de Moura
Publication: Paris, Frankreich: L'Harmattan, 2001.
Abbreviation: GÉNÉALOGIES - 30000 ancêtres de Henri d'Orléans comte de Paris (1908-1999)
 

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